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Liebe auf den zweiten Kuss

Liebe auf den zweiten Kuss

Titel: Liebe auf den zweiten Kuss Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Crusie
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zurück. »Ja, das bist du. Das hätte ich dir schon vor langer Zeit sagen sollen.«
    »Es kommt zu jeder Zeit gelegen.« Riley ließ sich auf einen Stuhl fallen und musterte ihn. »Was hast du zu Nell gesagt?«
    »Sie hat mich geärgert, also habe ich sie hinausgeworfen.«
    Gabe dachte kurz darüber nach und schraubte die Flasche Glenlivet wieder auf. »Ich werde mich entschuldigen.«
    »Sie schien etwas verärgert.«
    »Sie ist immer verärgert«, gab Gabe zurück und trank.
    »Ist bei dir alles okay?«
    »Besser als je zuvor.« Er verschloss die Flasche. »Trevor möchte den Bericht über Olivia morgen haben. Ist das ein Problem?«
    »Nur, wenn Olivia zu Hause bleibt und artig ist. Aber da heute Freitagabend ist, dürfte es wohl kaum ein Problem sein.« Riley musterte ihn eine Weile lang, und genau in dem Moment, als Gabe sagen wollte »Was ist?«, meinte Riley: »Ich glaube, du hast Recht.« Er richtete sich auf seinem Stuhl auf und wirkte offen und unbefangen. Gabe blinzelte argwöhnisch. »Ich habe tatsächlich eine reifere Sichtweise auf das Leben.«
    »Verstehe«, brummte Gabe abwartend.
    »Ich habe vorhin mit Nell in ihrem T-Shirt gesprochen und dabei ist mir aufgegangen, was mir entgeht«, sagte Riley. »Erwachsene Männer brauchen erwachsene Frauen. Ich werde es noch mal bei ihr versuchen. Hast du was dagegen?«
    Gabe blickte ihn hasserfüllt an. »Du kannst die Sache nicht ruhen lassen, oder? Du musst einfach immer weitermachen.«
    »Ich wollte nur sicherstellen, dass es dir nichts ausmacht.«
    »Ich würde dir eigenhändig den Hals umdrehen.«
    »Na also«, meinte Riley und erhob sich. »Das ist ein bedeutender Tag für uns beide. Ich werde erwachsen, und du streitest nicht mehr alles ab.«
    »Das Traurige daran ist, dass du auf meiner Seite bist«, sagte Gabe. »Stell dir nur mal vor, was meine Feinde mit mir anstellen würden.«
    »Vergiss deine Feinde«, sagte Riley. »Schau dir lieber deine Sekretärin an.«
    Gabe hatte wieder Nell vor Augen, Nell auf seinem Schreibtisch. Jetzt begriff er, weswegen sein Vater die Flasche Whiskey im Schreibtisch stehen hatte. Sekretärinnen, das Schicksal der McKennas. »Seit wann ist sie geschieden?«
    »Seit Juli letzten Jahres«, erwiderte Riley und fuhr fort: »Nein. Du wartest nicht, bis die zwei Jahre um sind.«
    »Ein kluger Schachzug«, sagte Gabe. »Die Statistiken belegen...«
    »Reine Feigheit«, widersprach Riley. »Es sind noch sieben Monate bis dahin. Ich wette zwanzig Dollar, dass du es nicht schaffst.«
    »Abgemacht«, willigte Gabe ein. »Und jetzt geh.«
    Eine Viertelstunde später kam Nell herein, schon im Mantel, und sagte: »Ich gehe. Brauchen Sie noch irgendetwas?«
    Frag mich das in sieben Monaten , dachte Gabe. Laut sagte er: »Nein. Tut mir Leid, dass ich vorhin laut wurde.«
    »Kein Problem«, erwiderte Nell. »Das ist offenbar Ihre Art zu kommunizieren.«
    Gabe zuckte zusammen. »Sie sind wirklich eine phantastische Sekretärin. Die Beste, die wir jemals hatten.«
    »Danke«, erwiderte Nell überrascht und lächelte, und Gabe überlief es heiß, als er sie ansah. »Einen schönen Abend noch.«
    »Ihnen auch«, sagte er, als sie durch die Tür verschwand und die Hitze mit ihr.
    Sieben Monate.
    Er holte die Whiskeyflasche aus der Schublade hervor.
     
    Am nächsten Morgen um neun Uhr rief Becca an und sagte zum vierten Mal ihren Termin ab. »Ich kann ihn einfach nicht fragen, Gabe«, sagte sie. »Vielleicht nach Weihnachten.«
    »Wenn Sie ihn gefragt haben, rufen Sie uns an«, erwiderte Gabe, denn er hatte Mitleid mit ihr. Aber noch mehr Mitleid hatte er mit sich selbst: Er hatte einen wahnsinnigen Kater. »Und eine schöne Reise.« Er legte den Hörer genau in dem Augenblick auf, als Riley hereinkam und sich ihm gegenübersetzte.
    »Ich habe gestern Abend den Quartalsbericht erledigt«, brummte Riley mürrisch.
    »Na prima«, erwiderte Gabe durch einen Nebel aus Kopfschmerz. Dann musterte er ihn genauer. »Was ist los?«
    »Trevor hatte Recht. Olivia hat tatsächlich einen Neuen.«
    »Schlimm?«
    »Sehr schlimm«, erwiderte Riley. »Es ist Jack Dysart.«
    »Oh, verdammt noch mal.« Gabe riss eine Schublade auf und suchte die Aspirinschachtel. Er hatte bereits zwei Tabletten genommen, aber er war sich ziemlich sicher, dass man von Aspirin nicht so leicht eine Überdosis erwischte. »Bist du dir ganz sicher?«
    »Er ist mit zu ihr nach Hause gefahren, und sie haben die Gardinen nicht geschlossen. Und er hat ihr dort nicht bei den Hausaufgaben

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