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Liebe 2000 - erotic science fiction

Liebe 2000 - erotic science fiction

Titel: Liebe 2000 - erotic science fiction Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas Landfinder
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Beispiel, welche Filme oder Football-Spiele WNHA im Programm brachte. Western-Filme gefielen mir nicht, und diese hochgestochenen Fernsehdiskussionen haßte ich richtig.
    Aber natürlich wurde wieder alles anders; ich habe doch immer Pech. Nach zwei Jahren stellte ich fest, daß ich bei meinem letzten Apparat angelangt war, und da fing der Ärger an. An diesem Abend brachte Gil einen von diesen albernen Werbespots, in denen eine überhebliche Frau mit dem richtigen Waschpulver eine Ehe rettet. Natürlich griff ich nach meiner Flinte, und erst in der letzten Sekunde fiel mir ein, daß ich nicht schießen durfte. Dann brachte er einen scheußlichen Film über einen mißverstandenen Komponisten, und wieder passierte dasselbe. Als wir uns später zu Hause trafen, war ich ganz durcheinander.
    ›Was ist mit dir los?‹ fragte Gil.
    Ich sagte es ihm.
    ›Ich dachte, die Shows gefallen dir‹, meinte er.
    ›Nur, solange ich auf sie schießen konnte.‹
    ›Du armer Hund‹, lachte er. ›Du bist jetzt ein gefangenes Publikum.‹
    ›Gil, könntest du nicht vielleicht das Programm ändern – jetzt, wo du siehst, in was für einer Lage ich bin?‹
    ›Sei doch vernünftig, Jim. WNHA muß Abwechslung bringen. Wir arbeiten nach der Cafeteria-Methode: für jeden etwas. Wenn dir eine Show nicht gefällt, warum stellst du dann nicht einen anderen Sender ein?‹
    ›Also, jetzt bist du dumm. Du weißt genau, daß wir in New Haven nur einen Sender haben.‹
    ›Dann stell deinen Apparat doch ab.‹
    ›Ich kann den Apparat in der Bar nicht abstellen, das gehört zum Kundendienst. Ich würde meine ganzen Gäste verlieren. Gil, mußt du denn diese scheußlichen Filme unbedingt zeigen? Zum Beispiel gestern abend dieses Militär-Musical, wo sie auf einem Sherman-Panzer singen und tanzen und küssen. Gott im Himmel!‹
    ›Frauen lieben Uniformfilme.‹
    ›Und diese Werbespots! Ewig mokieren sich die Weiber über den Hüfthalter, den eine andere trägt, und Schwule rauchen Zigaretten, und …‹
    ›Na‹, sagte Gil, ›dann schreib doch einfach einen Brief an den Sender.‹
    Das tat ich, und eine Woche später bekam ich die Antwort. Sie lautete: ›Sehr geehrter Mr. Mayo: Wir freuen uns, zu erfahren, daß Sie sich das Programm des WNHA regelmäßig anschauen, und danken Ihnen für Ihr Interesse. Wir hoffen, Sie werden auch weiterhin Freude an unseren Sendungen haben. Hochachtungsvoll, Gilbert O. Watkins, Sendeleiter.‹ Im Umschlag lagen außerdem zwei Eintrittskarten für eine Interview-Sendung. Ich zeigte Gil den Brief, aber er zuckte nur die Achseln.
    ›Da siehst du, wogegen du ankämpfst, Jim‹, sagte er. ›Denen ist es doch völlig egal, was dir gefällt und was nicht. Die wollen doch nur erfahren, ob du zuschaust.‹
    Ich sage Ihnen, die nächsten zwei Monate waren die Hölle für mich. Ich konnte den Apparat nicht abstellen, und ich konnte nicht zuschauen, ohne ein Dutzendmal pro Abend zu meiner Flinte zu greifen. Ich brauchte all meine Willenskraft, um nicht schließlich doch abzudrücken. Ich wurde nervös und gereizt und wußte, daß ich etwas dagegen tun mußte, bevor ich vollkommen überschnappte. So nahm ich also eines Abends die Flinte mit nach Hause und erschoß meinen Freund Gil.
    Am nächsten Tag fühlte ich mich wesentlich wohler, und als ich um sieben Uhr zum ›Body Slam‹ hinunterging, um sauberzumachen, pfiff ich sogar vor mich hin. Ich fegte das Restaurant aus, polierte die Theke und stellte dann den Fernseher an, um Nachrichten und Wetterbericht zu sehen. Sie werden es nicht glauben, aber der Apparat war kaputt. Ich kriegte kein Bild. Nicht einmal den Ton kriegte ich. Mein letzter Apparat – kaputt!
    Sehen Sie, und deswegen muß ich in den Süden gehen –« erklärte Mayo. »Ich muß einen Fernsehmechaniker auftreiben.«
    Als Mayo seine Story beendet hatte, folgte eine lange Pause.
    Linda musterte ihn durchdringend und versuchte, das Glitzern in ihren Augen zu verbergen. Schließlich fragte sie ihn mit gemachter Gleichgültigkeit: »Woher hatte er das Barometer?«
    »Wer? Was?«
    »Gil, Ihr Freund. Das antike Barometer. Woher hatte er es?«
    »Tja, das weiß ich nicht. Antiquitäten waren auch eines von seinen Hobbys.«
    »Und es sah aus wie diese Uhr?«
    »Genauso.«
    »Französisch?«
    »Kann ich nicht sagen.«
    »Bronze?«
    »Kann sein. Wie Ihre Uhr. Ist das Bronze?«
    »Ja. In der Form wie eine Sonne?«
    »Nein, genau wie Ihre.«
    »Das ist eine Sonne. Dieselbe Größe?«
    »Genau.«
    »Wo war

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