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Liebe auf den zweiten Klick

Liebe auf den zweiten Klick

Titel: Liebe auf den zweiten Klick Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rowell Rainbow
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Privatsphäre und in die Ihrer Freundin, und dafür möchte ich mich in aller Form entschuldigen.
    Ich würde es Ihnen nicht übel nehmen, wenn Sie mich dafür melden, aber ich kündige ohnehin. Ich hätte diesen Job niemals annehmen sollen, und ich kann den Menschen, zu dem ich hier geworden bin, gar nicht richtig leiden.
    Ich schreibe Ihnen diese Nachricht, weil ich Ihnen eine Entschuldigung schuldig bin – selbst wenn es nur eine feige, anonyme Entschuldigung ist – und weil ich dachte, ich sollte Sie davor warnen, den Firmencomputer weiter für Ihre persönlichen E -Mails zu benutzen.
    Es tut mir wirklich leid.«
    Er faltete den Brief und klebte den Umschlag zu, bevor er es sich noch anders überlegte oder den Text noch einmal umschreiben würde. Sie musste nicht wissen, dass er in sie verliebt war. Diese Nachricht war an sich schon seltsam genug.
    Lincoln gab Beth damit einen Beweis, einen schriftlichen Beweis dafür, dass er ihre E -Mails gelesen hatte, aber er war sich nicht sicher, was das für Folgen haben konnte. Greg konnte ihn nicht mehr feuern, auch wenn er es wollte. Aber wahrscheinlich würde er das gar nicht wollen. Die E -Mails zu lesen hatte ja schließlich zu Lincolns Aufgaben gehört. Greg hatte ihm im Prinzip die Erlaubnis erteilt, so ziemlich alles zu lesen, was er wollte, selbst das Zeug, das nicht zu einer Verwarnung führen würde. An Lincolns Stelle hätte Greg es wahrscheinlich noch viel übler getrieben.
    Lincoln wollte beichten. Er wollte sich entschuldigen. Und er wollte sichergehen, dass er nicht wieder zurückkommen konnte.
    Als er in die Redaktion kam, war es dort dunkel. Er knipste das Licht an und ging zu Beths Schreibtisch. Er legte den Umschlag auf ihre Tastatur und beschloss sogar, ihn dort mit Tesafilm zu befestigen, damit er nicht herunterfallen konnte. Und dann ging er.
    Genug ist genug ist genug.

Kapitel 86
    Am nächsten Morgen wurde Lincoln um sieben Uhr fünfundvierzig vom Telefon aus dem Schlaf gerissen. Greg. Er war sauer, aber er wollte auch unbedingt, dass Lincoln es sich noch einmal überlegte.
    Â»Ich werde meine Meinung bestimmt nicht ändern«, beteuerte Lincoln, ohne auch nur die Augen zu öffnen.
    Greg bot ihm mehr Geld an, viel mehr Geld, bis Lincoln sich schließlich wünschte, er hätte schon vor Monaten mal versucht zu kündigen, auch wenn er es damals noch nicht wirklich vorgehabt hatte.
    Â»Du hast mir ja nicht einmal zwei Wochen vorher Bescheid gegeben«, knurrte Greg.
    Â»Das war blöd von mir. Es tut mir wirklich leid.«
    Â»Gib mir nur zwei Wochen.«
    Â»Das geht nicht«, sagte Lincoln. »Sorry.«
    Â»Hast du schon einen neuen Job?«
    Â»Nein.«
    Greg schrie ihn ein paar Minuten lang an, dann entschuldigte er sich und erklärte, Lincoln könne immer gerne auf ihn verweisen, wenn ihn jemand nach seinen Referenzen fragte.
    Â»Was würdest du denn als meine Qualitäten angeben?«, fragte Lincoln. »Kann gut rumsitzen?«
    Â»Du hast doch nicht einfach nur rumgesessen«, erwiderte Greg. »Wie oft muss ich dir das noch sagen? Du hast an unserem Lagerfeuer gewacht. Jemand musste doch ans Telefon gehen und sich mit ›Help Desk‹ melden.«
    Â»Ich bin sicher, du wirst jemand anderen finden, der das auch hinkriegt.«
    Â»So sicher bin ich mir da nicht.« Greg seufzte. »Für die Nachtschicht bewerben sich immer nur Spinner.«
    Lincoln fragte sich, ob Beth wohl seine Nachricht gelesen hatte – wahrscheinlich noch nicht – und ob sie irgendeine Beschwerde gegen ihn einreichen würde. Diese Bedrohung wirkte irgendwie nicht real. Er hoffte, dass er sie mit seiner Nachricht nicht erschreckt hatte; er hatte sie nicht erschrecken wollen. Vielleicht hätte er sich das vorher überlegen sollen.
    Am Samstagmorgen fuhr Lincoln zur Ecke 84th Street/West Dodge Road, um sich anzusehen, wie das Indian-Hills-Kino abgerissen wurde. Sie hatten am Tag zuvor bereits alles ausgeräumt. Zurück blieben nur noch das Gebäude und die Leinwand. Im Parkhaus hatte sich eine beachtliche Menschenmenge versammelt, Lincoln ging aber nicht nahe genug heran, um irgendwelche Gesichter erkennen zu können. Auf der anderen Straßenseite, vom Parkplatz des Donut-Ladens aus, sah er zu. Nach einer Stunde ging er hinein und kaufte zwei Krapfen, eine Tüte Milch und eine Zeitung. Er behielt nur die Stellenanzeigen und warf

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