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Liebe auf den zweiten Blick (German Edition)

Liebe auf den zweiten Blick (German Edition)

Titel: Liebe auf den zweiten Blick (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lynsay Sands
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Clarissa umgesprungen ist, hegen Sie eine starke Antipathie gegen Lady Crambray, und das ist durchaus verständlich. Trotzdem bin ich überzeugt, dass die beiden jetzt besser miteinander zurechtkommen werden, und ich möchte auch Sie bitten, Clarissas Stiefmutter eine zweite Chance zu geben.«
    »Ich werde mir Ihren Rat durch den Kopf gehen lassen, Kibble«, murmelte Adrian. Er mochte sich da weder festlegen noch leere Versprechen abgeben. Er wollte erst abwarten, ob sich das Verhältnis zwischen den beiden Frauen tatsächlich entspannte, und sich dann entscheiden.
    »Wie Sie meinen, Mylord.«
    Als der Butler gegangen war, drehte Adrian sich in seinem Sessel wieder zum Fenster. Sicher, es stimmte ihn froh, dass Clarissa und Lydia sich ausgesprochen hatten, und es freute ihn vor allem für seine Frau, dass ihre Stiefmutter wohl nicht die Täterin war, aber das stellte ihn vor ein neues Problem. Einerseits konnte er Lydia als Verdächtige von der Liste streichen, andererseits hätte sie ihm als Missetäterin hervorragend in den Kram gepasst. Nachdem sie als Schuldige ausschied, blieb in der Tat wohl Reginald als Hauptverdächtiger übrig.
    Eine missmutige Falte zwischen den Augenbrauen, starrte Adrian nach draußen, er sah indes weder die gepflegten Rasenflächen noch die baumbestandene Allee. Vor seinem geistigen Auge sah er Reginald, als sie jünger waren und lachend über die Wiesen tollten oder sich hinter den Bäumen versteckten, weil sie mal wieder etwas ausgefressen hatten. Er sah Reg als ganz jungen Mann, der ihm mit blitzenden Augen von irgendwelchen Abenteuern berichtete. Und dann sah er ihn als potenziellen Mörder, der Clarissa ans Leben wollte.
    »Mein Junge, ich stör dich doch nicht, oder?«
    Er blickte zur Tür und gewahrte stirnrunzelnd, dass Lady Mowbray ins Zimmer rauschte. »Was ist denn, Mutter?«
    »Ich wollte mich bloß kurz verabschieden.«
    »Du willst schon abreisen?«, fragte er bestürzt. »Du bist doch noch gar nicht lange hier.«
    »Stimmt, aber ich hab den Eindruck, dass Clarissa und Lydia inzwischen sehr gut miteinander auskommen. Ich möchte die beiden in ihren Bemühungen nicht stören oder irgendwie in ihre Privatsphäre eindringen. Ich fahre für ein paar Tage zu den Wyndhams, und wenn Lady und Lord Crambray abgereist sind, komme ich zurück.«
    Adrian nickte zerstreut. »Hat Kibble dich über ihr Gespräch informiert?«
    »Nein, Clarissa war so nett.«
    Adrian wurde hellhörig. »Clarissa? Aber soweit ich weiß, ist sie doch ins Dorf gegangen.«
    »Die beiden sind doch gleich nach dem Frühstück aufgebrochen und seit fast einer Stunde zurück. Du igelst dich seit Stunden hier ein und bekommst wohl gar nichts mehr mit, was?«
    Adrian rieb sich die Augen, etwas betroffen, dass er über seinen Reminiszenzen die Zeit vergessen hatte. Seufzend spähte er abermals aus dem Fenster. Indes war es keine verschwendete Zeit gewesen, denn sein Entschluss stand nun fest. Reginald war für ihn wie ein Bruder, umso unbegreiflicher erschien es Adrian, dass sein Cousin anderen Böses wollte, vor allem Clarissa. Er musste es genau wissen, so oder so. Um die Wahrheit zu erfahren, beschloss er, seinen Cousin so bald wie möglich mit dem Verdacht zu konfrontieren.
    »Adrian«, sagte Lady Mowbray weich. »Ich hoffe, du stellst dich nicht dazwischen, denn ich für meinen Teil halte eine Freundschaft zwischen Lydia und Clarissa für sehr gut. Vielleicht tut es auch der Beziehung zwischen Lydia und Lord Crambray gut. Sie sind beide unglücklich mit ihrem Leben, aber da lässt sich sicher was machen.«
    »Ich mische mich da nicht ein, solange Lydia nicht wieder querschießt und Clarissa schikaniert«, sagte er automatisch. Niemand hatte das Recht, Clarissa wehzutun. Auch nicht sein geliebter Cousin.
    »Dann sind wir ja einer Meinung«, antwortete seine Mutter sichtlich zufrieden. Eine kurze Pause entstand, in der sie zwischen ihn und das Fenster trat, ihm damit den Blick versperrte und seine Aufmerksamkeit auf sich lenkte. »Es wäre nett von dir, wenn du mich noch nach draußen begleiten würdest«, schlug sie vor, die Hände in die Hüften gestemmt.
    »Oh ja natürlich. Verzeih mir meine Gedankenlosigkeit.« Er stand abrupt auf, schob seinen Arm unter ihren und geleitete sie zur Tür. »Ich muss sowieso nach draußen. Ich bringe dich zu deiner Kutsche.«
    ***
    Clarissa wartete nervös am Portal, als sie Stimmen hörte. Ihr Göttergatte und ihre Schwiegermama kamen plaudernd durch die Eingangshalle und

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