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Liebe auf den zweiten Klick

Liebe auf den zweiten Klick

Titel: Liebe auf den zweiten Klick Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rowell Rainbow
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den Rest weg, bevor er sich hinsetzte.
    Dann nahm er den alten Spiralblock heraus und öffnete ihn in der Mitte. Bei seiner Liste. Vier der Unterpunkte schrieb er auf den Rand der Zeitung:
    19. Computer wieder zum Laufen bringen/Halsketten entwirren
    23. Helfen
    5. Sich keine Gedanken über die Sachen machen, über die er wirklich nicht nachdenken sollte
    Und schließlich: 36. GUT sein
    Die Anzeigen waren voll mit Computerjobs. Er strich alles durch, was vage oder nach Schnüffelei klang, und alles, wofür man eine »ausgeprägte Sozialkompetenz« brauchte.
    Eine Anzeige kreiste er ein. »Leitender Computertechniker gesucht. St. James University, Krankenpflegeseminar. Vollzeit. Besuch von Kursen + Sozialleistungen.«

Kapitel 87
    Eve zog ihn damit auf, dass er jetzt auf dem Campus arbeitete und jede Menge Veranstaltungen besuchte. »Das ist so, als hättest du ein Schlupfloch gefunden, um wieder studieren zu können«, sagte sie nach seinem ersten Semester. »Was ist das nur mit dir und der Uni? Bist du etwa vom Geruch muffiger Hörsäle abhängig?«
    Vielleicht. Muffige Hörsäle. Knarzende Bibliotheksstühle. Große, grüne Rasenflächen.
    Im Dekanatsbüro der Abteilung für Krankenpflege hatte Lincoln seinen eigenen Schreibtisch. Er war der einzige Mann unter den Verwaltungsangestellten und der Einzige unter fünfundvierzig Jahren. Die Damen im Büro erstarrten vor Ehrfurcht angesichts seiner Computerkenntnisse. Sie behandelten ihn, als wäre er Gandalf. Er hatte zwar einen Schreibtisch, aber da musste er nicht herumsitzen. Er konnte Kurse besuchen oder tun, was auch immer nötig war, um den Laden am Laufen zu halten.
    Internetsicherheit gehörte auch zu seinen Aufgaben – aber da gab es wenig zu tun, außer das Antivirusprogramm aufzufrischen und die Leute daran zu erinnern, keine verdächtigen Dateianhänge zu öffnen. Sein Vorgesetzter im zentralen Informatikbüro erzählte, dass es im Pflegebereich noch nie einen Vorfall mit Pornographie gegeben hätte und dass die Leute online tun und lassen konnten, was sie wollten, solange es nicht um Schweinkram oder Glücksspiele ging.
    Â»Gibt es denn einen E -Mail-Filter?«, fragte Lincoln.
    Â»Machst du Witze?«, sagte der Typ. »Der Fakultätssenat würde ausflippen!«
    Lincoln dachte immer noch an Beth. Am Anfang eigentlich die ganze Zeit.
    Er abonnierte die Zeitung, sodass er beim Frühstück ihre Kritiken lesen konnte und beim Mittagessen dann noch mal. Er versuchte, von ihren Artikeln darauf zu schließen, wie es ihr ging. Kam sie ihm glücklich vor? Ging sie mit romantischen Komödien zu hart ins Gericht? Oder beurteilte sie sie zu nachsichtig?
    Indem er ihre Rezensionen las, hielt er die Erinnerung auf eine Art und Weise wach, die er eigentlich gar nicht gut finden sollte. Denn die Erinnerung war wie ein Kontrolllämpchen in seinem Inneren. Manchmal war es geradezu schmerzlich, wenn sie besonders lustig oder einfühlsam schrieb, oder wenn er aus ihren Worten etwas Wahres herauslesen konnte, das er über sie wusste. Aber auch dieser Schmerz verblasste. Die Zeit heilt alle Wunden. Wenn man sie lässt.
    Als im Herbst die Uni wieder begann, hatte sich Lincoln in seine Dozentin für Mittelalterliteratur verguckt, eine Mittdreißigerin mit leicht entzündlicher Intelligenz. Sie hatte volle Hüften und einen stumpf geschnittenen Pony und sprach schwärmerisch von Beowulf . In seinen Arbeiten unterstrich sie Sätze mit leuchtend grüner Tinte und schrieb Kommentare an den Rand. »Genau!« oder: »Ziemlich ironisch, nicht?« Er überlegte, sie um eine Verabredung zu bitten, wenn das Semester vorbei war. Andererseits konnte er sich natürlich auch für ihr Fortgeschrittenen-Seminar einschreiben.
    Eine der Damen aus seinem Büro versuchte immer wieder, ihn mit ihrer Tochter Neveen zu verkuppeln, einer Werbetexterin, die Biozigaretten rauchte. Die beiden gingen ein paarmal zusammen aus, und Lincoln mochte Neveen gern genug, um sie zu Justins und Denas Hochzeit mitzubringen.
    Die wurde in einer riesigen katholischen Kirche am Stadtrand abgehalten. (Wer hätte gedacht, dass Justin katholisch war? Und zwar gläubig genug, um Dena dazu zu bringen zu konvertieren. »Meine Kinder werden bestimmt nicht als Unitarier aufwachsen«, hatte er Lincoln bei der Generalprobe verkündet. »Diese Schwanzlutscher glauben ja kaum an

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