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Liebe auf den ersten Klick

Liebe auf den ersten Klick

Titel: Liebe auf den ersten Klick Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Emma Garcia
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um sie wissen zu lassen, dass ich um acht bereits im Büro war.
    Wenig später ertappe ich mich dabei, wie ich verträumt aus dem Fenster blicke, dann ziehe ich mein Handy heraus, um zu sehen, ob Max eine SMS geschickt hat. Er hat.
    » Vivienne, meine überirdische Schönheit. Dein Duft klebt noch auf meiner Haut. Max x «
    Ich spüre die Reaktion meines Körpers, als ich zurückschreibe: » Dann geh duschen. Viv xx «
    Ich öffne eine Tabelle, sehe mir die Kostenstruktur an und versuche herauszufinden, ob wir trotz allem bei unserer Produktauswahl bleiben können, doch meine Gedanken schweifen immer wieder ab. Also beschließe ich, mir meine Website genauer anzusehen, wozu ich bisher noch keine Gelegenheit hatte. Ich tippe auf den Link, den Michael mir geschickt hat, worauf sie sich öffnet: Der in Dunkelblau gehaltene Name hebt sich sehr schön von dem hellgrauen Hintergrund ab und bietet allerlei Rubriken, die man anklicken kann. Ich klicke auf »Schlussmachen«, worauf sich eine Liste und ein Forum öffnen, in dem die User ihre persönliche Leidensgeschichte und gute Ratschläge posten können. Als Nächstes gehe ich auf »Ein Date mit meinem/r Ex« – und sehe ein Foto von Michael, der mit feierlich-ernster Miene in die Kamera blickt. Bei seinem Anblick muss ich unwillkürlich an einen Highschool-Massenmörder denken. Außerdem fällt es mir schwer zu glauben, dass die Einschätzung seiner Ex tatsächlich der Wahrheit entspricht: »Wenn du auf guten Sex stehst und dich gern amüsierst, ist er genau der Richtige. Mit ihm kannst du es so richtig krachen lassen, außerdem ist er außerordentlich gut bestückt.« Dann gehe ich ins Heartbreak- Forum, wo die Trennungsmails gepostet sind, und rufe die »Frag Lucy«-Seite auf, auf der in dieser Woche meine traurige Lebensgeschichte präsentiert wird. Meine Begeisterung wächst mit jeder Minute. Ich schicke Michael eine Mail, in der ich mich bei ihm bedanke, und frage, wie schnell sie online gehen kann. »Das Leben findet hier und heute statt J «, antwortet er sofort. Ich tippe die Adresse ein, und da ist sie!
    Als Nächstes klicke ich die »Was hast du auf dem Herzen?«-Rubrik an und stoße auf einen offenen Thread. » Schon zwei Stunden vergangen. Lebst du noch, oder bist du schon tot? «, schreibe ich an Max und schicke ihm den Link mit der Aufforderung, sich doch mal meine Seite anzusehen.
    Inzwischen ist es neun, und das Büro füllt sich allmäh lich. Eilig schließe ich die Seite, checke meine Mails und sehe, dass eine Nachricht von Schnuti eingegangen ist.
    »Vivienne, ich will Sie auf der Stelle in meinem Büro sehen. « – abgeschickt um Viertel nach acht.
    Sie telefoniert, als ich vor die Glasfront ihres Büros trete, winkt mich aber herein. Ich setze mich auf den Stuhl vor ihrem Schreibtisch, schlage meinen Notizblock auf und streiche die erste Seite glatt. Dann lege ich meinen Stift darauf und bemühe mich um eine souveräne, motivierte Miene. Sie hat die Beine umeinandergeschlungen wie eine Kletterrose, und die Sonne, die durchs Fenster fällt, erhellt den Flaum auf ihren kräftig gepuderten Wangen. Mein Blick fällt auf ihre Füße: Heute trägt sie ein Zwischending aus Sandale und Ankle Boot mit hautfarbenen Strümpfen, deren Naht quer über die Zehen verläuft. Bei ihrem Anblick muss ich an Nana und an ihre verschwitzten fleischfarbenen Nylonsöckchen denken, die immer wie tote Mäuse auf dem Boden herumliegen.
    Schnuti sieht mich mit ausdrucksloser Miene an, während sie lauscht, die roten Lippen zu einer schmalen Linie zusammengepresst. Ich sehe mich in ihrem perfekt aufgeräumten Büro um. Erstaunlicherweise stehen mehrere Bücher zum Thema Führungskompetenz und Durchsetzungsvermögen in ihrem Regal. Als Nächstes fällt mein Blick auf die Gebäude gegenüber, die in der Sommerhitze flirren. Ich denke an Max, daran, wie er auf mir gelegen hat.
    »Vivienne!« Schnuti legt den Hörer auf. »Wie schön, dass Sie es einrichten konnten.«
    »Guten Morgen.« Ich lächle sie an.
    »Geht es Ihrer Großmutter besser?«
    »Viel besser, danke.«
    »Wie schön. Eigentlich klang sie schon gestern am Telefon wieder ganz munter.« Sie lächelt, und ihre Augen funkeln.
    Irritiert sehe ich sie an. Mit wem zum Teufel hat Nana gestern gesprochen? »Sie hat hier angerufen?«
    »Ja, allerdings. Weil sie Sie gesucht hat.«
    »Na ja, sie ist ein bisschen … verwirrt.«
    Schnuti lächelt mich mit dem Ausdruck einer geistesgestörten Katze an. »Vivienne«, beginnt sie

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