Liebe auf den zweiten Klick
sie fertig waren, dankte Lincoln Becca von Herzen, und sie bat ihn, ihr Bescheid zu geben, wenn er anfangen sollte, sich mit diesem Programm zu langweilen.
Als er zum Auto ging, tat ihm alles weh. Er versuchte die ganze Zeit, sich seine Ellbogen genauer anzusehen, aber ohne Spiegel war das ein aussichtsloses Unterfangen.
Als er an diesem Abend bei Dave und Christine ankam, machte Christine ihm die Tür auf. Im Wohnzimmer hörte er Leute streiten.
»Habt ihr schon angefangen?«
»Nein, wir warten noch darauf, dass Teddy von der Arbeit kommt. Solange spielen Dave und Larry mit Star-Wars-Karten. Hast du auch welche?«
»Nein. Macht das Spa�«
»Nur, wenn es dich nicht stört, das Geld für die Collegeausbildung deiner Kinder für Sammelkarten zu verpulvern.«
»Unsere Kinder kriegen sowieso ein Stipendium«, rief Dave aus dem Wohnzimmer. »Lincoln, komm und guck uns zu. Ich werde die Rebellen gnadenlos zermalmen.«
»Nein.« Christine lächelte. »Komm und leiste lieber mir Gesellschaft. Ich mache gerade Pizza.«
»Klar«, sagte Lincoln und folgte ihr in die Küche.
»Du kannst die Zwiebeln schneiden«, schlug sie vor. »Ich hasse Zwiebelnschneiden. Da muss ich immer weinen, und sobald ich erst mal weine, fallen mir nur traurige Sachen ein, und dann kann ich gar nicht mehr aufhören. Gib mir mal deine Jacke.«
Die Küche roch schon nach Knoblauch. Christine hatte die Zutaten fürs Abendessen â und auch alles andere â auf der Anrichte ausgebreitet. Sie reichte ihm ein scharfes Messer und eine Zwiebel. »Mach dir einfach ein bisschen Platz.«
Er schob zwei Tüten mit Kartoffeln, einen Krug Rotwein und eine elektrische Joghurtmaschine beiseite. So eine Frau wünscht meine Mutter sich für mich, dachte Lincoln. Oder zumindest würde sie sich so eine Frau für mich wünschen, wenn sie wollte, dass ich eine Frau finde. Eine Frau wie diese, die ihren eigenen Joghurt herstellt und ihrem Baby die Brust gibt, während sie dir erzählt, was sie in einem Buch über Heilkräuter gelesen hat.
Er sah Christine dabei zu, wie sie dem Kleinen einen Teller mit Rosinen und Bananenscheiben zurechtmachte. Er fragte sich, ob seine Mutter wohl auch was an Christine herumzumäkeln hätte. Irgendetwas. Eve würde sagen, dass Christine zu oft lächelte und dass sie sich mal einen vernünftigen BH zulegen sollte.
Er schnitt die Zwiebel in saubere, regelmäÃige Würfelchen und begann dann mit den Tomaten. Nach dem ganzen Gewichtheben fühlten sich seine Arme merkwürdig an, ebenso wie sein Gesicht von dem ständigen Lächeln.
»Irgendwas an dir ist anders, Lincoln«, bemerkte Christine und machte noch mehr Platz auf der Arbeitsfläche, um den Pizzateig auszurollen. Sie sah ihn an, als würde sie eine Matheaufgabe im Kopf lösen. »Was ist das blo�«
Er lachte. »Ich weià auch nicht. Was denn?«
»Du siehst anders aus«, bekräftigte sie. »Ich glaube, du wirkst schlanker. Hast du abgenommen?«
»Vermutlich.« Er nickte. »Ich versuche, mehr Sport zu treiben.«
»Hmmm«, machte sie. Sie betrachtete ihn immer noch, während sie den Teig knetete. »Das könnte stimmen ⦠aber das ist es nicht. Deine Augen glänzen. Du stehst aufrechter da. Du siehst aus wie eine Blume, die endlich erblüht ist.«
»Sagt man so was nicht eher über sechzehnjährige Mädchen?«
»Hat das etwas mit einem sechzehnjährigen Mädchen zu tun?«
»Natürlich nicht.« Er lachte. »Wo sollte ich denn bitte ein sechzehnjähriges Mädchen kennenlernen?«
»Aber es geht um ein Mädchen, oder?«, rief Christine begeistert aus. »Es ist ein Mädchen?«
»Was ist ein Mädchen?«, fragte Dave, der gerade hereinkam. Er ging zum Kühlschrank und holte zwei Bier. »Ist Lincoln etwa schwanger?«
Lincoln schüttelte den Kopf in Richtung Christine, was sie nur noch neugieriger machte.
»Hast du die Rebellen schon gnadenlos zermalmt?«
Dave runzelte die Stirn. »Nein«, sagte er verdrossen und verschwand wieder ins Wohnzimmer, »aber das werde ich noch.«
»Es ist ein Mädchen!«, flüsterte Christine, sobald Dave verschwunden war. »Unsere Gebete sind erhört worden. Erzähl mir alles über sie.«
»Du hast für mich gebetet?«, fragte Lincoln.
»Natürlich«,
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