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Liebe braucht keine Hexerei (German Edition)

Liebe braucht keine Hexerei (German Edition)

Titel: Liebe braucht keine Hexerei (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sabine Richling
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erstarrt auf der gleichen Stelle steht.
    „So, George, mach dich auf zum Hof und informiere den Tierarzt. Wir werden Charly erschießen müssen. Das Bein ist hin. Da kann man nichts mehr machen“, behauptet Veronica kalt wie eine Eiskönigin.
    „Was?! Das kann nicht dein Ernst sein?!“, mische ich mich fassungslos ein. „Du kannst Charly doch nicht erschießen lassen, nur weil er ein gebrochenes Bein hat. Das kann man schließlich behandeln!“
    „Liebe Jennifer, du mischst dich einfach zu viel in Dinge ein, von denen du nichts verstehst. Charly ist ein Reitpferd und kein ‚Stehpferd‘. Sieh doch selbst. Der Bruch ist kompliziert und würde niemals mehr richtig ausheilen. Du tust dem Pferd keinen Gefallen damit, wenn du es auf diese Weise weiterleben lässt.“
    „Ich denke, dass es Charly schnurzpiepegal sein wird, ob er zukünftig noch geritten werden kann oder einfach nur auf der Weide steht. Jedenfalls werde ich es niemals zulassen, dass du ihn einfach erschießen lässt.“
    Um meine Entschlossenheit deutlich zu machen, stelle ich mich direkt vor Charly.
    „Wenn ihn jemand erschießen will, muss er zuerst mich erschießen“, sage ich entschlossen.
    „Nicht mal die Tierarztkosten würden sich für Charly noch lohnen. Weißt du eigentlich, wie teuer uns ein Heilverfahren eines Pferdes mit einer derartigen Verletzung kommen würde.“
    Die tut ja so, als müsste sie das aus ihrer eigenen Tasche bezahlen.
    „Du kannst doch nicht einfach hinter Mr. Barclays Rücken so eine folgenschwere Entscheidung treffen.“
    „Aber natürlich kann ich das, liebe Jennifer. Es ist nämlich mein Job, hier Entscheidungen zu treffen. Und jetzt geh bitte, damit wir das hier über die Bühne bringen können.“
    „Nein! Niemals lasse ich das zu. Niemals!!“
    „Hast du vielleicht eine bessere Idee? Oder willst du ihn einfach mit einem gebrochenen Bein zurück in den Stall stellen und hoffen, dass es wieder von allein zusammenwächst?“
    Was soll ich bloß machen? Ich muss jetzt sofort einen Geistesblitz bekommen oder Charly endet als Pferdewurst. Wenn doch bloß meine Tante hier wäre. Die hat immer für alles eine Lösung. Sie ist wie ein Computer. Man muss sie nur mit einem Problem füttern und sofort spuckt sie ein Ergebnis aus, ohne groß darüber nachzudenken. Dieses Talent habe ich leider nicht von ihr geerbt. Was würde sie an meiner Stelle machen? Was würde sie mir raten?
    „Tante, hilf mir! Ich brauche dringend deinen Rat“, denke ich und auf einmal könnte ich schwören, ihre Stimme in meinem Kopf zu hören.
    „Du weißt doch, wie man einen Bruch heilt. Ich habe dir alles beigebracht. Und vergiss die Heilkraft deiner Hände nicht!“
    Hab ich schon Wahnvorstellungen? Ich gehöre in die Klapse. Möglicherweise leide ich an Schizophrenie. War das wirklich meine Tante? Egal, ich werde Charly retten. Gleichgültig, wie. 
    „Ich werde ihn heilen“, erwidere ich auf Veronicas Bemerkung.
    „Du? Was könntest du schon ausrichten? Bis vor Kurzem konntest du nicht mal ein Pferd satteln.“
    „Hast du vergessen, dass ich eine Krankenschwester bin?“
    „Das ist ja lächerlich! Du hast überhaupt keine Ahnung von der Anatomie eines Pferdes!“
    „Nein, aber ich habe Ahnung vom Heilen. Brüche sind zwar nicht gerade mein Spezialgebiet, aber ich kann sie ja dazu machen.“
    Ich muss nur noch mal ein kurzes Gespräch mit meiner Tante führen. Ihre verrückten Rezepturen könnten mir sicher nützlich sein. Immerhin ist es ihr damals gelungen, das gebrochene Bein einer Ziege zu retten.
    „Ach, mach doch, was du willst. Ich habe langsam genug von dieser Diskussion“, entgegnet mir Veronica genervt und geht.
     
    Prima. Die bin ich schon mal los. Aber wie geht’s nun weiter? Charly steht immer noch ängstlich und verwirrt auf demselben Fleck und scheint unter Schock zu stehen. In diesem Zustand und mit dem zertrümmerten Knochen, kann ich ihn unmöglich zum Stall führen. Ich muss einen Hänger vom Hof besorgen und ihn darin zum Stall transportieren.
    „Du hast die Stephens tatsächlich weichgeklopft“, wundert sich George mit einem Mal. „Du bist wirklich erstaunlich. Wie willst du es schaffen, einen Bruch zu heilen? Das klappt doch nie!“
    Jacob kommt an meine Seite und lächelt ein wenig.
    „Na, hoffentlich hast du dir da nicht zu viel vorgenommen, Jenny. Allerdings traue ich dir eine ganze Menge zu. Vielleicht sogar, einen Beinbruch zu heilen.“
    Jacobs Worte machen mir Mut. Es ist mir wichtig, dass ich

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