Liebe auf den zweiten Klick
verliebt.
Und dann â und jetzt wirst du mich mit Sicherheit auslachen â, dann hat der DJ auch noch Rocky Mountain High gespielt.
ScheiÃe, dieses Lied finde ich so toll, dabei sind mir die Adler und Seen und Colorado ziemlich egal. Aber Rocky Mountain High , so klingt die absolute Glückseligkeit. Wenn du hörst, wie John Denver singt: »He was born in the summer of his 27th year â¦Â«, wie soll einem da nicht das Herz aufgehen und sich dem Kosmos öffnen?
Also lief Rocky Mountain High , und ich hab angefangen, Chris zu küssen, als könnte ich es gar nicht erwarten, dass endlich der Refrain kommt, diese Verehrung und Verletzlichkeit und I âve seen it raining fire in the sky . Und Chris hat zurückgeküsst. Und als er sich dann von mir gelöst hat â ungefähr zu dem Zeitpunkt, als der Songwriter sich zu einem Leben voll zauberhafter Momente bekennt, doch im Herzen immer noch Angst trägt â, da sagte Chris: »Beth, ich liebe dich. Ich liebe dich mehr, als ich je wollte. Mehr, als ich je ausdrücken kann.«
Und ich wollte ihm auch sagen, dass ich ihn liebe, aber er hat mich unterbrochen, mich geküsst und meinte: »Warte, ich bin noch nicht fertig. Das ist wichtig.«
Hältst du mich jetzt für blöd, wenn ich dir verrate, dass ich tatsächlich geglaubt habe, er könnte mir vielleicht einen Antrag machen? Ich war mir nicht sicher. Wahrscheinlich hätte ich eher dagegen gewettet. Aber wenn er je um meine Hand anhalten wollte, dann hätte es keinen besseren â keinen perfekteren â Moment dafür geben können.
»Manchmal«, erklärte er, »da liebe ich dich so sehr, dass ich es kaum aushalte. Manchmal habe ich einfach nicht die Kraft dafür, für so etwas GroÃes. Und das kann ich auch nicht abstellen oder leiser drehen. Manchmal bin ich schon müde, wenn ich nur daran denke, dass ich dich gleich sehen werde.«
Ich war nicht dazu bereit, aus meiner Träumerei herausgerissen zu werden. Ich dachte, angenehm müde, oder?
»Ich werde dich immer lieben«, fuhr er fort, »aber du musst wissen, dass ich dich niemals heiraten werde.«
Ich muss wohl so ausgesehen haben, als hätte ich ihn nicht verstanden, denn er hat es noch einmal wiederholt. Mit viel Nachdruck. »Beth. Ich werde dich niemals heiraten.« Er sah mich aus sanften, liebevollen Augen an. Wenn du uns aus ein paar Metern Entfernung beobachtet und sein Gesicht gesehen hättest, dann hättest du tatsächlich denken können, dass er mir gerade einen Antrag gemacht hatte.
Zunächst einmal kam mir augenblicklich in den Sinn, dass es ziemlich brutal war, das so auszudrücken. Dass er mich nicht heiraten würde. Hätte er nicht sagen können, dass wir niemals heiraten würden? Hätte er nicht wenigstens andeuten können, dass das eine gemeinsame Entscheidung war? Wäre das nicht wesentlich höflicher gewesen?
Und dann hat er versucht, mich zu küssen, wieder zu dem Kuss zurückzukehren, den wir vor seiner Ankündigung voller Liebe und Leidenschaft und John Denver geteilt hatten. Aber ich fand, dass es da noch so einiges zu klären gab. Also löste ich mich von ihm und fragte: »Meinst du, dass du nie heiraten wirst? Oder dass du mich nicht heiraten wirst?«
Er dachte darüber nach. »Beides«, sagte er schlieÃlich und strich mir übers Haar, »aber vor allem Letzteres.«
»Vor allem, dass du mich nicht heiraten wirst.«
Er nickte. »Aber nicht, weil ich dich nicht lieben würde. Ich liebe dich. Aber ich liebe dich zu sehr. Du bist einfach zu viel für mich.«
In dem Moment machte ich mich von ihm los und begann, auf der Tanzfläche im Kreis zu gehen. Ich ging zwischen den Tanzenden hindurch und schlieÃlich zur Vordertür hinaus. Ich lief eine Minute auf dem Parkplatz hin und her, bevor mir schlieÃlich klar wurde, dass ich nicht wusste, wo Chris geparkt hatte, und dass er immer noch meine Schlüssel hatte. (Wenn ich je zu den Menschen gehören werde, für die Liebe letztendlich zu einer Hochzeit führt, dann werde ich meinen Brautjungfern Kleider mit Taschen aussuchen.) Ich sah mich um und entdeckte ihn vor dem Büro für Kriegsveteranen. »Tu das nicht!«, rief er.
»Ich mache ja gar nichts«, entgegnete ich. »Sondern du.« Und dann beschloss ich, dass ich verdammt sein sollte, wenn ich auch nur einen Schritt
Weitere Kostenlose Bücher