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Liebe auf den ersten Biss

Liebe auf den ersten Biss

Titel: Liebe auf den ersten Biss Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christopher Moore
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auffallen?«
    »Nein, dort sind sie alle blass. Die haben fast nie Sonne.«
    Sie kam aus dem Schrank, in einem kleinen, schwarzen Cocktailkleid und Fick-mich-Pumps mit Riemchen. »Ich bin soweit«, sagte sie.
    »Wow«, sagte Tommy. Er hatte vergessen, worüber sie gesprochen hatten.
    »Meinst du, der ferrarirote Lippenstift wäre zu viel?«
    »Nein, der ferrarirote Lippenstift steht dir besonders gut.« Wilder, heißer Dschungelsex, dachte er. Genau dafür liebte er sie. Bei allem Druck, bei aller Gefahr wusste sie doch immer, was er brauchte.
    Sie schob ihre Brüste hoch, bis sie fast aus dem Dekolleté sprangen. »Zu viel?«
    »Perfekt«, sagte Tommy und trat mit ausgestreckten Händen auf sie zu. »Gib her.«
    Sie schob sich an ihm vorbei ins Bad. »Finger weg. Ich muss los.«
    »Nein, nein, nein«, sagte Tommy. »Heißer Dschungelsex.«
    Tommy stand in der Tür und sah zu, wie Jody Ferrarirot auftrug, das Ergebnis betrachtete und alles wieder abwischte, um sich eine andere Farbe vom Frisiertisch zu nehmen. »Wenn ich wieder da bin.«
    »Wohin?«, fragte Tommy. Die sexuelle Frustration schränkte seine Ausdrucksfähigkeit erheblich ein.
    Mit kastanienbraunen Lippen drehte sie sich zu ihm um. »Um dir einen Lakaien zu besorgen.«
    »Aber doch nicht in diesem Aufzug«, sagte Tommy.
    »Nur so funktioniert es, Tommy. Dich hab ich doch auch rumgekriegt.«
    »Hm-mh. So was hattest du nicht an, als wir uns kennengelernt haben.«
    »Nein, aber du bist mir nachgelaufen, weil du sexuelles Interesse an mir hattest, oder?«
    »Na ja, so hat es angefangen, aber inzwischen ist es doch viel mehr als das.« Was auch stimmte, aber noch lange kein Grund war, ihn so aufgeheizt stehen zu lassen.
    Sie kam zu ihm und nahm ihn in die Arme. Er schob seine Hand unter ihr Kleid.
    Seine Hose wurde eng, und er spürte den Druck seiner Zähne, die herauswollten.
    »Wenn ich wieder da bin«, sagte sie. »Versprochen. Du bist mein Allerliebster, Tommy. Ich hab mich für dich entschieden, für immer. Ich such uns jemanden, der beim Umzug hilft und tagsüber Sachen erledigt.«
    »Die wollen dir nur an die Wäsche, und wenn du nicht willst, fallen sie über dich her.«
    »Nicht unbedingt.«
    »Aber natürlich. Sieh dich an!«
    »Ich überleg mir was, okay? Ich weiß nicht, wie ich es sonst machen soll.«
    »Wir könnten eine Anzeige in Craig's List aufgeben.« ( Craig's List war eine Kleinanzeigen-Website, die in der Bay Area angefangen hatte und mittlerweile der erste Anlaufpunkt war, wenn Leute nach Jobs, Wohnungen oder sonst was suchten.)
    »Wir werden keine Anzeige in Craig's List aufgeben, Tommy. So viel Zeit haben wir nicht. Du kannst die Wohnung putzen und dich um die Wäsche kümmern, und ich besorg uns einen Lackhai.«
    »Lakai«, verbesserte er.
    »Meinetwegen. Ich liebe dich«, sagte sie.
    Biest! Er war ausgezählt. Unfair. »Ich dich auch.«
    »Ich nehm eines von den Wegwerfhandys mit, die du gekauft hast. Du kannst mich jederzeit anrufen.«
    »Die sind noch gar nicht aktiviert.«
    »Na, dann leg mal los, Sportsfreund. Je eher ich da draußen bin und jemanden finde, desto eher kann ich wieder hier sein für den heißen Dschungelsex.«
    Sie hat nicht den geringsten Sinn für Moral, dachte er. Sie ist ein Monstrum. Aber da steht sie vor mir – nur zwei Handgriffe vom Nacktsein entfernt.
    »Okay«, sagte er. »Pass auf, dass du draußen nicht über den fetten Kater stolperst.«
     
    Jody war erst zwanzig Minuten weg, als Tommy zu dem Schluss kam, dass ihm Putzen und Waschen keinen Spaß machte und er genauso gut wie sie einen Lakaien auftreiben konnte, selbst wenn ihm das kleine Schwarze nicht so gut stand wie ihr. Er bemühte sich, auf dem Weg nach draußen Chet und William nicht zu wecken.
     

-8-
Sie schreitet in Schönheit
     
    Jody stolzierte über die Columbus Avenue, mit langen Schritten wie ein Model auf dem Laufsteg, spürte den Nebel, der an ihr vorüberstrich wie die kühlen Seelen abgewimmelter Freier. Was sie Tommy nie vermitteln konnte, was sie niemals wirklich mit ihm teilen konnte, war dieses Gefühl, gestern noch gejagt worden zu sein (die ständige Angst vor Überfällen, dunklen Ecken, Schritten hinter ihr) und heute selbst zu jagen. Dabei ging es nicht um das Anpirschen und auch nicht um den Rausch, Beute zu machen – das würde Tommy sehr wohl verstehen. Es ging darum, spätabends eine dunkle Straße entlangzulaufen und zu wissen, dass man das mächtigste Wesen weit und breit war, dass es absolut nichts und

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