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Liebe auf den zweiten Klick

Liebe auf den zweiten Klick

Titel: Liebe auf den zweiten Klick Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rowell Rainbow
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stattdessen zu. »Manchmal glaube ich, dass ich wirklich glücklich bin. Körperlich habe ich mich schon lange nicht mehr so gut gefühlt. Und was meine Sozialkontakte angeht, auch. Als würde ich besser Zugang zu den Leuten finden. Ich rede zum Beispiel mit neuen Leuten, und es fällt mir nicht so schwer wie früher.«
    Das stimmte tatsächlich, auch wenn diese neuen Leute wahrscheinlich nicht zu den Menschen gehörten, an die Eve so gedacht hatte …
    Doris.
    Und Justin und Dena, auch wenn die nicht so ganz neu waren.
    Und die Korrektoren, die im Prinzip so etwas waren wie D -&- D -Spieler, nur ohne D & D . Aber sie zählten als neue Bekanntschaften. Ein paar von ihnen waren sogar Frauen – keine Frauen, an denen Lincoln interessiert war, aber Frauen.
    Beth und Jennifer schienen zu zählen. Obwohl sie natürlich nicht zählten.
    Â»Ich hab das Gefühl, als ob ich endlich so einiges verarbeite«, meinte Lincoln. »Das klingt bescheuert, oder?«
    Seine Schwester sah ihn aufmerksam an. »Nein«, entgegnete sie. »Das klingt wirklich gut.«
    Er nickte. »Aber manchmal fühle ich mich dann wiederum furchtbar verzweifelt. Ich mag meine Arbeit nicht. Und ich habe aufgehört, über einen neuen Job nachzudenken. Und obwohl ich fast gar nicht mehr an Sam denke, kommt es mir völlig unmöglich vor, dass ich so was je wieder habe. Eine Beziehung, meine ich.«
    Wenn er das seiner Mutter erzählt hätte, wäre sie in Tränen ausgebrochen. Eve hingegen sah ihn an, so wie er die Leute anschaute, die ihm ihre Computerprobleme darlegten. Er fühlte sich manchmal mitschuldig an der Falte zwischen ihren Augenbrauen.
    Â»Okay«, sagte sie. »Ich denke, das ist schon mal gut.«
    Â»Wie kann das denn gut sein?«
    Â»Na ja, du hast mir gerade von all den guten Sachen in deinem Leben erzählt«, rekapitulierte sie. »Das ist ein großer Fortschritt im Vergleich zu vor sechs Monaten.«
    Â»Ja.«
    Â»Wie wäre es denn, wenn du aufhörst, darüber nachzugrübeln, wie du dein ganzes Dasein wieder auf die Reihe kriegst, und stattdessen versuchst, deinem Leben weitere positive Aspekte hinzuzufügen? Einen nach dem anderen. Sammel einfach immer mehr schöne Erfahrungen.«
    Â»Das ist jetzt ein Rat aus der Anlageberatung, oder? Du machst aus meinem Leben gerade eine Bankangelegenheit.«
    Â»Das ist ein guter Rat.«
    Er schwieg einen Moment. »Eve, glaubst du, es war schlecht für mich, dass ich ohne Vater aufgewachsen bin?«
    Â»Vermutlich«, mutmaßte sie und stibitzte ihm einen Keks. »Bereitet dir das Sorgen?«
    Â»Ich versuche einfach nur herauszufinden, was mit mir nicht stimmt.«
    Â»Na, dann hör damit auf«, riet sie. »Ich hab’s dir doch gesagt, versuch lieber herauszufinden, was mit dir stimmt.«
    Bevor sie gingen, überredete Eve ihn noch dazu, sich am Wochenende mit ihrem Großen den Pokemon-Film anzusehen. »Ich kann da nicht mit ihm hingehen«, erklärte sie. »Ich bin allergisch gegen Pikachu.« Dann fügte sie hinzu: »Geschnallt? Pikachu? Pikachu . Das klingt, als würde ich niesen.« Als sie aus dem KFC kamen, blieb Lincoln mit Eve auf dem Bürgersteig stehen, um sie in den Arm zu nehmen. Sie ließ es geschehen, aber nur einen Moment lang. Dann tätschelte sie ihm hölzern den Rücken. »Okay, das reicht jetzt«, befahl sie. »Heb dir den Rest für Mom auf.«
    An diesem Abend traf sich Lincoln mit Justin und Dena im Ranch Bowl. Lincoln trug seine neue Jeansjacke. Diese Woche hatte er sich neue Jeans zulegen müssen, kleinere Jeans, und die Jacke war ein Spontankauf gewesen. In der Junior High hatte er so eine gehabt, und das war das letzte Mal gewesen, dass er sich wie ein harter Kerl vorgekommen war. Er hatte vergessen, das Preisschild abzumachen, also hörte Justin den ganzen Abend nicht mehr auf, ihn »die olle Minnie Pearl« und » XXL « zu nennen. Sie blieben so lange weg, dass Lincoln verschlief und am nächsten Nachmittag keine Zeit mehr hatte, noch zu duschen, bevor er seinen Neffen abholte.
    Â»Du riechst nach Zigarettenqualm«, maulte Jake jr., als er in Lincolns Wagen stieg. »Rauchst du etwa?«
    Â»Nein. Aber ich war gestern bei einem Konzert.«
    Â»Mit Zigaretten?«, fragte der Sechsjährige. »Und Alkohol?«
    Â»Manche Leute haben da geraucht und getrunken«, erklärte Lincoln.

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