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Liebe ahoi

Liebe ahoi

Titel: Liebe ahoi Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Shari Low
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davon leicht verzichten, wenn sie einfach nur jeden Tag Davids Zeitung las.
    Der einzige Trost war, dass Sarah wusste, dass David sie liebte und sie ihn. Gab es solche Phasen nicht in jeder Ehe? Immer, wenn sie in einer Zeitung einen Bericht über ein Ehepaar las, das Goldene Hochzeit feierte, kamen darin die Worte »Höhen und Tiefen« vor. Vielleicht erlebten sie ja gerade ein solches Tief, und die bevorstehende Kreuzfahrt würde sie wieder auf den Weg nach oben bringen.
    Die Kreuzfahrt, zu der er seine gesamte Familie eingeladen hatte.
    »David, darf ich dich etwas fragen?« Er war so sehr in die Geschichte über den Fußballspieler mit den Auswärtstrieben versunken, dass er bei ihrer Frage überrascht aufsah. »Warum hast du deine ganze Familie zu dieser Kreuzfahrt eingeladen?«
    Er stockte, die Boxershorts auf Halbmast. Keine gute Ausgangsbasis für ein ernsthaftes Gespräch.
    »Weil ich dachte, das würde nett«, antwortete er.
    Er entledigte sich seiner Unterwäsche ganz und drehte ihr seinen perfekten Hintern zu. Das war so abtörnend.
    »Aber warum hast du mich nicht gefragt? Vielleicht wäre ich lieber mit dir allein gewesen.«
    In ihrer Stimme lag etwas Schnippisches, aber er bemerkte es nicht. Er legte sich ins Bett und schlang seinen Arm um ihren Bauch.
    »Honey, ich hab das doch nur für dich getan. Ich weiß, dass du deine Mum und deinen Dad vermisst und sonst keine Familie hast. Da dachte ich, du fändest es vielleicht schön, wenn du, Mona und Beth und die Kinder euch etwas näherkämet. Sie sind schließlich jetzt auch deine Familie. Es wird bestimmt wunderschön, warte nur ab.«
    Seine Stimme hatte etwas Entschiedenes, und es war klar, dass das Gespräch damit beendet war. Sein Atem wurde ruhiger, während er langsam in den Schlaf sank. Kein ›Wie war denn dein Tag, Darling?‹ oder ein erneutes ›Es tut mir leid, dass ich dir absagen musste‹. Oder gar ein ›Hat dein bester Freund heute versucht, dich zu überreden, mich zu verlassen?‹.
    Allerdings musste sie zugeben, dass seine Erklärung Sinn machte. Sie vermisste ihre Eltern tatsächlich; und wenn man es so sah, war es vielleicht wirklich eine nette Geste. Er hatte sich Gedanken gemacht, gab sich Mühe, ihr das Leben schöner zu machen.
    »Ich liebe dich, Honey«, murmelte er schlaftrunken.
    Er liebte sie. Und er hatte an sie gedacht, als er das alles geplant hatte. Vielleicht befand sich ihre Ehe doch nicht in so einem tiefen Loch.
    Sarah schlüpfte unter die Bettdecke. Sofort zog er sie an sich, sodass sie seinen weichen Atem im Nacken spüren konnte.
    Stunden später, als die Sonne bereits aufging, gab sie ihre Einschlafbemühungen endgültig auf. Es würde ja doch nicht klappen.
    Mona putzte sich nun schon zum zweiten Mal innerhalb einer Stunde die Zähne und reinigte die Zwischenräume mit Zahnseide. Sie hatte gehofft, Piers sei müde und würde sofort ins Bett gehen. Vielleicht hatte er ja einen kräftezehrenden Lunchtime-Quickie mit der Tippsenschlampe hinter sich. Aber offenbar hatte sie sich geirrt. Sobald sie nach Hause gekommen waren, war sie ins Schlafzimmer gegangen und hatte sich im angrenzenden Bad die Zähne geputzt, und er war ihr lüstern gefolgt.
    Er hatte sie im Spiegel beobachtet und von hinten nach ihren Brüsten gegriffen, das machte ihn scharf. Früher hatte es ihr auch gefallen. Die ultimative narzistische Begegnung. Inzwischen schloss sie dabei lieber die Augen und stellte sich vor, es wäre Slade vom Tennisclub oder Adrian, das heiße Model.
    Heute Abend war Drake an der Reihe, ein junger erfolgreicher Fotograf, der ihr bei einem Shooting für Winterklamotten in Verbier mal ordentlich eingeheizt hatte. Das Intermezzo mit Piers war nicht annähernd so lohnend – und erst recht nicht so nachhaltig. Ohne chemische Hilfsmittel war es mit seinen Steherqualitäten nach zehn Minuten vorbei. Anschließend war er außer Atem, und Mona empfand eine Mischung aus Unbefriedigtheit und Erleichterung, dass es vorbei war.
    So konnte es nicht weitergehen.
    Nach einer kurzen Dusche tapste sie über den Parkettboden des Schlafzimmers und warf ihren Satinmantel auf die brokatbezogene Chaiselongue am Fußende des Betts. Piers schnarchte bereits, als sie zu ihm unter die schwarzen Seidenlaken schlüpfte. Sie waren schrecklich kitschig, aber er liebte das.
    Eine halbe Stunde später konnte sie sein Schnarchen nicht länger ertragen und flüchtete ins Gästezimmer. Es war viel mehr ihr Geschmack. Sie hatte den Raum im Stil eines

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