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Liebe auf den zweiten Klick

Liebe auf den zweiten Klick

Titel: Liebe auf den zweiten Klick Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rowell Rainbow
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bekräftigte er. »Ich hasse ihn. Ich hasse diese Arbeitszeiten. Und ich hasse es, die E -Mails anderer Leute zu lesen.«
    Â»Warum liest du denn die E -Mails anderer Leute?«
    Â»Das ist meine Aufgabe«, erklärte er, »und ich hasse das. Ich hasse es, allein im Büro zu sitzen. Ich hasse es, die ganze Nacht aufzubleiben. Und ich mag ja noch nicht einmal diese Zeitung. Mit den Leitartikeln bin ich nie einverstanden, und die bringen auch keinen von meinen Lieblingscomics.«
    Â»Du magst Blondie nicht?«, fragte sie. »Und Fox Trot ?«
    Â» Fox Trot ist ganz okay«, gab er zu.
    Â»Du willst wirklich kündigen?«
    Â»Ja«, sagte er. »Ja.«
    Â»Na ja … das ist doch schön für dich. Es hat doch keinen Sinn hierzubleiben, wenn du erst mal begriffen hast, dass du das gar nicht willst. Und gut für mich, dass du überhaupt so lange geblieben bist. Hast du schon was Neues?«
    Â»Noch nicht. Aber ich finde schon was. Ich hab auch genug gespart, ich muss nicht sofort was finden.«
    Â»Das sollten wir feiern«, meinte Doris.
    Â»Sollten wir?«
    Â»Na klar. Wir sollten eine Abschiedsparty für dich schmeißen.«
    Â»Wann denn?«
    Â»Jetzt sofort«, entschied sie. »Wir bestellen Pizza und spielen Binokel, bis es Zeit ist, zu gehen.«
    Er hätte nicht gedacht, dass ihm jetzt nach Feiern wäre, aber so war es. Genug ist genug, dachte er. Sie bestellten was von Pizza Hut – jeder eine mittlere Meat Lovers Pan Pizza. Und Doris gewann sechs Runden Binokel. Als es Zeit war, nach Hause zu gehen, war sie richtig gerührt.
    Â»Du bist ein guter Junge«, sagte sie. »Und ein guter Freund.«
    Â»Wir sehen uns trotzdem noch«, versprach er. »Und ich führe dich dann zum Essen aus, wenn du in Rente gehst.«
    Auf dem Weg zurück ins Informatikbüro blieb er kurz an Chucks Schreibtisch stehen. »Ich kann jetzt nicht reden, ich muss das gleich abgeben«, murmelte Chuck.
    Â»Ich wollte dir nur sagen, dass ich kündige.«
    Â»Was? Du kannst nicht einfach kündigen.«
    Â»Ich hasse die Arbeit hier.«
    Â»Aber das tun wir doch alle. Und das heißt nicht, dass wir deshalb kündigen. Nur Drückeberger kündigen.«
    Â»Ich kündige jedenfalls.«
    Â»Dann ist das hier jetzt wohl das Lebewohl.«
    Â»Das ist doch kein Lebewohl. Wir können immer noch zusammen Golf spielen.«
    Â»Von wegen«, grunzte Chuck. »Du wirst einen Job finden, bei dem du tagsüber arbeitest. Du wirst uns vergessen. Und wir haben hier niemanden mehr, der uns bei den Mathesachen hilft.«
    Â»Vielleicht hast du recht«, sagte Lincoln.
    Â»Du Mistkerl.«
    Â»Erzähl das bitte niemandem vor morgen.«
    Â»Abtrünniger Mistkerl.«
    Als er wieder an seinem Schreibtisch war, beschloss Lincoln, dass er morgen nicht zurückkommen würde, um persönlich zu kündigen. Er würde überhaupt nicht mehr wiederkommen. Er wollte Beth nicht wiedersehen. Er wollte nicht das Risiko eingehen, noch mal den WebShark-Ordner zu öffnen, nachdem er sich zum vierhunderttausendsten Mal geschworen hatte, es nicht zu tun.
    Also holte er einen Block hervor und schrieb zwei Nachrichten. Die erste war für Greg. Eine kurze Kündigung und eine Entschuldigung.
    Er schob den Zettel in einen Umschlag und steckte ihn in Gregs Tastatur, wo Greg ihn am Morgen als Erstes sehen würde.
    Bei der zweiten Nachricht zögerte er. Die musste er nicht schreiben. Wahrscheinlich sollte er sie auch gar nicht schreiben. Aber er wollte heute Abend (eigentlich schon eher heute Morgen) das Zeitungsgebäude verlassen und sich dabei wirklich und wahrhaftig frei fühlen, mit einem so reinen Gewissen, wie er es erreichen konnte, ohne sich öffentlich zu kreuzigen.
    Â»Beth«, schrieb, fing dann aber noch einmal neu an. Sie waren ja nicht beim Du.
    Â»Hallo,
    wir haben uns nie kennengelernt, aber ich bin der Typ, der dafür sorgt, dass die Computer-Politik der Firma auch respektiert wird. Ihre E -Mails werden herausgefiltert. Und zwar ständig. Ich hätte Ihnen eine Verwarnung schicken müssen, wie allen anderen auch, aber das habe ich nicht gemacht – weil ich Sie mochte, nachdem ich Ihre Mails gelesen habe. Ich wollte Ihnen nicht sagen, dass Sie gegen die Regeln verstoßen, weil ich so gerne noch mehr von Ihnen und Ihrer Freundin Jennifer hören wollte.
    Das war ein ungeheuerlicher Eingriff in Ihre

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