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Liebe auf den ersten Klick

Liebe auf den ersten Klick

Titel: Liebe auf den ersten Klick Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Emma Garcia
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ist weg vom Fenster.«
    Sie erhebt sich. Erst jetzt fällt mein Blick auf ihre Füße – schleimgrüne Sandalen mit pinkfarbenen Söck chen dazu. Sie tritt zur Tür. »Das Protokoll mit den Lessons learned ist bis … wann zusammengefasst und in Umlauf gegeben?«
    »Äh. Nun … Freitag?«
    »Morgen. Um neun habe ich ein Meeting mit den Einkäufern.«
    Ich bleibe allein zurück, lausche dem Rattern der Klimaanlage und fühle mich, als würde ich bei zu hohem Seegang auf dem Rücken liegend im Meer treiben: ringsum nichts als haushohe Wellen, die mich zu verschlingen drohen. Ich werde die Mittagspause am Schreibtisch verbringen müssen, um dieses blöden Protokoll zu Papier zu bringen. Dabei wollte ich heute unbedingt ein Kleid für die Hochzeit besorgen. Ich ziehe meinen Block heran und schreibe in Großbuchstaben SCHEISSE darauf, ehe ich mich auf den Weg mache, um mir Christie zur Brust zu nehmen.
    Sie sitzt mit hängendem Kopf an ihrem Schreibtisch. Die Haut in ihrem Nacken ist leuchtend rot. Vor ihr liegen unsere Versagerprodukte und ihre Notizen. »Versau’s nicht« steht doppelt unterstrichen in der obersten Zeile. Leise setze ich mich neben sie.
    »O Mann, ich war echt schlecht, stimmt’s?«, sagt sie.
    »Na ja, es hätte besser laufen können.«
    »Ich habe mir wirklich Mühe gegeben, alles gut vorzubereiten.«
    »Das weiß ich doch.«
    »Aber das mit den Kundenzitaten fand sie überhaupt nicht gut, oder?«
    »Das Problem ist, dass die Einkäufer glauben, die Kunden hätten sowieso keine Ahnung. Bei dem Kommentar mit der Großmutter hat sie richtig gezuckt.«
    »O Gott. Und was hat sie gesagt?«
    »Dass ich dir eine mündliche Abmahnung erteilen soll.« Christie öffnet den Mund, um etwas zu erwidern, doch dann verzieht sie das Gesicht und klappt ihn wieder zu. »Hey, halb so wild. Reg dich nicht auf.«
    »Eine mündliche Abmahnung. Und wie soll das ablaufen?«, jammert sie.
    »Keine Ahnung. Vielleicht soll ich einfach ›Hiermit ermahne ich dich‹ zu dir sagen.«
    Sie schüttelt den Kopf. »Ich hätte gar nicht erst mit der Duschhaube anfangen sollen. Niemand mag Duschhauben.«
    Ich nehme sie und stülpe sie mir über den Kopf. »Ich schon.« Ein schwaches Lächeln erscheint auf ihren Zügen. »Hiermit ermahne ich dich«, sage ich und drohe ihr mit dem Finger.
    »O Gott.« Sie schlägt sich die Hände vors Gesicht und bricht in Tränen aus.
    Ich ziehe mir die Duschhaube vom Kopf. »Komm schon, Christie, nicht weinen. Du kennst doch unsere Oberschnute.« Ich tätschle ihr den Rücken. »Du machst deine Sache sehr gut, Christie.« Aus ihrer Kehle dringt ein verblüffend lautes, ersticktes Schluchzen. Prompt erscheinen einige neugierige Köpfe hinter den Trenn wänden zur Buchhaltung. »Christie, komm schon, es ist meine Schuld. Ich hätte dir vorher sagen müssen, dass du die Kundenbewertungen nicht vorlesen sollst.«
    »Meinst du?«
    »Ja.«
    »Und wieso hast du es dann nicht getan?« Sie sieht mich aus tränennassen Augen an.
    »Weil ich es vergessen habe.«
    »Herzlichen Dank auch.«
    »Na ja, woher hätte ich auch wissen sollen, dass du auf solche Ideen kommst?«
    Sie sieht mich aus ihren riesigen glänzenden Augen an. Etwas an ihrem dicken Make-up, das sich in seine Bestandteile aufzulösen scheint, beschwört das Gefühl in mir herauf, ein schlechter Mensch zu sein. Wieso habe ich sie nicht vorher gefragt, was sie sagen will? Vermutlich bin ich davon ausgegangen, dass sie alles im Griff hat, doch wenn ich ganz ehrlich bin, habe ich mir gar nichts dabei gedacht. Weil ich mit den Gedanken ganz woanders war – bei meiner neuen Website und meiner alten Beziehung, bei der Hochzeit am Samstag und der Tatsache, dass Rob mit einer anderen dort auftauchen wird.
    Ehe ich michs versehe, habe ich Christie mein Herz ausgeschüttet, worüber ich mich nur wundern kann, da unsere Gespräche bislang nie über eine kurze Antwort auf die obligatorische Montagmorgenfrage »Na, schönes Wochenende gehabt?« hinausgingen.
    »Aber wie willst du in der Kürze der Zeit ein neues Kleid finden? Wie willst du das anstellen?«, fragt sie. Prompt spüre ich einen neuerlichen Adrenalinstoß. Am liebsten würde ich vom Stuhl aufspringen und panisch im Kreis laufen.
    »Keine Ahnung. Heute jedenfalls nicht. Ich muss dieses Protokoll schreiben.«
    »Auf keinen Fall!«, ruft sie so laut, dass ich zusammenzucke. »Du musst shoppen gehen!«
    »Jawohl«, krächze ich. Unglaublich, wie sehr sie sich plötzlich in meine privaten Probleme

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