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Liebe braucht keine Hexerei (German Edition)

Liebe braucht keine Hexerei (German Edition)

Titel: Liebe braucht keine Hexerei (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sabine Richling
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also jeder aufgrund dieses Rechtsempfindens sich eines ungezügelten Tones gegenüber meiner Mutter bedienen?“
    Wie? Was?
    Mir bleibt meine Wut wie ein dicker Klumpen im Halse stecken. Wie kommt er denn jetzt darauf? Es geht ihm überhaupt nicht um diese „Hundegeschichte“. Kann er das nicht gleich sagen. Aber mir schon. Können wir nicht erst die eine Sache diskutieren, bevor wir auf diese kleine unschöne Begegnung mit seiner Mutter zu sprechen kommen?
    „Wollen Sie mir das nicht mal erklären?“, fragt er nun mit etwas milderer Stimme.
    „Mr. Barclay. Ich garantiere Ihnen, dass ich Ihrer Mutter vollkommen objektiv begegnet bin und nicht vorhatte, einen Streit mit ihr anzuzetteln. Ich wusste ja nicht mal, dass es Ihre Mutter war. Das Haus hat so viele Zimmer und ich hatte nicht die geringste Ahnung, wo sich Ihr Büro befindet. Also habe ich mich verlaufen und bin Ihrer Mutter förmlich in die Arme gelaufen. Sie hat mich gefragt, ob sie mir helfen könne und ich sagte ihr, dass ich nach Ihrem Büro suche. Statt mir den Weg zu erklären, hat sie mich nach meinem Namen gefragt. Den habe ich ihr freundlich mitgeteilt und mich dann höflich nach ihrem Namen erkundigt. Darf ich fragen, was daran so falsch ist? Ich finde das ganz normal. Ihre Mutter war sofort pikiert und machte mir klar, dass sie es nicht nötig habe, sich mir vorzustellen. Vielleicht sollten Sie Ihrer Mutter mal ein paar Tipps für gutes Benehmen geben. Ich ...“
    Mr. Barclay lächelt mäßig und unterbricht mich mal wieder.
    „Na, das lassen Sie mal meine Sorge sein, welche Tipps ich meiner Mutter gebe. Aber sehen Sie sich zukünftig etwas mehr vor in ihrer Gegenwart. Sie werden weder meine Mutter noch andere Menschen mit einer Protesthaltung belehren können. Also versuchen Sie es erst gar nicht. Meine Mutter ist ganz sicher nicht weniger stur, als Sie es sind. Versuchen Sie, ihre Art einfach zu akzeptieren. Dann haben Sie hier ein leichteres Leben. Das ist mein Tipp für Sie .“
    Bei seinen letzten Worten tippt er mit seinem Zeigefinger auf meine Nasenspitze. Sprachlos nehme ich dies zur Kenntnis.
    „Und was den Vorfall mit Clark angeht − ich nehme an, dass Sie lieber darüber mit mir geredet hätten“, stellt er mit einem Mal fest, „kann ich Ihnen nur beipflichten. Ich habe mich zweifellos falsch verhalten. Und ich garantiere Ihnen, dass mir dieser Fehler kein zweites Mal unterlaufen wird. Es ist mir sogar äußerst wichtig zu wissen, ob es Ihnen gut geht. Clark hat Ihnen ja ganz schön zugesetzt.“
    Schmunzelnd legt er seinen Arm um meine Schulter und drückt mich in Clarks Richtung. Ich glaube nicht, dass ich diesem Ungeheuer noch einmal zu nahe kommen möchte. Ganz sicher endet das wieder in angriffslustiger Bellerei. Nein! Ich will nicht!
    „Kommen Sie, Miss Robertson, ich bin ja dabei. Wir werden dieses kleine Missverständnis zwischen Ihnen und Clark ein für allemal aus der Welt schaffen.“
    Vehement wehre ich mich gegen sein Vorhaben.
    „Aber, Mr. Barclay, Sie verstehen das nicht. Tiere mögen mich einfach nicht. Sie wollen doch nicht, dass mich Clark gleich verspeist? Ich akzeptiere Ihren Wunsch, dass ich die Launen Ihrer Mutter zukünftig einfach übersehen soll. Ihre Argumente in dieser Angelegenheit erscheinen mir plausibel. Aber das gibt Ihnen noch lange nicht das Recht, mich auf den Speiseplan Ihres Hundes zu setzen.“
    David Barclays Lachen schallt über den gesamten Hof. Einige Mitarbeiter, die gerade in der Nähe sind, schauen sich verwundert um. Ihre Gesichter machen den Anschein, als hätten sie Mr. Barclay gerade zum ersten Mal gesehen. Offensichtlich haben sie ihn noch nie zuvor so erlebt.
    Wir nähern uns Clark, dem schwarzen Ungetüm. Sein Schwanz beginnt zu wedeln. Mr. Barclay bückt sich nach ihm und streichelt seinen Rücken, während Clark aufgeregt versucht, das Gesicht seines Herrchens abzuschlecken. Mit aller Mühe versucht er, Clarks Schleckversuchen auszuweichen.
    „Sie sehen, Miss Robertson, Clark ist absolut harmlos. Streicheln Sie ihm einfach übers Fell. Versuchen Sie es doch mal. Er wird Ihnen nichts tun. Das verspreche ich Ihnen.“
    Das behaupten alle Hundebesitzer. Und dann schnappen die Viecher doch mal zu. Nein, nein, dieses Risiko gehe ich lieber nicht ein. Jetzt, da ich meinen Arm, dank Mr. Barclays Hilfe, noch retten konnte, lege ich Clark doch nicht meine Hand direkt ins Maul.
    Ohne dass ich mich wehren kann, greift Mr. Barclay blitzschnell nach meiner Hand und zieht mich zu Clark

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