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Liebe auf den zweiten Klick

Liebe auf den zweiten Klick

Titel: Liebe auf den zweiten Klick Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rowell Rainbow
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Jesus.«)
    Der Empfang fand in einem netten Hotel ein paar Meilen weiter statt. Es gab ein polnisches Buffet und ein Streichquartett, das während des Essens spielte. Lincoln war nervös, weil Sacajawea später spielen würde. Er aß viel zu viele Piroggen.
    Nach dem Brauttanz ( My heart will go on ), dem Brautjungferntanz ( Leather and Laces ) und dem Vater-Tochter-Tanz ( Butterfly Kisses ) kam die Band auf die Bühne. Während sie ihre Instrumente aufbauten, sagte Justin sie an und schlug seinen älteren Tanten und Onkeln vor, sich an den Freigetränken gütlich zu tun oder lieber gleich einzupacken, »hier vorn geht’s nämlich gleich voll ab«.
    Lincoln wartete die ganze Zeit auf den Stich, den ihm Chris’ Anblick versetzen würde, aber der kam nicht. Chris war immer noch dasselbe schmucke Prachtstück. Ein paar von Denas jugendlichen Cousinen scharten sich um seine Seite der Bühne und fingerten an ihren Halsketten herum. Ein älteres Mädchen, ungefähr im College-Alter, war mit der Band zusammen gekommen. Sie hatte langes blondes Haar und einen strahlenden Teint und reichte Chris zwischen den Songs eine Wasserflasche.
    Der Stich blieb aus. Selbst als Chris Lincoln wiedererkannte und ihm winkte. Jetzt war Chris – zumindest für Lincoln – nur noch irgendein Typ, der auch nicht mit Beth zusammen war.
    Zu Musik zu tanzen, die sich anhört wie Led Zeppelin, einmal durch den Radiohead-Fleischwolf gedreht, ist schwierig, aber die meisten von Justins und Denas Freunden waren betrunken genug, um es trotzdem zu versuchen. Sogar Lincolns Date. Lincoln war nicht betrunken, ihm war aber trotzdem danach zu hopsen, rumzubrüllen und zu laut zu singen. Er fing Stagediver auf. Er wirbelte Neveen herum, bis ihr ganz schwindelig wurde. Er reckte völlig hemmungslos Teufelshörner in die Luft.

Kapitel 88
    Für Oktober war es kalt. Die Kinder würden dicke Jacken über ihren Halloween-Kostümen tragen und an jeder Tür erklären müssen, was sie eigentlich darstellten.
    Oktober, dachte Lincoln. Ooh, oho!
    Er stand an seinem offenen Schlafzimmerfenster und ließ sich einen Moment lang von Erinnerungen überfluten. Fröhlicher Oktober.
    Zu den Dingen, die ihm an seiner Wohnung gefielen, gehörte auch, dass er zu Fuß bis zum nächsten Kino gehen konnte. Es war ein altes Programmkino namens The Dundee, nur etwa eine Meile entfernt. Es war das einzige Lokal, das Lincoln kannte, wo es gezapfte Royal-Crown-Cola gab. Er landete fast jedes Wochenende dort. Meistens war ihm sogar egal, welcher Film lief.
    Heute Abend trug Lincoln einen dicken Rollkragenpulli und seine Jeansjacke über einer olivgrünen Hose. Er überprüfte noch einmal seine Frisur im Spiegel, den er bei sich im Flur aufgehängt hatte. Den Morrissey-Look hatte er beibehalten – auch wenn Eve meinte, damit würde er aussehen wie Luke Perry. Oder so, als würde er versuchen, wie Luke Perry auszusehen. »Brauchst du das denn?«, fragte sie ihn dann. »Bist du nicht schon groß genug?«
    Â»Brauche ich nicht«, antwortete er. »Aber es gefällt mir eben.«
    Eve hatte ihn heute Abend zu sich eingeladen, aber er hatte keine Lust. Später sollte er noch die Korrektoren in irgend so einer Kneipe in Iowa treffen, wo es Tomatenbier gab. Vielleicht würde er hingehen … vielleicht.
    Um achtzehn Uhr dreißig war es draußen bereits dunkel. Das fühlte sich richtig an. Die Kälte fühlte sich richtig an.
    Auf dem Weg zum Kino konnte Lincoln in den großen Häusern die Leute zu Abend essen sehen. Es war eine von diesen Nachbarschaften, in denen man die Vorhänge an den Panoramafenstern nicht zuzog. »Weißt du eigentlich, warum diese alten Häuser vorn so große Fenster haben?«, hatte seine Mutter ihn einmal gefragt. »Weil man früher, wenn jemand gestorben ist, die Trauerfeier im eigenen Haus abhalten musste. Deshalb brauchte man Fenster, die groß genug für den Sarg waren.« Lincoln hatte beschlossen, weiterhin daran zu glauben, dass die Fenster deshalb so groß waren, damit die Leute ihre Christbäume zur Schau stellen konnten.
    Als er am Dundee ankam, wechselte ein Angestellter gerade das Ankündigungsschild aus, von Dancer in the Dark zu Billy Elliot .
    Lincoln schob sich in den engen Eingangsbereich, um seine Karte, eine RC -Cola und gebuttertes Popcorn zu kaufen. Der Saal war fast leer,

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