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Liebe auf den zweiten Klick

Liebe auf den zweiten Klick

Titel: Liebe auf den zweiten Klick Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rowell Rainbow
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schüchtert mich nur ein.«
    Â»Was?«
    Â»Na, das Buch«, erklärte Lincoln. »Die Zukunft.«
    Â»Ach, und deshalb hast du das Thema Zukunft jetzt abgehakt?«
    Â»Ich konzentriere mich auf das Wesentliche.«
    Â»Und was ist das?«
    Â»Die nähere Zukunft«, erläuterte er. »Mit der näheren Zukunft kann ich umgehen. Heute Abend werde ich zum Beispiel lesen, nur zu meinem Privatvergnügen. Morgen werde ich mir beim Mittagessen ein Bierchen gönnen. Am Samstag habe ich vor, Dungeons & Dragons zu spielen. Und Sonntag gehe ich vielleicht ins Kino. Das ist mein Plan.«
    Â»Das ist kein Plan«, widersprach sie.
    Â»Doch. Das ist mein Plan. Und der macht mich wirklich glücklich.«
    Â»Solche Sachen sind kein Plan. Man plant nicht, etwas zu lesen oder zum Mittagessen ein Bier zu trinken. Das sind Dinge, die man macht, wenn man zwischen geplanten Terminen ein wenig Zeit hat. Das sind reine Nebenprodukte.«
    Â»Nicht für mich«, wiederholte er. »Das ist mein Plan.«
    Â»Du wirst wieder rückfällig.«
    Â»Oder vielleicht werde ich ja vorfällig.«
    Â»Ich kann jetzt nicht weiterreden«, schnitt Eve ihm das Wort ab. »Ruf mich am Wochenende an.«
    Â»Ich trag dich in meinen Terminkalender ein.«
    Mit dem ganzen Millennium-Kram hatte Lincoln bei der Arbeit mehr zu tun als sonst – er half beim Codieren und versuchte, Gregs Eingreiftruppe ein wenig auf die Finger zu schauen –, aber er hatte immer noch jeden Abend mehrere Stunden zur freien Verfügung. Als er sich am Freitagabend selbst einredete, wie glücklich er sich schätzen konnte, dafür bezahlt zu werden, Isaac Asimovs Foundation-Zyklus noch einmal lesen zu können, hätte er es fast geglaubt.
    Geld- und Zeitmangel, das waren die zwei Dinge, über die er die Menschen am häufigsten klagen hörte, und er hatte mehr als genug von beidem.
    Es gab nichts, was Lincoln gerne gehabt hätte, sich aber nicht leisten konnte. Und außerdem, was gab es schon, was er sich gerne leisten wollte? Sich Bücher als gebundene Ausgabe zu kaufen, wenn sie gerade erst herausgekommen waren. Nicht darüber nachdenken zu müssen, was er im Restaurant bestellte. Vielleicht ein Paar neue Turnschuhe … Und es gab auch nichts, was er gerne tun wollte und wofür er nicht die Zeit gefunden hätte. Warum sollte er sich also beschweren? Was wollte er mehr?
    Liebe, konnte er Eve sagen hören. Ein Ziel.
    Liebe. Ein Ziel. Das waren Dinge, die man eben nicht planen konnte. Das sind Dinge, die sich einfach ergeben. Und was, wenn sie sich nicht ergeben? Soll man dann sein ganzes Leben damit verbringen, ihnen nachzuweinen? Und darauf warten, glücklich zu werden?
    An diesem Abend schrieb Dave ihm in einer E -Mail, dass er das D -&- D -Spiel am nächsten Samstag absagen musste. Eines ihrer Kinder hatte den Rotavirus, von dem Lincoln noch nie etwas gehört hatte. Aber allein der Name klang schon grauenvoll. Er stellte sich einen Virus mit Rotorblättern und einem Motor vor. Dave erklärte, dass der Kleine ständig über der Kloschüssel hing, dass sie in die Notaufnahme fahren mussten und dass Christine Todesängste ausstand.
    Wahrscheinlich können wir auch die nächsten Wochen erst mal nicht, hatte Dave geschrieben.
    Kein Problem, mailte Lincoln zurück, ich hoffe, es geht ihm schon besser. Ruht euch aus.
    Das arme Kind. Arme Christine.
    Das ist jetzt eigentlich nicht so schlimm, redete Lincoln sich selbst zu, ich bin ja flexibel. Er konnte dieses Wochenende immer noch ins Kino gehen. Oder mal wieder seine Comics lesen. Oder Justin anrufen.
    Im WebShark-Ordner warteten 23 Nachrichten auf ihn. Vielleicht war diesmal sogar etwas dabei, um das Lincoln sich wirklich kümmern sollte. Er sagte sich, dass er genauso gut auch mal was für sein Geld tun konnte, und öffnete den Ordner.
    Er öffnete ihn hoffnungsvoll.

Kapitel 21
    Von: Beth Fremont
    An: Jennifer Scribner-Snyder
    Gesendet : Do., 30. 09. 1999, 3:42 Uhr
    Betreff: Wenn du Superman wärst …
    â€¦ und dir jede nur erdenkliche Tarnung aussuchen könntest, warum würdest du dann deine Stunden als Clark Kent – die ohnehin schon ätzend sind, weil du eine Brille tragen musst und nicht fliegen kannst – außergerechnet in einer Zeitungsredaktion verbringen?
    Warum gibt er sich denn nicht als reicher Playboy aus – so wie Batman? Oder als

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