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Liebe auf den zweiten Kuss

Liebe auf den zweiten Kuss

Titel: Liebe auf den zweiten Kuss Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Crusie
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auch. Wir haben schließlich einen Ruf zu verteidigen.«
    »Das fällt schwer zu glauben«, warf Suze kühl dazwischen und wurde damit belohnt, dass er ein wenig errötete.
    »Lassen Sie die Finger von unserem Familienbetrieb, meine Liebe«, meinte er scharf. »Wie würde Jack reagieren, wenn Sie seine Kanzlei in diese Sache mit hineinzögen?«
    Jetzt war es an Suze zu erröten. »Woher wissen Sie von Jack?«
    »Ich weiß alles.« Sein Gesicht wurde freundlicher, als er sich wieder Nell zuwandte. »Dir ist hoffentlich klar, dass diese ganze Sache keine gute Idee ist.«
    »Ich weiß«, erwiderte sie. »Aber ich muss es tun. Es geht hier um mehr als nur den Hund, obwohl der Hund für sich schon Grund genug wäre.«
    »Also gut.« Riley erhob sich und machte eine Geste in Richtung Parkplatz. »Es ist Viertel vor elf. Falls ihr das wirklich durchziehen wollt, müssen wir jetzt los.«
    Nell stand ebenfalls auf und packte den Hamburger ein. »Ich werde es durchziehen.«
    »Na prima.« Riley ging Richtung Ausgang.
    »Und was ist mit der Rechnung?«, fragte Suze.
    »Begleichen Sie sie«, rief er ihr über die Schulter hinweg zu. »Ich habe mir den Unsinn schließlich nicht ausgedacht.«
    »Ich kann ihn nicht ausstehen«, bemerkte Suze zu Margie.
    Margie glitt aus der Nische. »Verbuche ihn einfach als eine weitere Erfahrung.«
    »Nach einer solchen Erfahrung habe ich mich immer schon gesehnt«, erwiderte Suze und ließ einen Zwanzigdollarschein auf dem Tisch zurück. Das war zwar zu viel, aber schließlich hatte sie es eilig: Sie musste einen Hund stehlen.
     
    Riley ließ sie an der Straßenecke raus. Als Nell die Tür schloss, hörte sie noch, wie er Margie fragte: »Erzählen Sie mir doch ein wenig über sich.« Sie überquerten mehrere Grundstücke, bevor sie die richtige Adresse gefunden hatten. Ihre Uhr zeigte fünf vor elf, als sie sich unter die Kiefern am Grundstücksrand kauerten. Zehn Minuten später öffnete sich die Tür zu einer riesigen, verglasten Terrasse und ein Mann schob einen zerzausten, sich duckenden Dackel mit dem Fuß in den Garten hinaus. »Geh schon«, hörten sie ihn gelangweilt brummen. »Und beeile dich.«
    Mit verschränkten Armen überblickte er sein teures Grundstück, und Nell flüsterte: »Verdammt, er wird ihn die ganze Zeit beobachten.« Sie fasste Suze am Arm. »Klingel du vorne an der Haustür. Los.«
    »Sehr ungern«, meinte Suze, trotzdem verschwand sie in die Dunkelheit. In ihrem tief ausgeschnittenen schwarzen T-Shirt wirkte sie wie eine ungebändigte Schönheit. Nell näherte sich dem zitternden Dackel, der jetzt keine drei Meter entfernt vor ihr kauerte. Ein zerzaustes Tier mit sehr langem Rücken. Sie wickelte den Hamburger aus, wedelte damit vor seiner Nase herum und hoffte inständig, dass die Dunkelheit der Bäume sie vor Farnsworth verbarg, der immer noch in der Tür stand. Während sie ihn beobachtete, drehte er sich in Richtung Haus um, fluchte dann und ging hinein.
    »Komm schon, Schnuckiputz«, lockte sie leise in der Dunkelheit und wedelte erneut mit dem Hamburger. »Komm schon, Liebling.«
    Schnuckiputz erstarrte mitten in der kauernden Bewegung und blickte über ihre lange, schmale Nase, als müsse sie sich zwischen Nell und dem Haus entscheiden und sei von beiden Möglichkeiten nicht sonderlich angetan.
    »Komm schon, Liebling.« Nell versuchte, ihrer Stimme jede Schärfe zu nehmen, doch Schnuckiputz kroch langsam in Richtung Terrassentür zurück.
    »Nein, nein, nein!« Nell warf sich auf den Dackel, der sich nun entsetzt zu Boden drückte. Als Nell ihn mit den Händen um seine Mitte hochriss, sackten sowohl Vorder- als auch Rückseite nach unten. »Sei bloß ruhig«, fauchte sie und balancierte das zappelnde Tier auf ihrer Hüfte, während sie sich davonstahl. Sie sprang über Hortensien und niedriges Buchsbaumgehölz, zurück in die Dunkelheit der Bäume, während Schnuckiputz sich wie ein geöltes Schwein in ihrem Arm wand. Der Hund zuckte heftig zusammen, als Nell über die Grundstücksgrenze sprang. »Tut mir Leid«, murmelte sie. »Das Halsband habe ich vergessen.« Dann wackelte der Hund auf ihrer Hüfte, zitternd, aber lautlos, seine Hinterpfoten suchten an Nells Po Halt, während sie über die unbeleuchteten Grundstücke rannte. Sie hörte Farnsworth rufen: »Schnuckiputz, du kleines Miststück, wo bist du?« Und dann fand sie sich auf der Straße wieder, änderte die Richtung, rannte, so weit sie nur konnte, und vergaß dabei völlig, welchen Treffpunkt sie

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