Liebe braucht keine Hexerei (German Edition)
so.“
Seine Worte machen mich stutzig. Hat er etwas vor mir zu verbergen? Jetzt komm ich natürlich erst recht mit. Nichts hält mich hier noch in diesem übergroßen Bett.
„Kommt nicht infrage. Was verheimlichst du mir?“
„Ich möchte nur nicht, dass du etwas in den falschen Hals bekommst. Daher wäre es für uns beide das Beste, wenn du auf dem Zimmer bleiben würdest. Wenn du doch nur einmal auf mich hören könntest!“
Ich höre nur auf mein Gefühl. Und das sagt mir gerade, dass ich in jedem Fall auf diese Feier muss. Basta!
Ich ziehe mich an und gehe zur Tür. Unschlüssig drehe ich mich noch einmal herum. David sitzt auf dem Bett und sieht bedrückt aus.
„Ich wünschte, ich wüsste, ob dir die letzte Stunde genauso viel bedeutet wie mir“, sage ich auf einmal und verlasse zweifelnd das Zimmer.
Meine Tante erwartet mich bereits, als ich den Saal wieder betrete.
„Wo warst du nur so lange, Kind? Und wo ist David Barclay?“
„Er wird gleich kommen, Tante, und ich glaube, wir werden den Zaubertrank nicht mehr benötigen.“
Jedenfalls hoffe ich das.
„Aber, Jenny, was auch immer gerade geschehen sein sollte. Lass dich dadurch nicht blenden. Es gibt nur diesen einen Weg. Du musst ihm den Wein überreichen.“
Meine Kollegen kommen wie eine Horde Paviane auf mich zugesprungen.
„Endlich, warum hat das so lange gedauert?“, sagt George und rüttelt an meinem Arm. „Jacob hat sich das richtige Glas unter den Nagel gerissen. Du kannst es ihm jetzt überreichen. Wir werden uns alle schützend um euch stellen, damit uns Veronica nicht noch einmal den Plan durchkreuzt.“
Er hält mir das Glas vors Gesicht. Ich nehme es unsicher und frage mich, ob ich überhaupt eine andere Wahl habe. Gegen diese Meute habe ich kaum eine Chance.
David betritt den Saal und schaut auf die Uhr. Es ist kurz vor Mitternacht. Gerade noch rechtzeitig, um mit den Gästen auf seinen Geburtstag anzustoßen. In zwei Minuten ist es soweit. Das ist die Gelegenheit, ihm dafür den Wein in die Hand zu drücken.
Die Kapelle spielt einen Tusch. Einer der Gäste hebt sein Glas und gratuliert David zu seinem Geburtstag. Ich eile zu David, doch Veronica ist schneller. Keiner meiner Kollegen konnte dagegen etwas ausrichten. Nun steht sie wieder an seiner Seite. Aber ich lass mich nicht beirren. Lächelnd überreiche ich David mein Glas.
„Du brauchst etwas zum Anstoßen, David. Bitte nimm meinen Wein.“
Er nimmt ihn entgegen und ich höre, wie einer der Kollegen ruft: „Auf unseren Boss! Er lebe hoch!“ Sie trinken auf ihn, aber David macht keine Anstalten, sich das Glas zum Mund führen zu wollen.
„Jennifer, bitte höre jetzt nicht hin“, beschwört er mich und wendet sich Veronica zu. Er legt seinen Arm um ihre Hüfte und führt sie auf die kleine Bühne zu der Kapelle.
„Liebe Gäste, heute Abend möchte ich mit Ihnen mein Glas nicht nur auf meinen vierzigsten Geburtstag erheben, sondern es gibt noch einen weiteren Anlass, warum wir hier heute alle versammelt sind. Ich bitte Sie, mit mir auf meine bevorstehende Vermählung mit Miss Veronica Stephens anzustoßen.“
Fassungslos erfriere ich zu einem Eiswürfel. Der Saal tobt vor Freude. Applaus ertönt von allen Seiten. Meine Kollegen stehen bewegungslos da und starren auf die Bühne. Meine Tante hält sich vor Schreck die Hände vors Gesicht und Jacob sieht besorgt in meine Richtung. Ich beobachte, wie David Veronica vor allen Gästen auf die Wange küsst. Das reicht! Die Party ist gelaufen! Ich muss hier auf der Stelle verschwinden! Verstört renne ich zum Ausgang und remple dabei ein paar Gäste an. Linda kommt mir mit einem prall gefüllten Tablett entgegen. Ich stoße mit ihr zusammen und das Tablett fliegt samt aller gefüllten Champagnergläser in hohem Bogen zu Boden. Es scheppert so laut, dass alle Gäste auf mich aufmerksam werden und zu mir herüberschauen. Unbeeindruckt setze ich meinen Weg fort. Dr. Wilson ist plötzlich an meiner Seite und öffnet mir die Tür.
„Kommen Sie, Miss Robertson. Ich fahre Sie nach Hause.“
Er zerrt mich am Arm in eine andere Richtung, denn ich bin so verwirrt, dass ich keine Ahnung habe, wie ich aus dem Haus komme. David ist plötzlich hinter uns und ruft nach mir. Ich beachte ihn nicht und folge Dr. Wilson stumpf.
„Jennifer, bitte lauf nicht weg! Ich werde dir alles erklären!“
Ich will seine Erklärungen nicht hören, sondern nur noch weg!
Als ich in Dr. Wilsons Wagen sitze, komme ich wieder zu mir. Was war
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