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Liebe auf den zweiten Klick

Liebe auf den zweiten Klick

Titel: Liebe auf den zweiten Klick Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rowell Rainbow
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sozusagen darauf, endlich einen Blick hineinwerfen zu können.
    Greg erklärte, er müsse seinen Nissan nicht in den Fluss fahren, um zu wissen, dass das eine absolute Scheißkatastrophe wäre.
    Â»Das kann man doch gar nicht vergleichen«, äußerte Kristi, und dann bat sie Greg, doch nicht solche Ausdrücke zu benutzen. In diesem Moment wünschte sich Lincoln sogar, dass das System am ersten Januar um 00:01 Uhr tatsächlich den Geist aufgeben und auf spektakuläre Art und Weise kollabieren würde. Und dass er gefeuert und von einem aus der Eingreiftruppe ersetzt werden würde, dem Bosnier wahrscheinlich. Aber zunächst wollte er den WebShark-Ordner durchsehen. Und zwar jetzt sofort .
    Vielleicht musste er auch gar nicht warten, bis alle gegangen waren … es war ja kein Geheimnis, dass er den Ordner durchsah. Das ist schließlich nichts Schlimmes, redete er sich ein, der WebShark-Ordner gehört immerhin zu meinem Job. Was er umgehend als eine so billige Rechtfertigung erkannte, dass er beschloss, den Ordner überhaupt nicht zu öffnen, auch nicht, nachdem alle nach Hause gegangen waren.
    Als er ihn dann schließlich doch anklickte, irgendwann nach Mitternacht, nahm er sich vor, nicht wieder so eine Enthüllung wie in der vorherigen Nacht zu erwarten. Wie standen denn schon die Chancen, dass Beth erneut über ihn sprechen würde? Dass sie ihn wiedergesehen hatte? Und wenn sie ihn gesehen hatte, hatte sie dann wohl bemerkt, dass er ein schickes Hemd trug und am Nachmittag zwanzig Minuten darauf verwendet hatte, sich die Haare zu kämmen?

Kapitel 42
    Von: Beth Fremont
    An: Jennifer Scribner-Snyder
    Gesendet : Di., 16. 11. 1999, 10:16 Uhr
    Betreff: Du
    Hey, wie geht’s dir?
    Von Jennifer an Beth: Gut. Normal. Wie immer.
    Von Beth an Jennifer: Wirklich?
    Von Jennifer an Beth: Wirklich? Nein.
    Ehrlich gesagt fühle ich mich wie ein Kamikaze-Flieger. Ich laufe hier herum und tue so, als wäre alles ganz normal, während ich in Wirklichkeit etwas in mir trage, das die Welt, wie ich sie bisher kannte, verändern – vielleicht sogar zerstören – wird.
    Von Beth an Jennifer: Zerstören klingt doch ein bisschen zu heftig.
    Von Jennifer an Beth: Jeder erzählt mir, dass sich alles ändern wird, wenn das Baby erst mal da ist, dass mein ganzes Leben völlig anders sein wird. Und das, denke ich, heißt indirekt doch auch, dass es mein jetziges Leben dann nicht mehr geben wird. Dass es zerstört sein wird.
    Von Beth an Jennifer: Als du dich in Mitch verliebt hast, da hat er doch dein ganzes Leben auf den Kopf gestellt, oder nicht? Aber er hat es wohl kaum zerstört.
    Von Jennifer an Beth: Doch, hat er, aber das war okay. Mein Leben vor Mitch war ätzend.
    Von Beth an Jennifer: Welch düstere Gedanken! Wenn du im Bettchen neben dem Waisenkind Annie gelegen hättest, wäre der Film kein Musical geworden.
    Von Jennifer an Beth: Und hätten wir dann irgendwas verpasst?

Kapitel 43
    Okay, sie hatte also nichts über ihn geschrieben. Aber zumindest auch nicht: Ich hab mir den Typen noch mal genau angeguckt, und er ist doch nicht so süß, wie ich dachte.
    Trotzdem konnte Lincoln nicht umhin, zu bemerken, dass er für den Rest des Abends lächelte. Er spielte Online-Scrabble, bis seine Schicht vorbei war, und schlief ein, sobald sein Kopf das Kissen berührte.
    Â»Du bist ja früh auf«, bemerkte seine Mutter, als er am nächsten Morgen um neun Uhr nach unten kam.
    Â»Ja, ich denke, ich werde ein bisschen Sport machen.«
    Â»Tatsächlich.«
    Â»Ja.«
    Â»Und wo?«, fragte sie misstrauisch, als könnte die Antwort »Im Kasino« oder »In einem Massagesalon« lauten.
    Â»Im Fitnessstudio«, erklärte er.
    Â»In was für einem Fitnessstudio?«
    Â»Better Bodies.«
    Â» Better Bodies?«, hakte sie nach.
    Â»Das ist gleich am Ende der Straße.«
    Â»Ich weiß. Ich bin schon mal daran vorbeigekommen. Möchtest du einen Bagel?«
    Â»Sicher.« Er lächelte, in letzter Zeit machte er ja nichts anderes. Und außerdem hatte er aufgehört, seine Mutter darum zu bitten, ihn nicht mehr zu füttern, vor allem nach dem Streit mit Eve. Essen war zwischen seiner Mutter und ihm immer etwas Gutes gewesen. Ohne Spannungen. »Danke.«
    Sie begann, ihm einen Bagel fertig zu machen, mit viel Frischkäse, Räucherlachs und roten Zwiebeln. »Better Bodies«,

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