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Liebe auf den zweiten Kuss

Liebe auf den zweiten Kuss

Titel: Liebe auf den zweiten Kuss Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Crusie
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wenn wir diese nur während der Weihnachtszeit verkaufen, würden die Leute sie mehr zu schätzen wissen.«
    »Und mehr dafür bezahlen«, ergänzte Suze. »Margie, du bist ein Genie.«
    »Das bin ich, nicht wahr?«, fragte Margie hocherfreut. »Den Teig friere ich ein, sodass ich ihn nur einmal die Woche vorbereiten muss, die Kekse aber trotzdem jeden Morgen frisch backen kann. So ist es viel besser.«
    Nell hielt mit dem Auspacken der Bilder inne. Margies neues Selbstbewusstsein überraschte sie. »Gut so«, sagte sie. Dann legte sie die Bilder auf den Tisch. »Das hier ist dein Vater, Margie.« Sie aß ihren Keks und beobachtete, wie Margie lächelnd auf dem Foto ihren Vater erkannte, Trevor in seinen Zwanzigern, mit einem Martiniglas in der Hand.
    »Das sollte ich ihm zu Weihnachten nachmachen lassen«, überlegte Margie. »In letzter Zeit ist er ziemlich deprimiert. Das würde ihn aufheitern.«
    »Wer ist denn der Mann, der Gabe so ähnelt? Sein Vater?«, erkundigte sich Suze.
    »Ja.« Nell zog noch ein Bild hervor. »Und hier sind Gabe und sein Vater zusammen auf einem Bild.«
    »Mein Gott, war er jung«, bemerkte Suze.
    Nell betrachtete den schlanken Jungen auf dem Foto. »Da war er achtzehn. Mit fünfzehn hat er fürs Büro zu arbeiten begonnen. Könnt ihr euch das vorstellen?« Sie zog ein weiteres Foto hervor. »Das sind Patrick und Lia, Gabes Mutter. Es ist ihr Hochzeitsbild.«
    »Sie ist hübsch«, sagte Margie.
    »Ihr Jackett spannt ein wenig über dem Bauch«, bemerkte Suze.
    »Sie war mit Gabe schwanger«, erklärte Nell und betrachtete Lias lebhaftes Gesicht über dem strengen Nadelstreifenkostüm. »Sie war hübsch, nicht wahr? Gabe hat ihre Augen.«
    »Ach, schaut mal her«, rief Margie aus, als sie das nächste Foto zur Hand nahm. »Chloe ist noch ein richtiges Baby.«
    »Chloe hat ein Baby«, bemerkte Suze und besah sich das Foto genauer. »Ist das Lu?«
    »Ja«, bestätigte Nell und nannte alle Namen, während sie mit dem Finger über das Foto glitt. »Gabe, Patrick, Riley und Chloe mit Lu ganz vorne.«
    »Das ist Riley ?« Suze nahm ihr das Foto aus der Hand.
    »Mit fünfzehn«, bestätigte Nell. »1982. Gabe meinte, Lu sei kurz zuvor geboren worden. Deswegen haben sie ein Familienfoto gemacht. Wenige Wochen später ist sein Vater gestorben.«
    »Riley war als Kind wirklich süß«, sagte Suze.
    Gabe ebenfalls , dachte Nell und besah sich Gabe mit fünfundzwanzig.
    »Chloe war die Sekretärin«, sagte Suze.
    »Genau. Das war Gabes Mutter auch.«
    Suze räusperte sich und gab das Foto zurück.
    »Ich habe mir über Chloes Porzellan Gedanken gemacht«, sagte Margie aus heiterem Himmel. »Ich finde es etwas zu einfach mit nur dem einen Stern darauf.«
    »Porzellan?«, fragte Nell, die allmählich aus dem Jahr 1982 in die Gegenwart zurückkehrte.
    »Es ist ganz weiß«, fuhr Margie fort. »Ich fände etwas Buntes besser, aber andererseits sollte es auch gut in den Laden passen. Was meint ihr?«
    »Nell darfst du nicht fragen«, erwiderte Suze. »Ihren Geschmack kannst du dir nicht leisten.«
    »›Fiesta‹-Keramik«, schlug Nell vor. »Das gibt es in leuchtenden Farben und in großer Auswahl zu kaufen. Früher konnte man es sogar günstig auf Flohmärkten bekommen.«
    »eBay«, meinte Suze. »Heute Abend zeige ich dir, wie du danach im Internet suchen kannst, Margie.«
    »Heute Abend? Wird das Jack nicht stören?«
    »Nein.« Suze biss in ihren Keks. »Sie sind wirklich sehr gut. Kann ich das Rezept haben?«
    »Wenn ich dir das Rezept verrate, würdest du dann immer noch hierher kommen und sie kaufen?«, fragte Margie. »Nein, das würdest du nicht.«
    »Himmel«, fluchte Suze, »wir haben ein Ungeheuer erschaffen.«
    Margie strahlte sie an. Nell dagegen musterte Suze. Keine glückliche Frau. Und daran änderte sich auch nichts, als der Monat sich dem Ende näherte. Margies Kekse wurden in einer der Lokalzeitungen erwähnt, und zu Budges großem Missfallen verdoppelten sich ihre Einkünfte. Suze begann, ihr des Öfteren auszuhelfen und arbeitete schließlich ganztags, ohne Jack davon zu erzählen. »Es ist die Sache nicht wert«, meinte sie zu Nell. »Außerdem ist er ohnehin nie zu Hause, weswegen sollte es ihn da stören?«
    »Dazu fällt mir auch nichts ein«, erwiderte Nell und suchte nach der Visitenkarte ihres Scheidungsanwalts, nur für den Fall der Fälle.
    Weihnachten in Suzes Haus hatte seine Lichtblicke – Margie schenkte ihnen das Mandelrezept unter der Bedingung, dass sie es niemandem

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