Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Liebe auf den ersten Klick

Liebe auf den ersten Klick

Titel: Liebe auf den ersten Klick Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Emma Garcia
Vom Netzwerk:
gerade Nase. Obwohl ich dieses Gesicht in- und auswendig kenne, habe ich es nie wirklich angesehen . Die winzige Narbe an seinem Ohr ist mir neu, ebenso wie die Windpockenvertiefung im Grübchen an seinem Kinn.
    Ich zupfe an seiner Unterlippe, worauf er lächelnd meine Hand packt, ohne die Augen zu öffnen. »Was tust du da?«
    »Du hast ziemlich große Ohren, weißt du das eigentlich?«
    »Hmhm.«
    »Bei Männern werden sie mit zunehmendem Alter immer größer.« Ich stütze mich auf einem Ellbogen ab und reibe mir die Augen. »Hey!«, rufe ich.
    Er öffnet die Augen und sieht mich verschlafen an. »Hallo. Was tut die nackte Frau da in meinem Bett?«
    Ich kuschle mich an ihn und atme seinen maskulinen Duft nach Pfeffer und Erde ein. »Sich verstecken«, antworte ich, während sein Finger an meinem Rückgrat auf und ab wandert. »Wie spät ist es eigentlich?«
    Er nimmt sein Handy vom Boden und späht mit zusammengekniffenen Augen aufs Display. »Kurz vor acht«, sagt er und tätschelt meine Schulter.
    Ich blicke auf den warmen Sonnenbalken, der zwischen den Vorhängen auf die Decke fällt und überlege, ob ich Lust habe, aus dem Bett zu springen und quer durch die Stadt ins Büro zu hetzen. Schließlich lasse ich mich ins Kissen fallen und räkle mich genüsslich. »Ich gehe heute nicht zur Arbeit.« Er streichelt meinen Arm. Eine Weile liegen wir in der Wärme und lauschen den Klängen der Morgensendungen im Radio, die aus den geöffneten Fenstern der vorbeifahrenden Autos plärren, dem Quietschen der Busse und dem Klappern zahlloser Absätze auf dem Asphalt.
    Er dreht sich zu mir um und streicht mir übers Haar. »Viv, wegen gestern …«
    »Sag nichts«, unterbreche ich ihn und ziehe mir die Decke über den Kopf.
    »Kommst du damit klar?«
    »Ja.«
    Er zieht die Decke weg. »Sicher?«
    »Wieso? Willst du mir mein Geld zurückgeben?«
    »Vergiss es. Rückgabe oder Rückzahlung ausge schlossen. Hast du etwa das Kleingedruckte nicht richtig gelesen? Ich will bloß nicht, dass du denkst, ich hätte die Situation ausgenutzt oder so etwas.«
    »Hast du nicht. Schließlich habe ich angefangen«, beruhige ich ihn.
    »Aber ich hätte es wahrscheinlich nicht zulassen dürfen. Immerhin warst du völlig durch den Wind.«
    »Max, halt einfach den Mund.« Ich schnippe mit dem Finger gegen seine Nase.
    »Das heißt … du hast kein Problem damit?«
    »Gott, nein! Das habe ich doch gerade gesagt, oder? Wieso? Du etwa?« Ich mustere ihn mit zusammengekniffenen Augen.
    »Bei mir ist alles bestens.« Sein Blick wandert liebevoll über mein Gesicht, und ich ertappe mich dabei, dass ich grinse wie ein Honigkuchenpferd. »Geradezu absurd gut.« Er lächelt. »Ich mache uns mal einen Kaffee.«
    Bewundernd betrachte ich seinen nackten Hintern und seinen breiten gebräunten Rücken, als er in die Küche geht. Selbst das geschmacklose Tigertattoo auf seiner Schulter erscheint mir nicht mehr so schlimm wie früher. Ich lasse mich in die Kissen sinken und lächle in mich hinein. Ich habe mit Max geschlafen. Ich habe mit Max geschlafen, und es war wunderschön. Solange ich hier bleibe, im Schutz seiner warmen Energie, kann mir nichts passieren. Es ist, als befände ich mich in einer Art Kraftfeld, das mich unverwundbar macht. Ich versuche, mir meinen Kummer ins Gedächtnis zu rufen, mich daran zu erinnern, wie gebrochen mein Herz war, doch meine Gedanken kehren unablässig zu Max zurück, zu gestern Abend und dem, was in diesem Bett passiert ist.
    Noch immer nackt, kehrt er mit einem Tablett in der Hand zurück. Unwillkürlich heftet sich mein Blick auf seinen Penis, der zwischen seinen Schenkeln baumelt. Wir sitzen im Bett, jeder mit einem halb vollen Becher Kaffee in der Hand, stark und schwarz. Max gibt Zucker in beide Becher, dann leert er seinen mit zwei Zügen.
    »Es geht doch nichts über einen anständigen Kaffeekick«, stellt er fest. »Ich verstehe nicht, wie Teetrinker morgens überhaupt wach werden.«
    Ich zupfe an seinen Locken im Nacken. »Ich fand schon immer, dass du wunderschöne Haare hast.«
    »Und all die Jahre hast du nie ein Wort darüber verloren.« Er drückt mein Bein. Ich betrachte seine gebräunte Haut an meinem weißen Schenkel und spüre den Stromschlag, der mich bis zu den Zehen durchzuckt.
    »Doch bestimmt habe ich …« Ich spüre seine Finger auf meiner Haut, die mich streicheln, kurz innehalten, dann wieder weitermachen. Ich verlagere mein Bein ein wenig, damit seine Hand höher wandern kann.
    »Na gut.

Weitere Kostenlose Bücher