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Liebe auf den zweiten Klick

Liebe auf den zweiten Klick

Titel: Liebe auf den zweiten Klick Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rowell Rainbow
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Staatsoberhaupt einer kleinen, jedoch einflussreichen Nation – wie Black Panther?
    Warum sich mit Abgabeterminen, Scheißbezahlung und unheilbar griesgrämigen Herausgebern herumschlagen?
    Von Jennifer an Beth: Ich dachte, wir hatten uns darauf geeinigt, in Mails nicht mehr zu fluchen.
    Von Beth an Jennifer: Wir waren uns darüber einig, dass es vermutlich keine gute Idee ist, in Mails zu fluchen.
    Von Jennifer an Beth: Denkst du immer noch an Lois Lane?
    Von Beth an Jennifer: Irgendwie schon. Ich meine, ich kann durchaus verstehen, warum Lois Lane Journalismus studiert hat. Diesen Typus kennt man ja. Die will etwas verändern, große Wahrheiten aufdecken. Aber Clark Kent … warum nicht Clark Kent, der sexy Wetteransager im Fernsehen? Oder Clark Kent, Bürgermeister von Cincinnati?
    Von Jennifer an Beth: Lässt du da nicht einen wichtigen Aspekt außer Acht? Clark Kent will nicht berühmt sein. Er will nicht, dass ihn die Leute ansehen. Denn wenn sie genau hinschauen würden, dann würde ihnen auffallen, dass er Superman mit Brille ist.
    Außerdem war es für ihn wichtig, in einer Position zu arbeiten, in der er Neuigkeiten als Erster erfährt. Er kann es sich kaum leisten, am nächsten Tag »Joker greift den Mond an« in der Zeitung zu lesen.
    Von Beth an Jennifer: Gutes Argument. Vor allem für jemanden, der nicht weiß, dass Superman niemals gegen den Joker kämpft.
    Von Jennifer an Beth: Vor allem für jemanden, dem das alles herzlich egal ist. Ich hoffe, dein Kommentar war nicht ernst gemeint. Dass das Leben für jeden ätzend ist, der nicht fliegen kann und eine Brille trägt. Denn das trifft auf jeden Einzelnen in diesem Raum zu.
    Woran arbeitest du gerade?
    Von Beth an Jennifer: Wir tragen hier wirklich alle eine Brille. Schon merkwürdig. Mal wieder eine Story über das Indian Hills. Allerdings arbeite ich weniger, sondern warte vielmehr auf einen Anruf.
    Es hat sich nämlich herausgestellt, dass das Krankenhaus direkt neben dem Kino das Grundstück gekauft hat. Schon vor Monaten. Die bauen da ein Parkhaus. Ich warte darauf, dass die Pressesprecherin der Klinik mich zurückruft, um ihr »Kein Kommentar« loszulassen. Dann kann ich endlich schreiben: »Die Leitung des Krankenhauses möchte sich zu dem Verkauf nicht äußern.« Und dann kann ich nach Hause gehen.
    Weißt du, wie nervtötend es ist, rumzusitzen und darauf zu warten, dass dich jemand anruft, nur um dir offiziell rein gar nichts mitzuteilen? Ich glaube einfach nicht, dass Superman sich so was bieten lassen würde. Er könnte schließlich da draußen unterwegs sein, vermisste Pfadfinder aufspüren oder riesige Stöpsel in Vulkane stecken.
    Von Jennifer an Beth: Superman arbeitet bei einer Zeitung, weil er Lois Lane rumkriegen will.
    Von Beth an Jennifer: Und er verdient bestimmt doppelt so viel wie sie.

Kapitel 22
    Am Freitagmorgen holte sich Lincoln ein Vorlesungsverzeichnis fürs Frühjahrssemester am lokalen College. Da gab es einen Anthropologieprofessor, der sich auf Afghanistan-Studien spezialisiert hatte. Vielleicht sollte er ein paar Kurse belegen? Tagsüber hatte er schließlich jede Menge Zeit, und er würde auf jeden Fall bei der Arbeit lernen können. Er würde sogar gerne bei der Arbeit lernen.
    Â»Was ist denn das?«, fragte seine Mutter, als sie das Verzeichnis entdeckt hatte.
    Â»Das ist etwas, was ich eigentlich in meinen Rucksack gesteckt hatte.« Er nahm ihr die Broschüre aus der Hand. »Jetzt mal im Ernst, Mom, schnüffelst du etwa in meinen Sachen herum? Öffnest du auch meine Post, über Wasserdampf?«
    Â»Du kriegst ja gar keine Post.« Sie verschränkte die Arme. Man konnte ihr nie böse sein – sie kam einem immer zuvor. »Ich hab nur geguckt, ob du noch schmutziges Geschirr in der Tasche hast«, erklärte sie. »Heißt das, dass du wieder zur Uni gehen wirst?«
    Â»Nicht sofort.« Das Herbstsemester hatte bereits angefangen.
    Â»Ich weiß nicht, was ich davon halten soll, Lincoln.«
    Â»Okay.«
    Â»Ich denke, dass du vielleicht ein Problem hast. Mit dem Lernen.«
    Â»Ich hatte noch nie ein Problem mit dem Lernen«, entgegnete er, aber ihm war schon klar, dass das wenig überzeugend klang.
    Â»Du weißt genau, was ich meine«, versetzte sie und fuchtelte mit dem schmutzigen Löffel vor ihm herum. »Ein Problem. Wie diese Frauen, die

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