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Liebe auf den zweiten Klick

Liebe auf den zweiten Klick

Titel: Liebe auf den zweiten Klick Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rowell Rainbow
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geschockt. Ich hätte wirklich nicht gedacht, dass du dich je von ihm trennen würdest.
    Von Beth an Jennifer: Obwohl du es dir gewünscht hast.
    Von Jennifer an Beth: Manchmal schon.
    Von Beth an Jennifer: Ich hab ja immer gewusst, dass er egoistisch und zügellos und irgendwie auch faul ist; das sind ja quasi Voraussetzungen, wenn man Leadgitarrist werden will. Und ich wusste auch, dass Musik für ihn so ziemlich das Einzige im Leben ist, was den ganzen Aufwand lohnt. Aber ich hatte eigentlich angenommen, ich würde unter »so ziemlich« fallen. Wie hätte ich denn bei ihm bleiben sollen, nachdem ich wusste, dass seine Liebe zu mir für ihn ein Kreuz ist, das er tragen muss?
    Von Jennifer an Beth: Nein, das konntest du nicht.
    Von Beth an Jennifer: Diese Vorstellung, die Liebe würde ihn so überwältigen, dass bei einer Hochzeit nichts mehr von ihm übrig bleibt …
    Von Jennifer an Beth: Das ist doch nur eine faule Ausrede.
    Von Beth an Jennifer: Ja, ich weiß. Wenn ich darüber nachdenke, was ich eigentlich ständig tue, dann kann ich mich nicht so recht entscheiden, ob er …
    a) durchaus dazu in der Lage ist, erwachsen zu werden und eine richtige Beziehung mit jemandem zu führen. Er liebt einfach nur mich nicht genug. Oder …
    b) nicht dazu in der Lage und außerdem ein Idiot ist.
    Von Jennifer an Beth: Vermutlich beides.
    Von Beth an Jennifer: Aber eher Letzteres.
    Glaubst du, ich habe neun Jahre meines Lebens vergeudet?
    Von Jennifer an Beth: Nö, nur die letzten zwei oder drei. Als du ihn beim Studentenwerk entdeckt hast, konntest du ja noch nicht ahnen, dass sein Herz ein paar Nummern zu klein ist.
    Von Beth an Jennifer: Ich glaube, du versuchst gerade, mir nach dem Mund zu reden. Ich glaube, du denkst insgeheim, dass Chris sich vom ersten Tag an gefühlsmäßig verschlossen hat – und dass mich das aus irgendeinem schrecklichen Grund fasziniert hat.
    Von Jennifer an Beth: Du hast recht. Das denke ich tatsächlich.
    Von Beth an Jennifer: Also bin ich selbst an alldem schuld?
    Von Jennifer an Beth: Vielleicht. Ich weiß nicht. Ich glaube, es ist auch ziemlich egal, was ich gedacht oder getan oder kommen gesehen habe. Das musstest du selbst erkennen. Da musstest du selbst durch.
    Von Beth an Jennifer: Danke, dass du so ehrlich bist.
    Von Jennifer an Beth: Wenn ich dir jetzt eine schlimme Frage stelle, wirst du mir dann auch ehrlich antworten?
    Von Beth an Jennifer: Ja.
    Von Jennifer an Beth: Glaubst du, ich bin an meiner Fehlgeburt schuld?
    Von Beth an Jennifer: Nein.
    Zu 93 % nein. Ich glaube nicht, dass deine Einstellung sie ausgelöst hat, sie war allerdings auch nicht gerade hilfreich.
    Von Jennifer an Beth: Ich glaube nicht, dass ich mit 93 % leben kann.
    Von Beth an Jennifer: Kannst du.
    Von Jennifer an Beth: Ich will wieder schwanger werden, findest du das schrecklich und gestört?
    Von Beth an Jennifer: Ich denke, das kommt auf den Grund an.
    Von Jennifer an Beth: Ich glaube, der Grund ist – weil ich wirklich ein Baby möchte. Aber ich traue mir selbst nicht über den Weg und befürchte, ich könnte tief in meinem Inneren noch irgendeinen völlig verdrehten anderen Grund dafür haben. Ich hab das Gefühl, dass ich etwas Wichtiges verloren habe. Ich weiß, dass ich das nicht verdiene. Ich verdiene kein Baby.
    Von Beth an Jennifer: Niemand verdient ein Baby.
    Von Jennifer an Beth: Ich habe das Gefühl, wir sollten diese Unterhaltung eigentlich bei einer Flasche Blue Nun führen.
    Von Beth an Jennifer: Mein Fehler. Ich dachte, das würden wir.
    Von Jennifer an Beth: Die Vorstellung, dass es schwierig sein soll, dich zu lieben, ist absolut lächerlich.

Kapitel 78
    Lächerlich.
    Es änderte eigentlich nichts zu wissen, dass Beth jetzt Single war. Schon seit Wochen. Praktisch seit Monaten .
    Was änderte das schon? Nichts, oder? Eigentlich gar nichts.
    Â»Hörst du mir überhaupt zu?«, fragte Doris. Sie spielten Karten und aßen riesige Sandwiches, die sie aus dem Automaten gezogen hatten. (Doris nahm sich nie einfach so etwas von den Waren.) Lincoln hatte die Nacht wieder in seiner Wohnung verbracht und war direkt zur Arbeit gegangen.
    Â»Ich versuche hier gerade, dir zu erklären, dass man bei Zehnern nichts melden kann«, sagte Doris.
    Chris war ja nie das Problem gewesen. Zumindest nicht das größte Problem. Nicht, dass das jetzt noch wichtig

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