Liebe auf den zweiten Kuss
Hund, den du nicht stehlen wirst.«
Er schien sich sehr sicher, was sie ein wenig irritierte. Suze räusperte sich, woraufhin er sich zu ihr umdrehte. Wieder runzelte er die Stirn. »Ich glaube, Sie verstehen die Lage nicht ganz«, bemerkte sie. Diesmal leuchteten seine Augen nicht auf, als er sie anstarrte. Da war nichts von der Wärme an ihm, mit der sie die Männer normalerweise anblickten. Das warf sie ein wenig aus der Bahn. »Sie können uns vielleicht heute Abend davon abhalten, aber früher oder später werden wir es tun. Also können Sie uns auch gleich heute Nacht behilflich sein. Wenn wir die Sache hinter uns gebracht haben, können Sie sich also wieder dem zuwenden, was Sie normalerweise an Ihren Abenden anstellen.« Sie sah Nell an, neugierig, ob sie erneut erröten würde, doch Nell nickte Riley lediglich zu.
»Das stimmt«, bestätigte sie. »Diesen Hund werde ich holen.«
»Wie lange möchtest du die Verrückte spielen?«, erkundigte sich Riley bei Nell. »Nicht, dass mir einige Aspekte daran nicht gefallen würden, aber du wirst dir ziemlich bald die Finger verbrennen, wenn du dich nicht etwas bremst. Das Glück wird nicht ewig auf deiner Seite sein.«
»Ich bin nicht verrückt«, widersprach Nell. »Ich beginne lediglich, wieder zu leben.«
»Mit dem Hund eines Fremden«, fügte Riley hinzu.
»Richtig.«
Riley blickte sich in der Runde um. »Das ist also deine Clique.« Er schüttelte den Kopf. »Drei Frauen in Schwarz in einer Sackgasse, in der Villengegend von Easton. Was wolltet ihr denn der Polizei erzählen, wenn sie euch aufgabeln? Dass ihr Theaterwissenschaftlerinnen seid?«
»Die Polizei ist nicht mit von der Partie«, entgegnete Suze. »Wir werden uns unbemerkt durch die Nacht bewegen.«
»In einem gelben Käfer«, lästerte Riley. »Das Ding glüht doch im Dunkeln. Was haben Sie sich eigentlich dabei gedacht, als Sie ihn kauften?«
»Damals wusste ich doch nicht, dass ich eine kriminelle Laufbahn einschlagen würde«, gab Suze zurück. »Fällt Ihnen etwas Besseres ein?«
»Ja«, sagte Riley. »Leider.« Er winkte der Bedienung, die sofort herbeieilte und seine Bestellung für einen Hamburger zum Mitnehmen aufnahm.
Irgendjemand sollte diesem Typen etwas einheizen, dachte Suze. Frauen machten es ihm entschieden zu leicht.
Nell lächelte ihn an, was das Problem nur noch verschlimmerte. Obwohl – es war wunderbar -, Nell endlich wieder lächeln zu sehen. »Ich wusste, du würdest helfen«, strahlte sie ihn jetzt an.
»Nur gut, dass du so ein süßes Luder bist«, sagte er zu Nell, und ihr Lächeln wurde noch breiter. Suze verzieh ihm alles.
»Sie gefallen mir«, warf Margie ein.
»Das ist gut so«, erwiderte Riley. »Weil Sie nämlich bei mir bleiben werden.«
Margie strahlte ihn an, und Suze spürte ihre Verärgerung zurückkommen. Nell war süß, und Margie wurde eingeladen zu bleiben. Was blieb dann für sie übrig, etwa die Rolle des hässlichen Entleins?
»Wir nehmen meinen Wagen«, bestimmte Riley.
»Ein stinklangweiliges Auto«, bemerkte Suze. »Nur ein Mann ohne jede Phantasie würde sich ein graues Auto anschaffen.«
Riley seufzte. »Denken Sie mal darüber nach. Sie werden schon noch drauf kommen.« Er wandte sich Nell zu. »Wir lassen dich und die große Klappe einen Block vom Haus entfernt raus. Falls ihr geschnappt werdet, ruf mich über Handy an. Wenn möglich komme ich vorbei und boxe euch raus. Falls nicht, hole ich euch auf Kaution heraus.«
»Danke«, sagte Nell. »Warum kann Margie nicht mitkommen?«
»Zu viele«, meinte Riley. »Eigentlich solltest du ganz alleine gehen, aber ich will mich die nächste halbe Stunde nicht vollquatschen lassen, deshalb muss die große Klappe mit dir mitgehen.«
»Ich quatsche niemanden voll«, widersprach Suze.
Die Bedienung brachte den Hamburger, und Riley reichte ihn Nell. »Nimm ihn, um den Köter anzulocken. Denk dran, ihm das Halsband abzunehmen, bevor ihr den Garten verlasst. Diese Grundstücke verfügen alle über unsichtbare Zäune. Du willst schließlich nicht mit einem Hund dastehen, der plötzlich aufjault, weil du ihn durch ein elektromagnetisches Feld zerrst.«
»Und wenn er sie beißt?«, fragte Margie. »Wir kennen den Hund doch überhaupt nicht.«
»Das ist ihr Problem«, erwiderte Riley. »Ich bemühe mich nur, sie vor einer Verhaftung und damit ihrer Kündigung zu bewahren.«
»Würde er mich wirklich feuern?«, fragte Nell.
»Wenn du die Detektei mit hineinziehst? Und ob er das würde. Und ich
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