Liebe auf den zweiten Klick
Ben Affleck vergessen.
Und du vergisst auch, über die Hochzeit deiner Schwester zu maulen.
Von Beth an Jennifer: Ben Affleck! Bist du sicher, dass ich dich nicht von Matt Damon überzeugen kann? Wir könnten ja ein Doppel-Date arrangieren â¦
Und auÃerdem hab ich das nicht vergessen. Ich hab eben gedacht, wir wechseln das Thema, weil ich albern werde. Weil es eigentlich nichts gibt, über das ich mich beschweren sollte. Worüber ich mich beschwere: Ich dachte eigentlich, dass ich in diesem Alter schon verheiratet wäre.
Von Jennifer an Beth: Das ist doch nicht albern.
Von Beth an Jennifer: Doch, ist es. Als ich mit der Highschool fertig war, hatte ich diesen Plan: Ich würde am College anfangen, mich mit ein paar Typen verabreden und dann am Ende des ersten oder vielleicht zu Beginn des zweiten Jahres den Typen kennenlernen. Bei unserem Abschluss wären wir schon verlobt und würden ein Jahr später heiraten. Und dann, nach der einen oder anderen Reise, würden wir eine Familie gründen. Vier Kinder, jeweils drei Jahre auseinander. Mit 35 wollte ich mit der Sache durch sein.
Von Jennifer an Beth: Vier Kinder? Ist das nicht ein bisschen viel?
Von Beth an Jennifer: Egal. Rein rechnerisch ist das jetzt sowieso unmöglich.
Ich bin nicht verheiratet. Ich bin nicht mal nah dran. Selbst wenn ich morgen mit Chris Schluss machen und am nächsten Tag sofort jemand anders kennenlernen würde, könnte ich meinen Plan trotzdem nicht mehr retten. Wir würden ein oder zwei Jahre brauchen, um herauszufinden, ob wir überhaupt zueinanderpassen, und dann noch mal mindestens sechs Monate Verlobung ⦠damit wäre ich dann so 31 oder 32, bevor ich schlieÃlich schwanger werden kann.
Und das ist noch extrem optimistisch gedacht. Wenn ich mich morgen von Chris trennen würde, dann wäre ich ein Jahr lang das reinste Wrack (30). Dann dauert es vielleicht noch mal ein Jahr, bis ich jemand anders kennenlerne (31). Vielleicht dauert es sogar sechs Jahre, bis ich wieder jemanden finde (36). Wie kann ich denn mit all diesen Variablen auch nur irgendwas planen?
Von Jennifer an Beth: Jetzt bin ich verwirrt. Ich dachte, du wärst 28.
Von Beth an Jennifer: Vielleicht war mein Plan ja nie wirklich durchführbar. Vielleicht wäre mir das schon früher klar geworden, wenn ich den Trigonometrie-Unterricht in der zehnten Klasse nicht damit verbracht hätte, meinem Freund Zettelchen zu schreiben.
Aber eines macht mir wirklich zu schaffen, und das ist erbärmlich: Ich habe nämlich das Gefühl, gerade mir sollte so was nicht passieren. Ich musste mir noch nie Sorgen darüber machen, einen Typen zu finden.
In der sechsten Klasse war ich mit dem allernettesten und süÃesten Typen zusammen. Wir haben in sechs Monaten zweimal telefoniert und nach einer Nachmittagsvorstellung von Superman III Händchen gehalten. Ich hatte immer Verabredungen, den passenden Begleiter für jede Party. In der zehnten Klasse habe ich mich zum ersten Mal verliebt, in genau den Typen, in den ich mich wohl verlieben sollte. Nach einem Jahr hab ich mit ihm Schluss gemacht, und vermutlich war das auch vorherbestimmt.
Ich war mir immer sicher, dass ich mir keine Sorgen darüber machen musste, den Richtigen zu finden. Ich dachte, das würde einfach so passieren, wie bei meinen Eltern und meinen GroÃeltern. Sie kamen in das richtige Alter, haben den Richtigen gefunden, geheiratet, Kinder bekommen.
Von Jennifer an Beth: Irgendwie fange ich gerade an, dich zu hassen.
Von Beth an Jennifer: Weil ich zu den Mädchen gehöre, die immer einen Freund hatten?
Von Jennifer an Beth: Ja, so ungefähr ⦠Ich hatte nie ein Date für irgendeinen Ball. Ich hab es nie als selbstverständlich hingenommen, dass sich jemand in mich verlieben würde. Und schon gar nicht der Richtige.
Von Beth an Jennifer: Ich kann es dir gar nicht übel nehmen, mich dafür ein bisschen zu hassen. Aber ich hasse dich auch ein bisschen. Du hast nämlich den richtigen Typen zum richtigen Zeitpunkt getroffen. Du hast den nettesten und süÃesten Typen in der ganzen Klasse geheiratet. Und jetzt bist du schwanger.
Von Jennifer an Beth: Aber du hast doch auch den Richtigen gefunden, oder nicht?
Von Beth an Jennifer: Ich weià nicht, ob ich wirklich noch daran glaube. Der Richtige. Der Perfekte. Der Eine. Ich hab den Glauben an das groÃe »Der« verloren.
Von Jennifer an Beth: Und
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