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Liebe auf den ersten Klick

Liebe auf den ersten Klick

Titel: Liebe auf den ersten Klick Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Emma Garcia
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weg von den Brautjungfern, und wenn Rob auftaucht, kratzt du die Kurve, verstanden?«
    »Verstanden.« Er schlägt in gespieltem Gehorsam die Hacken zusammen.
    »Danke, Max.« Ich tätschle ihm das Knie. »Tausend Dank.«
    »Gern geschehen«, kontert er mit einem selbstgefäl ligen Grinsen. Ich trinke meinen Wein aus. Als ich das Glas wieder hinstelle, grinst er immer noch und starrt mich an.
    »Was ist?«
    »Gar nichts.« Er sieht weg. Einen Moment lang sitzen wir schweigend nebeneinander.
    »Tja – ich sollte allmählich ins Büro zurück.« Ich stehe auf und drücke einen Kuss auf seine stoppelige Wange. »Danke, dass du hergekommen bist.«
    »Ich freue mich schon auf Samstag!«, ruft er mir hinterher, als ich in die Nachmittagssonne trete.
    Zurück im Büro, fühle ich mich ein winziges bisschen besser. Könnte am Wein liegen. Oder daran, dass ich mit Max einen Begleiter für die Hochzeit habe. Egal. Jedenfalls muss ich nicht allein hingehen. Das ist schon mal ein Schritt in die richtige Richtung. Mit einem Mal sieht die Situation nicht mehr ganz so katastrophal aus.
    Als ich aus dem Aufzug trete, sehe ich Christie in unserem Kabuff sitzen. Am Regal hinter ihr hängt ein Kleid. Es ist rosa und weiß, und der Rock besteht komplett aus Federn. Sie blickt von einer Website auf, die eindeutig nichts mit der Arbeit zu tun hat.
    »Nigel ist gerade wieder gegangen«, sagt sie, aber ich schaffe es nicht, sie anzusehen, weil mein Blick wie gebannt an dem Kleid hängt.
    »Hat er das gemacht?« Ich stehe davor, berühre die hauchzarten weißen Federn und bewundere das Oberteil aus roséfarbener Seide.
    »Ja. Raffiniert, was? Er sagt, du kannst es dir gern ausleihen, musst es aber kaufen, wenn es schmutzig wird oder kaputtgeht.«
    Ich nehme den Kleiderbügel ab und halte das Kleid vor mich. So etwas habe ich noch nie vorher gesehen. Allein es anzufassen treibt mir fast Tränen der Rührung in die Augen. Es ist so perfekt, mit so viel Liebe zum Detail verarbeitet. Die Spaghettiträger sind aus Satin, und eine Reihe winziger Knöpfe ziert den Rücken. Ich spüre, wie mich ein Anflug von Erregung erfasst.
    »Wie viel würde das Kleid denn kosten?«
    »Tausend.«
    »Tausend … Pfund?« Sie nickt. »Okay. Wow.« Wenn das so ist, werde ich eben gut aufpassen müssen. Andererseits gehe ich zu einer Hochzeit und nicht zu einem Rave.
    »Aber es ist echt Wahnsinn«, schwärmt Christie. »Sieh dir das bloß mal an.« Sie geht auf Nigels Website, auf der ein Video von einer seiner Modenschauen zu sehen ist. Ein Model schreitet in »meinem« Kleid und nudefarbenen Schuhen mit Blockabsätzen über den Laufsteg. Die Federn wippen wunderhübsch. Sie sieht cool, lässig und auf unangestrengte Art sexy aus. Ich bin hin und weg. »Was für ein hinreißendes Kleid. Und ein Unikat noch dazu!« Christie wirbelt auf ihrem Schreibtischstuhl herum und sieht mich an.
    »Glaubst du, es steht mir?«, frage ich und halte noch immer das Kleid vor mich.
    »Nimm es mit nach Hause und probier es an«, sagt sie.
    Ich hänge es wieder ans Regal und male mir aus, wie ich darin auf Janes Hochzeit einlaufe. »Es ist eindeutig ein Killerkleid, oder?«
    »Und wie! Du wirst sie alle umhauen, Vivienne«, erklärt Christie feierlich und sieht mir in die Augen. Wir nicken einvernehmlich.
    Einige Stunden und drei Gläser Pinot später stehe ich vor dem Spiegel in meiner Wohnung und bewundere mich in dem neuen Kleid.
    »Hi. Oh, hallo, was für ein tolles Kleid. Das? Ach, vielen Dank. Ein befreundeter Designer hat es für mich angefertigt.«
    Ich tanze zu Paloma Faith auf meinem iPod und singe mit. Die Federn wippen und schmiegen sich um mei nen Körper. Es fühlt sich großartig an. Das Oberteil ist … nun ja, körperbetont, aber auf eine positive Weise, glaube ich. Die einzigen Schuhe mit Blockabsätzen in meinem Schrank sind aus schwarzem Wildleder, aber eigentlich passen sie ganz gut dazu. Sie bilden einen spannenden Kontrast zu den weißen Federn. »Hi, Rob.« Ich trete näher zum Spiegel. Mein schwarzer Eyeliner verleiht meinen Augen etwas Verruchtes. »Wie geht’s dir? Mir? Oh, super … Meld dich doch mal.« Ich stolziere vor dem Spiegel auf und ab und werfe mir aufreizend das Haar über die Schultern.
    Ja, das Kleid ist der Hammer. Es ist geradezu legendär. Eines Tages werde ich unseren Enkelkindern davon erzählen.
    Der hereinbrechende Abend taucht den Raum in dämmriges Licht, doch den Federn scheint ein geradezu magischer Glanz innezuwohnen. Der nächste

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