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Liebe ahoi

Liebe ahoi

Titel: Liebe ahoi Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Shari Low
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nicht bis ans Ende ihres Lebens Torten backen! Das Leben musste doch noch mehr zu bieten haben. Beth legte die Zeitschrift aus der Hand und kuschelte sich tiefer unter die Bettdecke. Schluss jetzt. Sie würde morgen weiter darüber nachdenken.
    Stunden später, als die Sonne bereits aufging, gab sie ihre Einschlafbemühungen endgültig auf. Es würde ja doch nicht klappen.

3. Kapitel
    ALLE MANN AN BORD
    »Nein, Mum, jetzt nicht. Wir sitzen gerade im Taxi auf dem Weg zum Schiff, und es ist brütend heiß hier drin.«
    Sarah musste brüllen, um die Fahrgeräusche des Taxis zu übertönen, und das Telefon in ihrer Hand fühlte sich an, als würde es gleich schmelzen. Der spanische Fahrer verstand sie offenbar und öffnete das Fenster exakt in dem Moment, als der erste Schweißbach ihren Rücken hinabrann. Na prima. Schweißflecken waren genau das, was man sich beim Besteigen eines Luxuskreuzfahrtschiffs wünschte.
    Sie konzentrierte sich wieder auf ihr Telefongespräch und hörte ihre Mutter sagen … nein, das konnte ihre Mutter unmöglich gesagt haben!
    »Mum, würdest du das bitte noch mal wiederholen?«
    Zu ihrem Entsetzen begriff sie, dass sie sich tatsächlich nicht verhört hatte.
    »Nein, Mum, ich brauche keine Quasten für meine …« Sie stockte, weil ihr plötzlich wieder einfiel, dass der Taxifahrer offenbar Englisch verstand.
    »Es kümmert mich nicht, dass die Brasilianerinnen so was an Karneval tragen. Und ich muss auch nicht wissen, dass du dir ebenfalls welche zugelegt hast.«
    Bis zu diesem Moment hatte David ununterbrochen auf seinem BlackBerry telefoniert, jetzt unterbrach er sein Gespräch und schaute zu ihr herüber. Die Kombination aus seinem verblüfften Gesichtsausdruck, dem Schweißausbruch, der Furcht vor der Reise, der Angespanntheit der letzten Tage und der Absurdität der Unterhaltung war einfach zu viel. Sie brach in hysterisches Gelächter aus, Tränen rannen ihr über die Wangen. Der Fahrer sah die Irre aus Schottland im Rückspiegel neugierig an.
    »O Mum …« Es gab keine Worte. Zumindest keine, die ihr über die Lippen wollten.
    Irgendwie gelang es ihr, sich zu verabschieden und Grüße an ihren Vater auszurichten. Dabei bekam dieser allem Anschein nach seit Neuestem genügend Zuwendung in ganz anderer Form.
    Zum millionsten Mal dachte Sarah darüber nach, wie sehr sie ihre Eltern vermisste. Bis auf eine Tante in Kirkcaldy hatte sie keinerlei Familie. Manchmal überlegte sie, wie schön es wäre, Geschwister zu haben und große chaotische Familientreffen. David hatte sein Telefongespräch nun ebenfalls beendet – es war das sechste, seit sie den Flughafen von Barcelona verlassen hatten.
    »Alles okay?« Er beobachtete sie amüsiert, während sie sich um Fassung bemühte. Kein Wunder. War mit solchen Lachanfällen nicht eigentlich nach der Pubertät Schluss?
    »Meine Mum ist wahnsinnig.« Sarah spürte, dass es sie erneut überkam, aber dieses Mal hatte sie sich schnell wieder unter Kontrolle. »Wenn ich in dreißig Jahren noch so bin, darfst du mich rausschmeißen. Oder eine Reality Show mit mir machen.«
    Bildete sie sich das bloß ein, oder war er zusammengezuckt, als sie das sagte? Nein, sie wurde schon paranoid. Sie musste sich zusammenreißen. Nur Optimismus und eine gute Prise Humor würden sie die nächsten Tage überstehen lassen.
    »Da Schief!«, verkündete der Taxifahrer plötzlich, und Sarah schaute lächelnd aus dem Fenster.
    Tatsächlich, da lag es, das Schiff. Oder um genau zu sein lagen dort mehrere Schiffe. Riesige, stolze Kreuzfahrtschiffe, die wie an einer Schnur aufgereiht waren. Sie fuhren über eine Brücke und steuerten auf den Pier zu. Mit offenem Mund las Sarah die Namen der Meeresgiganten, an denen sie vorbeikamen: Norwegian Epic, Voyager of the Sea, Ruby Princess, Adventurer of the Seas, Thomson Destiny und dann schließlich die Vistatoria.
    Wow, das war wirklich überwältigend! Sarah hatte sich das Schiff im Internet angesehen und wusste, dass es fünfzehn Decks besaß und dreitausend Passagiere an Bord nehmen konnte. Aber es jetzt leibhaftig vor sich zu sehen war einfach atemberaubend. Und damit würden sie über das Mittelmeer kreuzen! Sie versuchte sich an den genauen Reiseverlauf zu erinnern. Barcelona. Palma. Ein Tag auf See. Sardinien. Messina. Neapel. Rom. Livorno. Genua. Monaco. Barcelona.
    Als sie aus dem Taxi stiegen, überkam sie zum ersten Mal echte Vorfreude. Aufgeregt drehte sie sich zu David um, musste jedoch feststellen, dass er schon

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