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Liebe braucht keine Hexerei (German Edition)

Liebe braucht keine Hexerei (German Edition)

Titel: Liebe braucht keine Hexerei (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sabine Richling
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irgendwie dabei helfen?“, fragt sie mich ernsthaft.
    Wenn du gerne ein paar Käfer und Regenwürmer kochen und zerstampfen, eine Fuchskralle zermahlen und ein Fischauge auseinandernehmen möchtest, gerne.
    „Das ist wirklich sehr freundlich von Dir, aber ...“
    „Aber natürlich!“, unterbricht sie mich plötzlich zu hochgradiger Erleuchtung gelangt. „Du musst ihn ja persönlich zubereiten, sonst hat es keinen Effekt. Nicht wahr?“
    „Äh, ja ... sicher.“
    Abgesehen von der Tatsache, dass es wirklich keine Rolle spielt, wer diese Mischung herstellt, ist diese wahnwitzige Idee ganz sicher ohne Effekt. Daher hätte ich mich unter normalen Umständen niemals zu diesem Irrsinn hinreißen lassen. Merkwürdigerweise scheinen all meine Kollegen das ganz anders zu sehen. Ihr Vertrauen in dieses Vorhaben ist fast unerschütterlich. Seit Veronica hier ist, bangt jeder um seinen Arbeitsplatz und dieser Liebestrank ist ihr Strohhalm. Jeder weiß, wenn sie seine Frau wird, ist Rosefield verloren. Ich bin ihnen vertraut und vor mir haben sie nichts zu befürchten. Mein Interesse an Davids Besitz beschränkt sich auf Charly und Clark. Linda schnappt sich ein Tablett mit gefüllten Weingläsern und begibt sich mit ihnen in den Festsaal. Also schreite ich zur Tat. Ich setze einen Topf mit etwas Wasser auf und lasse den Inhalt des Glases in das kochende Wasser plumpsen. Danach zermale ich alles zu feinstem Pamps und streue noch etwas von dem Puder, den meine Tante vor langer Zeit aus Asien mitgebracht hat, darüber. Sie verkaufen ihn dort ganz offiziell als Zauberpuder. Keine Ahnung, woraus er besteht. Als letzten Bestandteil füge ich noch eine Wimper von mir dazu. Es hätte auch ein Kopfhaar oder ein Fingernagel von mir sein können. Aber eine Wimper erscheint mir irgendwie aparter. Wieder mische ich alles gründlich durch. Und nach gut einer halben Stunde ist es vollbracht. Die Mixtur ist fertig. Sorgenvoll starre ich darauf. Was ist, wenn er plötzlich tot umfällt, nachdem er davon getrunken hat. Dann wäre ich eine Mörderin. Und alle würden es wissen.
    „Ist er das, der Zaubertrank?“, erkundigt sich Linda flüsternd.
    Sie kann es ruhig laut sagen. Es wissen doch eh alle Bescheid. Selbst die Wände. Alle sind eingeweiht. Ich nicke.
    „Na, dann wollen wir mal“, sporne ich mich selbst an und lasse ein paar Tropfen von dem Gebräu ins Weinglas laufen, das mir Linda begeistert reicht. Dann stelle ich es auf ein Tablett und drapiere einige nicht präparierte Gläser drum herum. Ich atme noch einmal tief durch und mache mich mit dem Tablett auf den Weg in den Festsaal. Linda winkt mir aufmunternd hinterher.
    Als ich den Saal betrete, werden auf der Stelle sämtliche Kollegen auf mich aufmerksam und starren gebannt zu mir. Das ist ja schlimmer, als auf der Bühne zu stehen. Wie gut, dass ich keinen Text habe, den ich vergessen könnte.
    Krampfhaft halte ich meinen Daumen auf den Stil des präparierten Glases, für den Fall, einer der Gäste könnte auf die Idee kommen, nach dem falschen Glas zu greifen.
    Bald stehen nur noch zwei Gläser auf meinem Tablett und ich habe David noch immer nicht erreicht. Was soll ich bloß tun, wenn ein Gast nach diesem Glas greifen will? Ich kann es ihm ja schlecht wieder entreißen. Plötzlich tippt mir ein Finger von hinten auf die Schulter. Erstaunt blicke ich mich um.
    „Guten Abend, Miss Robertson, wie schön, Sie wiederzusehen.“
    Dr. Wilson ist ebenfalls unter den Gästen? Ich bin überrascht, dass David ihn überhaupt eingeladen hat.
    „Ich muss gestehen, dass ich annahm, Sie seien am heutigen Abend David Barclays Begleitung. Sie nun in der Rolle einer Aushilfskraft vorzufinden, ist mir unverständlich. Mr. Barclays Entscheidungen erscheinen mir irrational. Die Wahl der Dame an seiner Seite ist alles andere als nachvollziehbar.“
    Ja, das versteht hier keiner und ich schon gar nicht. Mr. Wilsons Worte sind Balsam für meine Seele.
    „Ich habe Mr. Barclay versprochen, etwas auszuhelfen. Und überdies gehen mich seine Entscheidungen nichts an. Von mir aus kann er Cleopatras Mumie zu seiner Begleitung erklären. Es ist mir egal!“
    Natürlich ist es mir nicht egal. Aber das muss ich mir selbst und Dr. Wilson gegenüber ja nicht eingestehen.
    Mir fällt auf, dass einige meiner Kollegen ungeduldig versuchen, mir ein paar Zeichen zu geben. Offensichtlich halte ich mich ihrer Meinung nach schon viel zu lange bei Dr. Wilson auf. Natürlich können sie es kaum abwarten, dass ich

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