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Liebe 2000 - erotic science fiction

Liebe 2000 - erotic science fiction

Titel: Liebe 2000 - erotic science fiction Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas Landfinder
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wieder nach Süden. Beim plötzlichen Klang von Stahl fuhr er zusammen. Es klang wie riesige Schwerter in einem Titanen-Duell. Aus einer Seitenstraße brach eine kleine Herde von verkrüppelten Pferden hervor; der Lärm hatte sie in Panik versetzt. Ihre unbeschlagenen Hufe klapperten dumpf über das Pflaster. Das Stahlgeklirr hörte auf.
    »Daher hat also der Blauhäher das Geräusch«, murmelte Mayo. »Aber was, zum Teufel, kann das nur sein?«
    Er ging nach Osten, um nachzusehen, vergaß aber das Geheimnis ganz, als er zum Diamanten-Zentrum kam. Das Glitzern der bläulich-weißen Edelsteine im Schaufenster blendete ihn. Die Tür eines Juwelierladens hing schief in den Angeln, und Mayo schlich sich auf Zehenspitzen hinein. Als er wieder herauskam, hielt er eine echte Perlenkette in der Hand, die ihn eine Jahresmiete für das »Body Slam« an Schuldscheinen gekostet hatte.
    Weiter führte ihn seine Tour zur Madison Avenue, wo er auf einmal vor Abercrombie & Fitch stand. Er ging hinein, um ein wenig herumzustöbern, und kam zuletzt auch an die Gewehrständer. Hier vergaß er die Zeit vollständig, und als er wieder zur Besinnung kam, war er auf der Fifth Avenue, auf dem Heimweg zum Bootsteich. Auf den Armen trug er ein automatisches italienisches Cosmi-Gewehr, im Herzen Schuldbewußtsein, und im Laden lag ein Verkaufsbon mit der Aufschrift: Schuld für ein Cosmi-Gewehr $ 750,–, für sechs Schachteln Munition $18,–, James Mayo.
    Als er das Bootshaus erreichte, war es schon nach drei Uhr. Vorsichtig trat er ein, bemühte sich, gelassen zu wirken, und hoffte, daß Linda das neue Gewehr, das er mitbrachte, nicht bemerkte. Sie saß mit dem Rücken zu ihm am Flügel.
    »Hallo!« grüßte Mayo nervös. »Tut mir leid, daß ich so spät komme. Ich … ich habe Ihnen etwas mitgebracht. Die sind aber echt.« Er zog die Perlen aus der Tasche und reichte sie ihr. Erst dann sah er, daß sie weinte.
    »He, was ist denn?«
    Sie antwortete nicht.
    »Sie hatten doch wohl keine Angst, daß ich Ihnen weglaufe? Ich meine, na ja, meine Sachen sind alle hier. Und der Wagen auch. Sie brauchen bloß nachzusehen.«
    Sie drehte sich um. »Ich hasse Sie!« schrie sie ihn an.
    Erschrocken über ihre Heftigkeit, ließ er die Perlen fallen und zuckte zurück. »Was ist denn los?«
    »Sie sind ein verdammter, gemeiner Lügner!«
    »Wer? Ich?«
    »Ich bin heute morgen nach New Haven gefahren.« Ihre Stimme bebte vor Empörung. »Es gibt gar kein Haus mehr in der Grant Street. Die sind alle zerstört. Es gibt auch keinen WNHA-Sender. Das ganze Gebäude ist weg.«
    »Nein.«
    »Doch. Und dann bin ich zu Ihrem Restaurant gefahren. Da liegt kein Haufen Fernsehapparate auf der Straße. Es gibt nur einen einzigen – über der Bar. Die ist vollkommen verrostet. Und das Restaurant ist ein Schweinestall. Und Sie haben die ganze Zeit da gelebt. Allein. Im Hinterzimmer stand nur ein Bett. Es war alles gelogen. Alles gelogen!«
    »Warum sollte ich Ihnen was vorlügen?«
    »Sie haben auch niemals Gil Watkins erschossen.«
    »Aber natürlich habe ich das. Beide Läufe. Er hatte es verdient.«
    »Und Sie haben auch keinen Fernsehapparat, der repariert werden muß.«
    »Habe ich doch.«
    »Und selbst wenn er repariert würde, dann gäbe es gar keinen Sender, der etwas ausstrahlt.«
    »Denken Sie doch mal nach«, sagte er böse. »Warum sollte ich Gil erschießen, wenn gar nichts gesendet würde?«
    »Wenn er tot ist, wie kann er dann senden?«
    »Sehen Sie? Und eben haben Sie noch gesagt, ich hätte ihn nicht erschossen.«
    »Ach was, Sie sind doch verrückt! Sie sind wahnsinnig!« schluchzte sie. »Sie haben mir dieses Barometer nur beschrieben, weil Sie zufällig meine Uhr sahen. Und ich habe Ihnen diese idiotischen Lügen geglaubt. Ich hatte mir so sehr ein passendes Barometer zu meiner Uhr gewünscht. Seit Jahren schon suche ich danach.« Sie rannte zur Wand und hämmerte mit den Fäusten dagegen. »Hierher gehört es. Genau hierher. Aber Sie haben gelogen, Sie Wahnsinniger. Es gab überhaupt kein Barometer.«
    »Wenn hier einer wahnsinnig ist, dann sind das Sie«, schrie er. »Sie sind so verrückt darauf, dieses Haus einzurichten, daß für Sie gar nichts mehr wirklich ist.«
    Sie lief durchs Zimmer, nahm seine alte Schrotflinte und zielte auf ihn. »Machen Sie, daß Sie rauskommen! Auf der Stelle. Raus, oder ich bringe Sie um! Ich will Sie nie wieder sehen.«
    Die Flinte ging los, warf sie zurück und streute Schrot über Mayos Kopf hinweg in ein

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