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Liebe auf den zweiten Kuss

Liebe auf den zweiten Kuss

Titel: Liebe auf den zweiten Kuss Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Crusie
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Abwechslung zu berichten. Diesmal hat sich Gina mit einer Frau getroffen.«
    »Tatsächlich?«, fragte Gabe. »Umso besser für Gina. Das dürfte Harold ziemlich in Schwung bringen.«
    »Mehr als das. Diesmal hat es ihn wirklich getroffen. Er findet es widerlich.«
    »Harold sollte seinen Horizont ein klein wenig erweitern.«
    »Das habe ich auch gesagt. Und wenn er sich geschickt anstellt, könnte er als Versöhnungsgeste beide gemeinsam ins Bett bekommen.«
    Gabe zuckte zusammen. »Und was hat er gesagt?«
    »Dass er von jetzt an nur noch mit dir Geschäfte machen möchte«, erwiderte Riley belustigt. »Ich sei pervers.«
    »Was für eine Neuigkeit.« Gabe seufzte. »Und was machst du, während ich Harold überrede, nicht aus dem Fenster zu springen?«
    »Den Quartalsreport.« Riley wurde ernst. »Trevor meint, Olivia würde sich merkwürdiger als sonst benehmen. Er macht sich Sorgen.«
    »Na dann fröhliche Weihnachten«, meinte Gabe. »Immerhin eine Gelegenheit, dich während der Feiertage in Bars herumzutreiben.«
    »Lass mich bloß damit in Ruhe«, erwiderte Riley. »Olivia ist ein einziges Vakuum. Das war anfangs ganz in Ordnung, aber mittlerweile sind drei Jahre vergangen. Sie ist dumm wie Stroh und besucht immer noch dieselben lauten Kneipen und schläft mit denselben dämlichen Typen. Das würde mich nicht weiter stören, wenn ich mir ihr dämliches Geprahle nicht anhören müsste. Früher oder später werde ich einen von ihnen umlegen, nur damit er endlich das Maul hält.«
    »Ich hätte nie gedacht, dass ich das noch erlebe«, sagte Gabe.
    »Was denn?«
    »Dass du erwachsen wirst. Wird höchste Zeit.«
    »Sag das nicht«, widersprach Riley und flüchtete aus dem Zimmer, bevor Gabe auf die Idee kam, das Thema zu vertiefen.
    Nachdem Riley gegangen war, konzentrierte sich Gabe auf die Berichte vor sich auf dem Schreibtisch, doch Riley hatte Recht. Nell durchkreuzte immer wieder seine Gedanken, genauso, wie sie ständig in sein Büro platzte und sein Leben durcheinander brachte: Abrupt und kampflustig und entnervend effizient, ihm widersprechend, wann immer er versuchte, sie etwas zu bremsen. Selbst wenn sie sich bemüht hätte, ein größerer Kontrast zu Chloe war kaum möglich. Chloe aber lauerte niemals in seinem Unterbewusstsein. Chloe war einfach immer nur da gewesen, warm und liebend und sicher, Teil der Tapete seines Lebens. Sie hatte genau gewusst, wovon sie redete, als sie gemeint hatte, sie hätten beide jemanden Besseres verdient. Sie jedenfalls hatte ganz sicher jemanden Besseres verdient.
    Er schüttelte den Kopf über seine eigene Dummheit und nahm sich vor, sich Chloe gegenüber nach ihrer Rückkehr zu bessern, falls sie überhaupt jemals zurückkehrte. Ihrer letzten Postkarte nach war sie in Bulgarien. Nachdem er diesen Vorsatz gefasst – und ad acta gelegt – hatte, ignorierte er Nell – die, gehüllt in ihren blauen Pullover, die Hände auf die Hüften gestützt, sein ganzes Denken ausfüllte – und wandte sich wieder der Arbeit zu. Vielleicht sollte er Trevor anrufen und versuchen herauszubekommen, was genau ihm bei Olivia Sorgen bereitete. Das würde Riley das Leben erleichtern. Vielleicht gelang es ihm sogar herauszubekommen, weshalb Lynnie Trevor erpresst hatte. Außerdem brauchte er seine Termine für morgen. Harold würde besonders viel Zeit in Anspruch nehmen, da der ›Hot Lunch‹ eine überraschend neue Wendung genommen hatte. Er sollte also lieber Nell Bescheid sagen...
    Nell klopfte und trat ein, eine blaue Mappe mit seinen Unterlagen in der Hand.
    »Wegen morgen«, sagte Gabe und versuchte, ihr rotes Seiden-T-Shirt nicht anzusehen. Doch leider fiel sein gesenkter Blick auf ihre Beine. Sie hatte phantastische Beine.
    »Hier sind Ihre Termine für morgen.« Nell legte ihn auf den Tisch. »Ich habe Ihnen etwas mehr Zeit für das Mittagessen mit Harold eingeplant. Er schien ziemlich aufgekratzt, als ich mit ihm telefonierte.«
    »Er ist mit Gina verheiratet. Das würde jeden Mann aus der Fassung bringen.« Er runzelte die Stirn, als ihm klar wurde, was sie eben gesagt hatte. »Was wollen Sie damit sagen, Sie haben mit ihm telefoniert.«
    »Er hat zurückgerufen. Sie hatten gerade Becca in der Leitung.«
    »Stimmt. Das erinnert mich...«
    »Sie haben morgen eine Verabredung mit ihr. Hier ist ihre Akte.« Nell legte die blaue Mappe auf seinen Terminkalender. »Ich habe sie als ersten Termin reingeschoben statt als letzten. Hier sind außerdem noch die Sachen, die Riley und ich

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