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Liebe auf den zweiten Klick

Liebe auf den zweiten Klick

Titel: Liebe auf den zweiten Klick Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rowell Rainbow
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bei der Hebamme. Unser erster offizieller Vorgeburtstermin. Angeblich können wir dann sogar den Herzschlag hören.
    Von Beth an Jennifer: Natürlich kann ich dich fahren. Das ist ja so aufregend! Jetzt wird es endlich ernst. Bist du nicht auch aufgeregt? Wenigstens ein kleines bisschen?
    Von Jennifer an Beth: Ich denke schon. Ich hab endlich meiner Mutter erzählt, dass ich schwanger bin. So was würde nur jemand tun, der aufgeregt (oder dumm) ist.
    Von Beth an Jennifer: Hat sie sich gefreut?
    Von Jennifer an Beth: Hat sie. Ich hatte sie begleitet, als sie ihre Gasrechnung bezahlt hat, und dann haben wir zusammen bei Hardee’s gegessen. Ich bin damit herausgeplatzt, und sie wäre beinahe an so einer Ringelkartoffel erstickt. Dann kam von ihr: »Ein Baby? Wir kriegen ein Baby? Oh, ein Baby . Unser eigenes kleines Baby.« Ich fand es seltsam, wie besitzergreifend sie war, aber ihre Reaktion war auf jeden Fall positiv. Sie hat ständig versucht, mich zu umarmen.
    Und dann meinte sie: »Oh, ich hoffe, es ist ein kleines Mädchen, mit kleinen Mädchen hat man immer so viel Spaß.« Ich glaube, sie wollte noch hinzufügen: »während man sie vermurkst«, aber egal.
    Es hat sogar 45 Minuten gedauert, bis sie wieder was Fieses gesagt hat: »Pass aber bloß auf, dass du nicht wieder dein altes Gewicht erreichst. Mitch hat dich ja noch nie so fett gesehen.« Was nicht stimmt. Ich hab Größe 46 getragen, als Mitch und ich uns kennengelernt haben. Ich hab erst Jahre später angefangen abzunehmen. Das hab ich ihr auch gesagt, und sie meinte nur: »Du hattest mal 46? Bei deiner Körpergröße? Ich wusste ja gar nicht, dass es so schlimm war.«
    Von Beth an Jennifer: Manchmal tut mir deine Mom echt leid … und manchmal hasse ich sie einfach nur.
    Von Jennifer an Beth: Herzlich willkommen in den letzten zwanzig Jahren meines Lebens. Ich denke, sie glaubt sogar, mir damit einen Gefallen getan zu haben, dass sie mir vermittelt hat, die ganze Welt hätte es auf mich abgesehen. Denn damit konnte sie schließlich sichergehen, dass ich mir niemals Hoffnungen machen würde.
    Als ich nach Hause gekommen bin, war Mitch gerade damit beschäftigt, in dem leeren Schlafzimmer das Licht zu reparieren. (Ich weiß, dass er da ein Kinderzimmer einrichtet, aber ich bin noch nicht dazu bereit, darüber zu reden.) Es ist immer so merkwürdig, wieder zu Mitch zurückzukehren, wenn ich von meiner Mutter komme. Ich verstehe immer noch nicht, wie ich von meinem alten Leben aus in dieses neue gelangen konnte, als gäbe es nicht einmal Straßen, die diese beiden Orte verbinden.
    Jedenfalls bin ich zurückgekommen, und Mitch – der natürlich gar nicht wusste, durch was für eine Hölle ich gerade gegangen war – hat so etwas Schönes zu mir gesagt, dass das alles von mir abfiel.
    Von Beth an Jennifer: Was hat er denn gesagt?
    Von Jennifer an Beth: Das ist was Persönliches.
    Von Beth an Jennifer: Ich bin sicher, dass es etwas ganz besonders Persönliches war. Aber du kannst nicht einfach schreiben: »Und dann hat Mitch etwas Wunderbares gesagt, und das hat das bösartige Mutter-Geschwür geheilt«, ohne mir zu verraten, was er von sich gegeben hat.
    Von Jennifer an Beth: So tiefsinnig war es dann auch wieder nicht. Statt Hallo zu sagen, hat er mir ein Kompliment über mein Aussehen gemacht und erklärt, er habe bei unserer Hochzeit ja noch nicht ahnen können, dass ich für ihn jedes Jahr schöner werden würde. Er sagte, es hätte nichts damit zu tun, dass ich von innen heraus leuchte. »Obwohl du das tatsächlich tust.« Er stand auf einer Leiter, während er das gesagt hat, und deshalb hatte die Szene beinahe Shakespeare-hafte Züge.
    Von Beth an Jennifer: Wenn du bei irgendeinem seltsamen Unfall ums Leben kommen solltest, werde ich Mitch heiraten und glücklich und zufrieden bis ans Lebensende mit ihm zusammenleben. (Ich werde glücklich und zufrieden sein, weil Mitch der beste Ehemann ist, den man sich nur vorstellen kann. Er hingegen wird den Rest seines Lebens seiner großen Liebe nachtrauern. Dir.)
    Von Jennifer an Beth: Mein Termin ist um halb eins.
    Von Beth an Jennifer: Ich bin um zwölf hier fertig.

Kapitel 55
    Chuck, der Korrektor, hatte Lincoln zum Nachtschicht-Frühstücksclub eingeladen. Ein paar Korrektoren und ein paar Layouter vom Klebeumbruch trafen sich jeden Mittwochmittag

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