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Liebe 2000 - erotic science fiction

Liebe 2000 - erotic science fiction

Titel: Liebe 2000 - erotic science fiction Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas Landfinder
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lieben.«
    Estella sah auf, die feuchten Augenwimpern machten ihren Blick verschwommen. »Warum ist das alles so? Warum können wir uns nicht unter gleichen Bedingun gen begegnen? So war es doch früher, nicht wahr?«
    Colea sah in die Ferne, weit über die Begrenzungen des Raumes hinaus. »Ja, Kind. Aber dann kam die große Veränderung.«
    »Die Mutation?«
    »Ja. Eine Mutation, die die Genenzahl der männlichen Chromosome wesentlich veränderte. Und nun sind die Männer etwas, das wir nicht einmal verstehen können, viel zu beschäftigt mit der Erforschung geistiger Probleme, als daß sie sich belasten würden mit einer – einer dummen Frau.«
    Wieder verdunkelten Tränen der Verzweiflung Estellas Augen. Sie senkte den Kopf.
    Colea klopfte ihr auf die Schulter. »Es wird nicht so schlimm sein, Liebe. Schließlich ist es unser natürliches Los, einem Mann zu gehören – auch wenn wir ihn ebensowenig verstehen, wie in alten Zeiten die Hunde ihre menschlichen Herren verstanden.«
    Aber eine plötzliche Woge der Verzweiflung erfaßte Estella. »Sag ihm, daß ich nicht gehen will! Sag ihm, daß mit mir etwas nicht in Ordnung ist!«
    Colea straffte sich und war wieder die strenge Oberaufseherin. »Du holst dir augenblicklich deine Entlassungsformulare.«
    Die Tür öffnete sich, und eine aufgeregte Untergebene in weißem Arbeitskittel trat ein. »Er ist da. Der Mann, der Estella nimmt, ist da!«
    Estella schauderte.
     
    »Ich bin Varn«, sagte der Mann, und seine Augen blickten ziellos in den Raum. Er schien nach Worten zu ringen, als bediene er sich einer Sprache, die er erst vor kurzem erlernt hatte.
    Er schloß die Augen und stand starr vor dem Schreibtisch. Und obwohl Estella wußte, daß er sie nicht ansah, fühlte sie, daß sie einer strengen Prüfung unterzogen wurde.
    Unsichtbare Hände schienen ihr Gesicht zu berühren, an ihren Armen und Hüften entlangzustreichen, die Qualität ihres Haares zu prüfen.
    Sie schauderte und schreckte aufgeregt zurück.
    Aber Colea hielt sie bei den Schultern fest. »Er wird dir nicht weh tun, Kind«, versicherte sie.
    Die unsichtbaren, tastenden Finger waren jetzt in ihrem Körper, berührten ihre Zunge, ihre Augen, sogar ihr Gehirn, dann ihre Brüste, ihren Bauch …
    Schließlich war alles vorbei, und sie klammerte sich an den Schreibtisch, erschöpft und beschämt, ihre Blicke vor Demütigung zum Boden niederschlagend.
    Dann sah sie wieder ängstlich zu dem Mann auf. Ein Hauch von purpurnem Licht sammelte sich über seinem Kopf. Der Dunst versuchte, sich zur Substanz zu ballen, formte sich zu einer Kugel, schwebte auf sie zu und hing über ihrem Kopf.
    Sie duckte sich und warf Colea einen entsetzten Blick zu. »Was ist das?« schrie sie fast.
    Der Lichtball löste sich in einen Nebel auf, der an ihr hinabströmte und in ihre Haut einsickerte. Sie fühlte ihn, als wären es brennende Sonnenstrahlen.
    »Wir werden es nie verstehen können«, tröstete sie die Oberaufseherin. »Selbst dann nicht, wenn sie bereit wären, es uns zu erklären. Du mußt auf tausend übernatürliche Erscheinungen gefaßt sein, die dir immer ein Rätsel bleiben werden.«
    Das purpurne Licht strömte wieder aus ihrem Körper. Es formte sich über ihrem Kopf zu einer Kugel, schwebte zurück, hing eine Weile über dem Mann und zerstreute sich schließlich.
    »Sie ist in Ordnung«, sagte Varn und öffnete seine Augen. Er sprach die Worte langsam und deutlich aus. Estella zweifelte nicht daran, daß er ihre Sprache erst seit zwei Stunden beherrschte.
    Und dann lächelte er. Wenigstens konnte sie sich einbilden, daß der flüchtige Gesichtsausdruck ein Lächeln war, als er in eine Falte seiner Kleidung griff und einen kleinen dunklen Gegenstand herauszog. Er ließ ihn los, und der Gegenstand kam zu ihr geschwebt, als bewege er sich mit eigener Kraft.
    Estella atmete heftig. Und da sie gerade den Mund öffnete, kam der Gegenstand mit Schwung heran und plumpste schmelzend auf ihre Zunge.
    Es war – ein Bombon.
    Varn wandte sich an die Oberaufseherin. »Ich möchte den Empfang bestätigen.«
    Die Dienstwilligkeit verdoppelte die Geschwindigkeit von Coleas Schritten, als sie um den Schreibtisch lief und eine Seite des Heftes umblätterte.
    Estella heftete inzwischen ihre Blicke auf den Mann. Jetzt kreisten mindestens drei Lichtkugeln in der Nähe seines Kopfes. Eine von ihnen hielt und verwandelte sich in ein Gesicht, in das Gesicht eines Mannes. Und Varn sprach mit diesem Gesicht in einer Sprache, die sie

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