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Liebe am Don

Liebe am Don

Titel: Liebe am Don Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heinz G. Konsalik
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Ihnen geschieht und wohin Sie kommen?«
    »Und Sie kämen mit, Bodmar.«
    »Ehe sich die Aufregung gelegt hat, wäre ich längst verschwunden. Aber Sie, Kallberg? Man wird die falschen Pässe bei Ihnen finden, man wird Sie beim KGB in Einzelteile zerlegen … es ist gerade der richtige Mann hier. Oberstleutnant Rossoskij aus Moskau –«
    »Ach der?« Kallbergs Lippen waren schmal. »Er ist auf Ihrer Spur?«
    »Ja. Ich werde Sie ihm vor die Füße werfen …«
    »Wegen einer Frau …«
    »Wegen Njuscha. Jawohl. Sie ist mir mehr wert als euer ganzes hochgezüchtetes Europa.« Er wandte sich ab und ging davon. Kallberg lief ihm nach und überholte ihn vor der Säulenhalle.
    »Bodmar! Bleiben Sie stehen! Sie überblicken die Lage nicht. Ich bin jetzt hier in Rußland, und ich muß hierbleiben. Es ist vollkommen unmöglich, daß ich wieder mit der Reisegesellschaft zurückfliege. Unser Austausch ist einfach lebensnotwendig.«
    »Und warum können Sie nicht nach Deutschland zurück?«
    »Unsere Kontaktmänner sind bereits informiert. Ich werde hier abgesetzt, um ein zerrissenes Netz wieder zu flicken. Begreifen Sie, was das bedeutet, wenn ich wieder zurückfliege? Ein kleiner Verständigungsfehler, nur eine winzige Unsicherheit, – und wer kann sie unseren Kontaktleuten verübeln, wenn sie keine Nachricht von mir bekommen? – nur eine kleine Unvorsichtigkeit, und die ganze Organisation fliegt in die Luft. Sie wissen so gut wie ich, was für eine Katastrophe dann entsteht. Todesurteile und lebenslängliche Zwangsarbeit … für zwanzig, dreißig Männer … Wollen Sie das auf Ihr Gewissen laden?«
    »Njuscha wiegt für mich mehr als Tausende Ihrer Männer. Sie appellieren an mein Gewissen … mein Gewissen heißt Njuscha. Deutlicher kann ich es nicht mehr sagen.«
    »Und ich auch nicht, Bodmar. Soll ich Ihnen den Schädel einschlagen?«
    »Das können Sie nicht, denn Sie brauchen mich. Heppenrath hat neunundvierzig Schäfchen ins Land gebracht, – er muß neunundvierzig auch wieder herausführen. Er kann nicht sagen, eins hat der Wolf gefressen. Dann bleiben nämlich die anderen achtundvierzig auch hier, bis man den bösen Wolf gefangen hat. Kallberg … Sie sitzen im falschen Boot. Oder vielmehr – Sie können auslöffeln, was Ihnen die klugen Generäle in Pullach eingebrockt haben. Warum hat man neben Ihnen nicht noch eine Agentin mitgeschickt, die man gegen Njuscha hätte austauschen können?«
    »Das war nicht vorgesehen.«
    »Ganz richtig. Und soll ich Ihnen sagen, warum das nicht vorgesehen war? Wollen Sie es wissen? Die verfluchte Arroganz der Deutschen duldete es nicht, diese verdammte, versaute deutsche Hochmütigkeit gegenüber anderen Völkern, vor allem wenn sie aus dem Osten kommen. Diese Abstempelung von Menschen zu erster, zweiter, dritter, vierter Klasse, und ganz hinten, nur mit dem Fernrohr zu entdecken, da steht der Russe. Der Mensch Nummer null! Ich weiß, was man in Pullach gedacht hat: O je, er hat eine Russin im Bett! Kein Problem, meine Herren. Eine kleine Russin vergißt man schnell. Eine Bauernmadka vom Don. Ein Stallhürchen. Meine Herren, ich erinnere mich da an das Dorf Pomennekoi. Wir hatten es überrollt, 1942, tolle Leistung unserer Panzer, kamen aus dem Wald geprescht wie eine Schwadron Kavallerie und trieben den Iwan vor sich her wie die Hasen … also, Pomennekoi fiel in unsere Hand, und ich war damals ein schmucker Leutnant und wurde bei dem Bauern, na ja, wie er hieß, spielt keine Rolle – einquartiert. Haben das Dorf glatt überrollt, hatten keine Zeit mehr auszureißen, die Iwans. Alle Weiber waren noch da, Kinder und ein paar Greise. Muscha war neunzehn Jahre alt, meine Herren, hatte Brüste wie Fußbälle … vier Tage blieb ich im Quartier, kam aus der Umklammerung von Muscha gar nicht mehr heraus … Tolles Weib, meine Herren. Na ja, so etwas genießt man, aber man schleppt es nicht mit sich rum.« Bodmar schwieg und starrte Kallberg ermunternd an. »Nun sagen Sie schon, Kallberg … war es so? So oder ähnlich?«
    »Man merkt, daß Sie Journalist sind«, antwortete Kallberg verschlossen. »Ein verdammt linker Journalist. Bei Ihnen galoppiert die weltanschauliche Phantasie durch die Hirnwindungen. Aber das ist Ihre Sache. Meine Sache ist es, mich gegen Sie auszutauschen. Und das wird geschehen!«
    »Ich fliege nur mit Njuscha.«
    »Es ist kein Platz für sie frei.«
    »Nicht in Ihrer Maschine nach Deutschland. In Rußland ist immer Platz für Njuscha.«
    »Das ist doch

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