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Liebe auf eigene Gefahr Roman

Liebe auf eigene Gefahr Roman

Titel: Liebe auf eigene Gefahr Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Emma McLaughlin
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werfe die Decke beiseite, ziehe mich zurück und starre fest entschlossen in sein verlegenes Gesicht. »Wenn du meinen Freunden nicht ihren Anteil gibst, gibt es kein ›dich‹, das ich kennenlernen möchte. Ist das klar?«
    Er setzt sich auf, und seine jungenhafte, flirtbereite Energie ist plötzlich verschwunden, als er mir in die Augen sieht. »Klar.«
    »Wirklich? Du erzählst es Jocelyn und deinen Anwälten? Du unterschreibst die Papiere?«
    »Ja.« Eine unbeschwerte Leichtigkeit durchströmt mich, als er mein Gesicht in seine Hände nimmt. »Ich brauche dich – Kate.« Er betont meinen erwachsenen Namen. »Ich glaube, ich schreibe immer wieder über dich, um deine Stimme in meinem Kopf zu behalten.«
    »Bin ich deine kleine Grille im Ohr?«
    Er lacht. »Du bist das Beste, was mir je passiert ist.«
    »Können deine Anwälte diesbezüglich auch irgendwas aufsetzen?«, stimme ich in sein Lachen ein und erlaube mir endlich, mich darüber zu freuen, dass ich hier bei ihm bin.
    Er küsst mich zärtlich. »Ich kann nicht mehr von dir getrennt sein.«
    »Du hast doch gerade erst einen Verlobungsring zurückbekommen«, sage ich ablenkend, obwohl seine Worte meine kühnsten Fantasien noch übertreffen.
    »Nein, hör zu, ich habe noch eine Woche in New York, bevor meine Asientour losgeht. Verbring sie mit mir!«

    »Jake, ich weiß nicht, ob wir schon dazu bereit sind …« Ich gehe auf Nummer sicher.
    Mit einem Finger fährt er meinen Kieferknochen entlang. »Ich habe meiner Mutter versprochen, Heiligabend mit ihr zu verbringen. Fühlst du dich den weihnachtlichen Familienfeierlichkeiten im Hause Sharpe gewachsen?«
    »Wenn wir sie mit Sherry übergießen und anzünden?«
    Er lacht. »Sie wird sich benehmen, versprochen. Und wir haben einen wunderschönen Baum.« Er lehnt sich vor und küsst mich. Ein köstlicher, drängender Kuss. »Und morgen früh fliegen wir gleich als Erstes nach New York. Wir werden eine tolle Woche miteinander verbringen und uns wirklich kennenlernen. Und dann werden wir feststellen, dann wirst du feststellen, dass wir beide … dass wir dreizehn Jahre darauf gewartet haben, dass unser Leben endlich anfängt …« Er wird vom scharfen Knacken eines brechenden Astes unterbrochen. Als wir uns umdrehen und hören, wie sich die Geräusche dem zerkratzten Plastikfenster nähern, explodiert plötzlich ein grelles Licht um uns herum, das unendlich viel weißer ist als die eben noch hereinscheinende Sonne.
     
    »Jetzt fotografieren sie die Sternsinger.« Susan lässt die taubengrauen seidenen Vorhänge wieder zufallen. »Welcher unmenschliche Laden lässt seine Fotografen denn am Weihnachtsabend arbeiten?«
    Ich stelle mein Champagnerglas auf dem Wohnzimmertisch ab und wünsche mir, es wäre Whiskey. »Ich glaube, die arbeiten alle freiberuflich, also haben sie es sich vermutlich so ausgesucht.«
    »Es ist immer verlockend, einfach die Tür aufzumachen und sie ihre Fotos machen zu lassen, damit sie nach Hause können«, sagt Jake von der Leiter, wo er den Engel auf dem Christbaum gerade rückt. Der letzte Refrain von »O Tannenbaum« verstummt, und die Sternsinger ziehen weiter zu
einem Haus, das nicht belagert wird. »Aber so läuft das leider nicht.«
    »Ja, so ist es viel besser, Liebling«, nickt Susan beifällig von ihrem Brokatsofa herüber, und Jake strahlt und streckt den Arm aus, um die Girlanden und Lichter gleichmäßig zu verteilen. »Es hat mich ganz seekrank gemacht. Räucherlachs?« Sie schiebt das Silbertablett mit den makellosen Dreiecken in meine Richtung.
    »Nein, danke.« Mein Magen ist noch nicht wieder bereit für ein festliches Weihnachtsessen, nachdem ich vor einer Armee von Teleobjektiven über die Felder flüchten musste. »Die Fernsehleute haben ja alles wieder tipptopp hinterlassen«, sage ich, um sie darüber hinwegzutrösten, dass ich ihre Kanapees verschmähe. Wie ich mich so im Zimmer umsehe, ist die Stille, die ich von diesem Haus in Erinnerung habe, wieder dicht und erdrückend. »Apropos Sternsinger. Könnten wir nicht Weihnachtslieder einlegen?«, frage ich.
    »Oh.« Ihr faltiges Gesicht wird lang. »Das ist mein erstes Weihnachten hier seit einer Ewigkeit. Ich war mir nicht mal sicher, ob wir noch Baumschmuck haben. Normalerweise treffe ich Jake und die Familie meines Bruders in Vail. Lass mich nachsehen.« Mit den Knöcheln stemmt sie sich aus dem Brokat hoch und geht – einigermaßen gerade – zu den Bücherregalen, wo eine Reihe CDs zwischen Bilderrahmen und

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