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Liebe auf den zweiten Kuss

Liebe auf den zweiten Kuss

Titel: Liebe auf den zweiten Kuss Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Crusie
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ist.«
    »Die Frau hat keinen Funken Verstand«, bemerkte Gabe.
    »Warum zum Teufel...«
    »Sie hat Verstand«, widersprach Riley. »Du urteilst bei Frauen vorschnell. Sie ist eine sehr gute Sekretärin und eine wirklich nette Person.«
    »Freut mich, dass sie dir gefällt. Heute Abend werdet ihr wieder gemeinsam arbeiten.«
    »Mitnichten. Ich bin verabredet.« Riley blickte auf seine Uhr. »Dann bist du dran.«
    »Nein«, gab Gabe zurück. »Ich werde Lynnie beschatten.«
    »Kann die Sache mit Nell nicht noch etwas warten?«
    Gabe musterte ihn. »Gibt es irgendeinen Grund, weswegen du Nell heute Abend nicht sehen möchtest?«
    »Nein«, erwiderte Riley. »Es gibt aber einen Grund, weswegen ich die Biologiestudentin sehen möchte.«
    »Verstehe. Nein, es kann nicht warten. Sie hat vor, den Hund in Easton zu entführen.«
    »Das kann nicht dein Ernst sein.«
    »Und ob.«
    »Du weißt es aber nicht mit Sicherheit«, sagte Riley.
    »Ich gehe jede Wette mit dir ein.«
    Riley überlegte. »Nein, lieber keine Wette. Ich beschatte sie.« Er legte das Buch zurück auf Gabes Schreibtisch.
    »Selbstmord also?«
    »Das können wir nur hoffen«, erwiderte Gabe und nahm den Telefonhörer zur Hand.
     
    Als Suze abends um zehn die Tür ihres gelben Käfers für Margie aufhielt, fragte diese: »Was steht denn an?«
    »Diebstahl eines Hundes«, erwiderte Suze und zupfte an ihrem tief ausgeschnittenen T-Shirt, das einzige schwarze Kleidungsstück in ihrem Besitz. Jack mochte bunte Farben.
    »Einverstanden.« Margie kletterte auf den Rücksitz, wobei sie den Rock ihres schwarzen Kleides gerafft hielt. »Wenn das erledigt ist, könnten wir doch Nells Porzellan auspacken?«
    »Hast du nicht mitbekommen: Wir wollen einen Hund entführen«, fragte Nell vom Beifahrersitz aus, während Suze sich hinter das Steuer gleiten ließ.
    »Mir egal«, erwiderte Margie achselzuckend. »Ich wollte einfach nur aus dem Haus. Budge ist wütend auf dich. Er meint, du solltest mich zu dieser Stunde nicht von daheim wegholen.«
    »Tut mir Leid«, erwiderte Nell, und Suze dachte, Budge braucht unbedingt ein Hobby. Neben Margie.
    »Hunde stehlen«, sagte Margie. »Du hast so einen interessanten Job.«
    Suze fuhr los in Richtung der Autobahn nach Easton. Sie war sich nicht sicher, ob die ganze Angelegenheit eine gute Idee war. Jack hatte in Easton jede Menge Mandanten. Andererseits wurde ein Hund misshandelt, und sie war definitiv gegen so etwas. Außerdem hatte sie am Tag nach ihrem Oberschulabschluss geheiratet und deshalb niemals Gelegenheit zu dummen, albernen Streichen gehabt, wie sie Studenten nun mal anstellen. Der heutige Abend war genau das, was einem solchen Streich am nächsten kam, der einzige, den sie jemals begehen würde, und eigentlich sollte sie ihn genießen. Das Problem war nur: Für Studentenstreiche gab es sicherlich eine Altersgrenze. Und sie war bereits zweiunddreißig. »Du bist nicht mehr die Jüngste, Liebling«, bemerkte Jack häufig. »Gewöhne dich daran.«
    »Warum macht der denn das?«, fragte Margie. Suze blickte in den Rückspiegel. Ein unauffälliger, grauer Kombi betätigte hinter ihr die Lichthupe. Suze verlangsamte, bis der Wagen neben ihnen fuhr.
    Nell beugte sich vor, um besser zu sehen. »Himmel nein. Halt an.«
    »Wohl kaum«, gab Suze zurück. »Auf einer dunklen Straße, wo wir noch nicht einmal wissen, wer er ist? Ich möchte nicht die Titelzeile für die Morgenzeitungen abgeben.«
    »Ich kenne ihn«, beschwichtigte sie Nell. »Halt an.«
    Suze fuhr rechts ran und schaltete den Motor aus, der andere Wagen hielt vor ihr. »Wer ist das?«
    Nell schüttelte den Kopf und kurbelte das Fenster herunter. Suze blickte durch die Windschutzscheibe. Wer immer er war, er war groß. Sehr groß. »Bist du dir auch sicher?«, wandte sie sich an Nell, doch der Typ hatte inzwischen ihr Auto erreicht und beugte sich zu Nell herab. Suze konnte ihn im Dunkeln nicht deutlich erkennen, aber sie bemerkte ein ausgeprägtes Kinn, das durch das Stirnrunzeln noch kantiger wirkte.
    »Du bist dumm wie Stroh«, wandte sich der Mann an Nell.
    »Ich fahre nur mit meinen Freundinnen spazieren«, erwiderte Nell höflich. »Dazu bist du nicht eingeladen.«
    Der Typ sah an Nell vorbei und erblickte Suze. Einen Augenblick lang schien er verblüfft zu sein, dann runzelte er die Stirn. Das war nicht die Reaktion, die Suze von Männern gewohnt war. Normalerweise waren sie erst erstaunt, dann lächelten sie.
    »Du kannst jetzt wieder gehen«, forderte Nell

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