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Liebe braucht keine Hexerei (German Edition)

Liebe braucht keine Hexerei (German Edition)

Titel: Liebe braucht keine Hexerei (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sabine Richling
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bedeuten hat. Ich gebe ja zu, dass ich das Eröffnungs-Plädoyer für meine Verteidigung nicht besonders gescheit begonnen habe, aber ich hatte ja auch keine Zeit, mir zuvor die richtigen Worte zurechtzulegen.
    „Ich glaub das alles nicht!“, beendet er jetzt sein Schweigen. „Wozu dieser ganze Affentanz? Ich habe dir meine Gefühle längst gestanden. Du wusstest ganz genau, was ich für dich empfinde. Ich habe dich nur darum gebeten, mir einfach zu vertrauen. Mehr wollte ich nicht, nur dein gottverdammtes Vertrauen!“
    Sein Ton ist schon wieder alles andere als mäßig und mir will nicht ganz einleuchten, worauf er nun hinauswill. Oder weiß ich es nur zu gut?
    „Was auch immer du mit deiner Tante für schwachköpfige Pläne ausgeheckt haben magst, ich bin jedenfalls die falsche Adresse für diesen Blödsinn! Und dass ihr auch noch meine Mitarbeiter und obendrein meine Mutter in dieses närrische Experiment mit hineingezogen habt, ist ja wohl ungeheuerlich!“
    Danke, liebe Tante. Das hab ich alles dir zu verdanken. Diese Standpauke gilt eigentlich dir.
    „Aber ich kann doch überhaupt nichts dafür!“, versuche ich mich noch einmal zur Wehr zu setzen. „Wenn meine Tante nicht gewesen wäre, dann …“
    „Warum übernimmst du nicht Verantwortung für dein Handeln?“, stoppt er mich erbittert. „Du hättest auch einfach nein sagen und dich an meine Worte erinnern können. Nämlich dass ich dich brauche, dass du mir sehr viel bedeutest. Stattdessen zettelst du hier eine Revolte an und beschwörst irgendeinen Voodoozauber herauf. Was ist bloß mit dir los?“
    Geht das auch ein bisschen leiser? Mein Kopf zerspringt jeden Moment. Nun ja, vielleicht trifft mich eine geringfügige Mitschuld. Ich hätte meine Tante schließlich in ihrem Hotel fesseln und knebeln können, stattdessen lasse ich sie frei herumlaufen. Das war ein großer Fehler von mir. Ich sehe es ein. Aber der Rest lag nicht mehr in meinem Einflussbereich. Ich war nur eine Marionette, also das ausführende Organ.
    „Was soll wohl deiner Meinung nach mit mir los sein?“, frage ich nun und versuche eine neue Strategie der Verteidigung. „Ich habe ja nicht Hof und Besitz als Köder an den Angelhaken gehängt, um damit ein paar kleine Fische zu fangen. Veronika mag eine Heiratsschwindlerin sein, meine Güte, ja, aber ist es das wert, alle zu belügen? Jeder hier auf dem Hof nahm an, dass du diese Frau heiraten willst, auch deine Mutter. Warum hast du sie nicht wenigstens eingeweiht? Wieso nimmst du dir das Recht heraus, ganz allein darüber zu entscheiden, wer über was informiert wird? Wieso um alles in der Welt hast du das alles überhaupt gemacht?!“, schieße ich meinen letzten Satz laut heraus. Diese Frage geistert mir schon die ganze Zeit durch den Kopf. Wieso ließ sich David in die Rolle eines Lockvogels drängen? Hätte es ihm nicht schnurzpiepegal sein können, ob Veronicas Machenschaften von der Polizei aufgedeckt würden oder nicht? Was gibt es für Gründe, die diesen Aufwand um sie rechtfertigten? Da draußen laufen ganz andere Kriminelle herum. Gut, hier auf dem Lande vielleicht nicht, da sind Heiratsschwindler eine riesengroße Nummer. Klar, dass die Polizei jeden Strolchdieb hier dingfest machen will. Sie haben ja sonst nichts zu tun. Aber was hat David mit all dem zu tun?
    „Ich glaube nicht, dass ich dir gegenüber meine Entscheidungen rechtfertigen muss. Diesen Betrieb führe immer noch ich!!!“, donnert er wieder drauflos.
    „Das streitet ja auch keiner ab“, poltere ich gekränkt dazwischen. „Es ist dein Betrieb, und ich bin unverkennbar das letzte Glied in der Kette, mit dem du dich absprechen möchtest. Bitte schön, das verstehe ich, aber verzeih bitte, wenn alle Leute auf dem Hof, deine Mutter und auch ich sich die Frage stellen, was du da in deinem stillen Kämmerlein ausklamüserst. Du bist nicht alleine auf der Welt, David. Und da wirst du dir schon gefallen lassen müssen, dass die Menschen in deinem Umfeld sich Sorgen machen. Und da diese Menschen das Gefühl hatten, weltlich könnten sie nichts mehr ausrichten, um dich zur Vernunft zu bringen, haben sie sich eben an das Übernatürliche geklammert. Was ist daran so schlimm?“
    Ich erhebe mich von meiner Liege, um im Zimmer ein wenig auf und ab zu gehen. Das befreit, daher bin ich ziemlich schnell unterwegs und merke gar nicht, dass ich David damit noch nervöser mache.
    „Ich bin mir der Verantwortung, die ich meinen Mitarbeitern gegenüber habe, sehr wohl

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