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Liebe braucht keine Hexerei (German Edition)

Liebe braucht keine Hexerei (German Edition)

Titel: Liebe braucht keine Hexerei (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sabine Richling
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David das Weinglas endlich übergebe. David Barclay steht mit Veronica bei meiner Tante und Jacob. Sie hat es wieder mal geschafft. Der Saal ist voll von Gästen, um die sich David kümmern müsste, aber meiner Tante gelingt es auf wundersame Weise, Davids Willen zu lenken. Sicher versteht er selber nicht, warum er ihrem Wirkungskreis nicht entrinnen kann. Veronica tippelt ungeduldig mit der Fußspitze auf und ab. Das leere Gerede meiner Tante muss sie zutiefst langweilen. David allerdings klebt gefesselt an ihren Lippen. Sie ist eine wahre Zauberin. Es bedarf nur ein paar wohlüberlegter Sätze meiner Tante und schon funktionieren alle Menschen ganz nach Wunsch.
    „Weshalb nur erwecken Sie dann den Eindruck bei mir, als seien Sie eifersüchtig auf Mrs. Stephens?“, fragt mich Dr. Wilson nun geradeheraus.
    Welch taktlose Behauptung! Noch dazu absolut an den Haaren herbeigezogen.
    „Ich wüsste nicht, was Sie das anginge, Dr. Wilson.“
    „Entschuldigen Sie, Miss Robertson. Ich wollte nicht indiskret sein, aber ich muss zugeben, dass es mir gelegen käme, wenn Mr. Barclay seine Entscheidung zu Gunsten von Mrs. Stephens getroffen hätte.“
    Dr. Wilson kommt einfach zum falschen Zeitpunkt. Ich muss mich jetzt auf andere Dinge konzentrieren. So gern ich mich seinen Schmeicheleien hingeben würde, aber ich muss meinen Wein endlich loswerden. Solange mich Dr. Wilson in ein Gespräch verwickelt, steigt die Gefahr, dass der Falsche nach dem verwünschten Glas greift. Ich muss hier weg!
    Doch plötzlich passiert es! Mir bleibt die Luft weg vor Schreck. Ein Herr im grauen Anzug greift nach dem verbotenen Glas. Mein Daumen drückt mit aller Macht auf den Fuß des Weinglases, aber seine Hand ist stärker. Er hat es! Meine Güte, er hält es zwischen seinen wurstigen Fingern! Ein Raunen ertönt im Saal. Alle Kollegen starren voller Entsetzen zu mir herüber. Sie wissen, dass es das Glas ist. Er hätte auch das andere ergreifen können, aber dass er das Falsche in den Händen hält, spüren sie ganz genau. Wenn er daraus trinkt, bin ich geliefert. Keiner meiner Kollegen wird jemals wieder ein Wort mit mir reden. Sie werden mich hassen für mein Versagen. Dr. Wilson erkennt sofort, dass mir die Farbe aus dem Gesicht entweicht.
    „Du liebe Güte, Miss Robertson. Geht es Ihnen nicht gut? Sie sehen plötzlich so blass aus. Ruhen Sie sich doch einen Augenblick aus.“
    Dr. Wilson nimmt mir das Tablett ab und stellt es auf den Boden.
    „Sie sollten sich wirklich setzen.“
    Er drückt mich gegen meinen Willen auf den kleinen klapprigen Stuhl. Mein Herz beginnt zu rasen, als der graue Mann das Glas zum Mund führt. Ich strecke meine Hände aus und gestikuliere wild umher. Nein! Nicht trinken! Niiiicht!!!
    Endlich gelingt es mir, mich aus Dr. Wilsons Fängen zu befreien. Ich springe von meiner Sitzgelegenheit auf und reiße dem Mann in allerletzter Sekunde das Glas aus der Hand. Puh! Das war Rettung in letzter Not.
    „Na hören Sie mal, Miss! Geben Sie mir sofort das Glas zurück! Was für eine Unverschämtheit!“
    „Aber beruhigen Sie sich doch bitte“, rede ich auf den grauen Herren ein. „In Ihrem Glas schwimmt ein Käfer. Sehen Sie, hier.“
    Ich zeige mit dem Finger kurz auf eine Stelle im Glas und ziehe es daraufhin sofort wieder aus seinem Gesichtsfeld, für den Fall, ihm könnte auffallen, dass nicht mal ein Staubkorn darin schwimmt.
    „Oh, da bin ich Ihnen wohl zu großem Dank verpflichtet.“
    Du kannst mir durchaus dankbar sein. Denn beinahe wärst du mir mit Haut und Haaren verfallen gewesen. – Habe ich da gerade tatsächlich gedacht, was ich gedacht habe? Ich bin infiziert! Dabei habe ich in meiner Kindheit nicht mal an den Weihnachtsmann geglaubt. Ich bin ein überzeugter Realist. Liebestränke gibt es nicht! Gibt es nicht! Gibt es nicht!
    So. Wo waren wir stehen geblieben? Ach ja, richtig. Gerade war ich auf dem Weg zu David. Dr. Wilson hat mich aufgehalten und der graue Mann hätte beinahe meinen Tod verschuldet, denn meine Kollegen hätten mich gelyncht. Nun muss ich erst mal damit klarkommen, dass ich noch lebe. 
    „Schon gut. Nichts zu danken. Ich bringe Ihnen selbstverständlich ein neues Glas.“
    Schnell husche ich an ihm sowie an Dr. Wilson vorbei und renne mit dem Glas der Gläser aus dem Saal. Als ich die Küche wieder erreicht habe, eilt Linda sofort auf mich zu.
    „Das war aber knapp. Hier hast du ein neues Tablett. Versuche es noch einmal.“
    Schonungslos schiebt sie mir das Tablett auf dem

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