Liebe braucht keine Hexerei (German Edition)
auf die Stufen. Ich werde nachsehen, ob in der Wohnung alles in Ordnung ist.“
Ich will nach George greifen und ihn daran hindern, doch bevor ich dazu komme, ist er bereits durch die Tür verschwunden. Nach kurzer Zeit winkt er mich herein.
„Die Luft ist rein. Es sieht nicht so aus, als sei etwas gestohlen worden. Schau doch mal nach, Jenny. Alles ist ganz ordentlich.“
Auf zittrigen Beinen folge ich George in meine Wohnung und tatsächlich, alles steht wie immer wohlgeordnet an seinem Platz. Nur die Tür ist hin.
George kramt nach seinem Handy und wählt die Nummer der Polizei.
Verwirrung pur
George und ich sitzen uns nun schon eine geschlagene halbe Stunde auf dem Polizeirevier den Hintern platt. Man hat uns einen schlecht schmeckenden Kaffee in die Hand gedrückt, nachdem das Protokoll aufgenommen wurde. Ich verstehe einfach nicht, warum man uns nicht endlich gehen lässt. Man könnte meinen, sie verdächtigen mich, meine eigene Wohnung aufgebrochen zu haben. Der kleinere der beiden Polizisten bestand darauf, dass wir sie aufs Präsidium begleiten, und nun warten wir hier auf einen Inspektor Jones. Warum wir auf ihn warten sollen, konnte uns allerdings niemand beantworten. Es hieß nur, dass wir das Präsidium auf keinen Fall vorher verlassen dürfen.
Als mir gerade die Augen zufallen und ich meinen Kopf verschlafen auf Georges Schulter fallen lassen will, steht plötzlich ein Mann vor mir und streckt mir seine Hand vors Gesicht.
„Guten Abend, Miss Robertson. Ich bin Inspektor Jones. Wir kennen uns ja bereits.“
Ach ja?
Ich schaue ihn mir genauer an und stelle fest, dass mir sein Gesicht und sein Schnurbart bekannt vorkommen. Aber woher? Wir schütteln uns die Hände zur Begrüßung.
„Bitte kommen Sie doch in mein Büro, Miss Robertson.“
„Und was ist mit George?“, erkundige ich mich.
„Der kann gehen!“, ruft er mir aus seinem Büro zu, während ich noch im Flur stehe und mich fragend nach ihm umsehe.
„Du kannst ruhig fahren, George. Ich werde schon irgendwie nach Hause kommen.“
„Bist du sicher?“, fragt er besorgt.
Ich nicke und trete kurz darauf in Mr. Jones’ Büro. Als ich ihm an seinem Schreibtisch gegenübersitze, fällt mir ein, woher ich ihn kenne. David hat mich ihm vorgestellt, nachdem ich diesen ominösen Schenkungsvertrag heimlich unter die Lupe genommen hatte. Aber aus welchem Grund steht David mit der Polizei in Verbindung? Was wollte Mr. Jones an diesem Tag von David?
„Miss Robertson, ich nehme an, dass Ihnen überhaupt nicht bewusst ist, in welcher Gefahr Sie sich befinden.“
Wovon redet er da?
„Nein, warum auch? Ich habe keine Feinde und führe ein ganz durchschnittliches Leben. Weshalb sollte mir jemand nach meinem Leben trachten? Das ist absurd.“
„Ganz und gar nicht, Miss Robertson. Die beiden Vorfälle heute waren sicher nur ein kleiner Vorgeschmack. Ab jetzt erhalten Sie Personenschutz, bis uns die Täter ins Netz gegangen sind.“
„Es wäre schön, wenn Sie mich mal aufklären könnten. Um wen geht es da eigentlich? Und was wollen diese Leute ausgerechnet von mir?“
„Ich kann Ihnen leider nicht mehr sagen.“
„Aber warum denn nicht?“
„Es ist zu Ihrer eigenen Sicherheit, glauben Sie mir.“
Er zündet sich eine Zigarette an und bläst den Rauch in den Lichtkegel der Schreibtischlampe.
„Aber ich könnte der Polizei vielleicht bei der Suche helfen, doch dazu müsste ich wissen, um wen oder was es geht“, versuche ich ihm erneut ein paar Informationen zu entlocken.
„Miss Robertson, es war ohnehin nicht geplant, dass Sie in unsere verdeckten Ermittlungen mit hineingezogen werden. Die Sache ist quasi aus dem Ruder gelaufen. Ich möchte Sie einfach nur bitten, die kommenden Stunden Ihre Wohnung nicht mehr zu verlassen.“
„Aber …“
In diesem Augenblick wird die Tür zu Mr. Jones’ Büro aufgerissen und ein Luftzug weht ein paar Blätter vom Schreibtisch.
„David!“
Verblüfft nehme ich seine plötzliche Anwesenheit zur Kenntnis.
„Mr. Barclay, danke, dass Sie gekommen sind. Sie wissen ja Bescheid. Wir dürfen auf keinen Fall von unserem Plan abweichen. Das könnte unser Vorhaben gefährden. Miss Robertson erhält von uns Geleitschutz. Sie sollten sich weiterhin nichts anmerken lassen.“
David antwortet nur mit einem kurzen Nicken und geht auf mich zu.
„Jennifer, ist alles in Ordnung mit dir?“, fragt er mich mit angstvoller Miene.
„Ja, ich bin okay. Aber was hat das hier alles zu
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