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Liebe auf den ersten Klick

Liebe auf den ersten Klick

Titel: Liebe auf den ersten Klick Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Emma Garcia
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ausgeflippt.«
    » Unsere Ideen?«
    »Ja, du weißt schon … die ›süßen Weihnachtskugeln‹ und so.«
    »Du meinst, deine Ideen.«
    »Na ja, ich hatte sie ja mit dir durchgesprochen, und der ›Schokoschwengel‹ kam schließlich von dir.«
    »Du willst mir nicht ernsthaft erzählen, dass du den ›Schokoschwengel‹ erwähnt hast.«
    »Na ja … doch.« Sie blinzelt.
    Ich lasse den Blick durchs Büro schweifen, über die vertrauten Hinterköpfe der Kollegen aus der Buchhaltung, ehe ich ihn wieder auf Christies kreidebleiches Gesicht richte, und spüre, wie mich eine leise Hysterie erfasst bei der Vorstellung, wie Schnuti wortlos den Slogans lauscht. Zuerst muss ich grinsen, dann breche ich in Gelächter aus. Schließlich pruste ich so heftig, dass ich kaum noch einen Ton herausbringe. »Und hast … du auch … den ›Weihnachtsschwanz‹ erwähnt?«, quietsche ich.
    »Alle.« Sie verzieht keine Miene, während ich mir vor Lachen den Bauch halte und mit den Tränen kämpfe. »Wieso lachst du denn so? Das ist nicht witzig, Viv.« Ich nicke und ringe um Atem. Schließlich setze ich mich auf, wische mir die Augen ab und sehe sie einen Moment lang ernst an.
    »›Schokoschwengel‹!«, brülle ich und breche wieder in haltloses Gelächter aus. Minuten vergehen, bis ich fähig bin, Christie wieder ins Gesicht zu sehen. Sie wirkt ein wenig verärgert. Augenblicklich werde ich ernst. »Ist schon okay«, lüge ich. »Wir stecken beide in der Klemme, aber wir schaffen das schon. Mach dir keine Sorgen, Christie. Okay?« Sie sieht mich zweifelnd an. »Okay?« Sie nickt. »Du und ich, wir sind doch das Dreamteam des Produktmanagements. Und wenn sie das nicht sehen, dann …« Ich habe keine Ahnung, was ich noch sagen soll. »Tja, dann haben sie ein echtes Problem.«
    »Okay.« Sie lächelt.
    Wir schlagen ab. Trotzdem kommen wir an den Fakten nicht vorbei: Wir haben beide eine Abmahnung kassiert. Die Firma macht Einsparungen beim Personal. Dennoch bin ich optimistisch.
    Ich hole tief Luft und rufe Nana an.
    »Sieben-eins-acht-neun-null-null?«
    »Hi, Nana.«
    »Schatz! Das mit gestern tut mir sehr leid. Hast du Ärger bekommen?«
    »Nein, eigentlich nicht. Weißt du noch, mit wem du gesprochen hast?«
    »Das Mädchen, das ans Telefon ging, schien nicht besonders helle zu sein.« Eine Woge der Zuneigung erfasst mich beim Anblick von Christies sorgfältig geflochtenen Zöpfen. »Zuerst hat sie offenbar nicht kapiert, wer dran ist, dann hatte ich plötzlich eine ziemlich fiese Kollegin an der Strippe, die mich mit Fragen bombardiert hat.« Ich massiere mir die Stirn. »Ehrlich gesagt klang sie nicht nach jemandem, mit dem man gern zusammenarbeiten will.«
    »Nein. Na ja, es ist wahrscheinlich klüger, wenn du nicht mehr hier anrufst.«
    »Ich habe es ja auf dem Handy versucht, aber du bist nicht drangegangen.«
    »Nana, ich habe den Tag mit Max verbracht. Ich habe angerufen und erzählt, du wärst krank, und ich müsste mich um dich kümmern«, flüstere ich.
    »Oh«, flüstert sie zurück.
    »Wieso hast du überhaupt angerufen? Geht es dir gut?«
    »Oh … ich hatte nur leichte Schmerzen in der Brust und habe ein bisschen Angst bekommen. Aber jetzt ist alles wieder in Ordnung. Keine Sorge.«
    »Bist du sicher? Warst du beim Arzt?«
    »Nein, nein. Reg ist rübergekommen. Wir haben uns einen kleinen Brandy genehmigt, und danach war alles wieder gut. Und wie kommt es, dass du die Arbeit schwänzt und den Tag mit Max verbringst? Details, bitte schön.«
    »Lange Geschichte«, wiegle ich lächelnd ab.
    »Bring ihn doch am Sonntag mit.«
    »Wir werden sehen. Ich muss jetzt Schluss machen. Bis bald.«
    Ich lege auf und lasse mich auf meinem Stuhl zurücksinken. Meine Gedanken schweifen zu Max’ Atelier. Noch einmal durchlebe ich im Geiste, was dort passiert ist. Wenn ich nur an ihn denke, hämmert mein Herz wie bei einem kleinen Schulmädchen, das für einen Jungen aus einer anderen Klasse schwärmt. Es ist absolut kindisch. Ich klicke auf meine Website und rufe die Rubrik »Was hast du auf dem Herzen?« auf.
    Vivienne Summers,
    Hätt ich des Himmels reich bestickte Tücher,
Durchwirkt mit gold’nem und silbernem Licht,
Die blauen und blassen und schwarzen Tücher
Die Sonne, die Nacht und das Zwielicht,

Ich würde die Tücher zu Füßen dir legen:
Doch ich bin arm, nur reich an Träumen;
Ich werde alle zu Füßen dir legen;
Tritt sanft, denn du trittst auf meine Träume.
    Ich begehre dich. Ich habe dich immer begehrt.
Und ich

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