Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Liebe auf den zweiten Klick

Liebe auf den zweiten Klick

Titel: Liebe auf den zweiten Klick Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rowell Rainbow
Vom Netzwerk:
Beth Fremont
    An: Jennifer Scribner-Snyder
    Gesendet : Mo., 24. 01. 2000, 11:26 Uhr
    Betreff: Hast du Amanda gesehen?
    Mal im Ernst, hast du sie heute schon gesehen?
    Von Jennifer an Beth: Gesehen? Ich hab das Gefühl, als würde ich ihr für diesen Anblick mindestens ein Abendessen schulden.
    Von Beth an Jennifer: Wie kann sie durch die Redaktion marschieren und mit den Leuten Blickkontakt aufnehmen, wenn sie praktisch bis zur Hüfte nackt ist?
    Von Jennifer an Beth: Ich könnte in so einer Bluse nicht einmal ein Telefoninterview führen.
    Von Beth an Jennifer: Ich bin ja an ihre tief ausgeschnittenen Shirts gewöhnt (und daran, dass sie die züchtigeren Blusen nicht zuknöpft), aber mal im Ernst. Ich glaube nicht, dass ich je so viel von der Brust einer anderen Frau zu Gesicht bekommen habe. Vielleicht mal zu Highschool-Zeiten, in der Umkleidekabine …
    Von Jennifer an Beth: Wenn meine Mutter hier wäre, würde sie Amanda jetzt anbieten, ihr einen Pulli zu leihen. Und wenn die ablehnen würde, dann würde meine Mutter ihr erzählen, was mit Königin Isebel passiert ist.
    Von Beth an Jennifer: Was ist denn mit Königin Isebel passiert?
    Von Jennifer an Beth: Gottesfürchtige Diener warfen sie aus dem Fenster. Weil sie ein Flittchen war. (Und eine Heidin.) Vor ein paar Wochen hat Amanda mal versucht, mit mir zu reden – sie hatte ein Strickjäckchen an … und nichts darunter. Sie hat angefangen, mit mir über eine Schlagzeile zu diskutieren, die ich geschrieben hatte, und irgendwann hab ich ganz bewusst meine Brille abgenommen. Ohne die kann ich nicht mal meine eigenen Brüste sehen.
    Von Beth an Jennifer: Ich weiß einfach nicht, was sie uns mit diesem Riesendekolleté sagen will.
    Von Jennifer an Beth: Ich denke, sie will sagen: »Guckt euch mal meine Brüste an.«
    Von Beth an Jennifer: Schon, aber warum?
    Von Jennifer an Beth: Weil die Leute nicht auf ihre langweiligen Schlagzeilen achten, wenn sie ihr auf den Busen starren?
    Von Beth an Jennifer: He!
    Von Jennifer an Beth: Was soll denn »he« heißen?
    Von Beth an Jennifer: Das ist wie »ha«, nur noch fieser.
    Ich muss jetzt wieder an die Arbeit.
    Von Jennifer an Beth: Eins noch: Danke, dass du mich nicht fragst, wie es mir damit geht. Ich hab dich lieb.
    Von Beth an Jennifer: Womit?
    Von Jennifer an Beth: Danke.

Kapitel 70
    Hm.
    Da waren sie also.
    Wieder.
    Anstatt nach Hause zu fahren, verbrachte Lincoln die Nacht in seiner neuen Wohnung.
    Er war zu dem Schluss gekommen, dass seine Mutter sich keine Sorgen machen würde, weil sie an einem Montagabend bestimmt nicht wach bleiben würde, um auf ihn zu warten. Er konnte ihr morgen immer noch erzählen, dass er bei Justin übernachtet hatte.
    Lincoln schob sich in den alten Schlafsack, den er im Kofferraum seines Wagens aufbewahrte (der roch nach Sportklamotten und Erschöpfung), und versuchte, auf dem Fußboden seines neuen Wohnzimmers einzuschlafen. Obwohl es schon spät war, hörte er, wie in der Wohnung über ihm Leute hin und her gingen. Irgendwo anders spielte ein Radio. Vielleicht in der Wohnung unter ihm oder gegenüber. Je mehr sich Lincoln auf die Musik konzentrierte, desto näher schien sie zu kommen, bis er schließlich jeden einzelnen Song erkannte – lauter tranige Oldies aus den 50ern und 60ern, Lieder für einen Abschlussball, zum Engtanzen.
    Go with me .
    Some Kind of Wonderful .
    In the Still of the Night .
    Lincoln versuchte, nicht hinzuhören, nicht nachzudenken.
    Was hatte es zu bedeuten, dass Beth und Jennifer sich wieder E -Mails schrieben?
    Vermutlich gar nichts, beschloss er irgendwann. Wahrscheinlich war die Funkstille der letzten Wochen reiner Zufall gewesen. Und nicht Gottes Art und Weise, Lincoln dabei zu helfen, in seinem Leben nach vorn zu schauen. Was war das bloß für eine blöde Idee gewesen. Blöd und überheblich.
    Lincoln lauschte dem Phantomradio noch lange, nachdem die Leute oben ins Bett gegangen waren. Only you . Sincerely . Vielleicht würde er am nächsten Abend selbst mal sehen, ob er diesen Sender fand. Er fragte sich, wann er eigentlich den Text zu You send me auswendig gelernt hatte und ob das ein trauriger Song sein sollte . Und dann schlief er ein.

Kapitel 71
    Von: Jennifer Scribner-Snyder
    An: Beth Fremont
    Gesendet : Di., 08. 02. 2000, 12:16 Uhr
    Betreff: Du würdest sicher so gerne …
    hier bei uns Korrektoren

Weitere Kostenlose Bücher