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LIEBE DEINEN NÄCHSTEN Noah Fitz Thriller (German Edition)

LIEBE DEINEN NÄCHSTEN Noah Fitz Thriller (German Edition)

Titel: LIEBE DEINEN NÄCHSTEN Noah Fitz Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Noah Fitz
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soll euch täglich an mich erinnern und an das Gute auf Erden, und den Wein, er soll euch an das Leid und das Blutvergießen der Menschheit erinnern, wenn ich von euch gehe, dies sprach Jesus vor seinem Tod“, beendete er das Gebet. Danach aßen alle schweigend. Vertieft in ihre Gedanken, teilten die Männer in Schwarz gemeinsam das Abendbrot.
     
     
    *****
     
     
    Wieder wurden die vier Freunde von leisem Keuchen unterbrochen. Gregor verstummte. Alle drehten sich zu Jochen um.
    „Vater, hilf mir auf.“ Jochen sagte es leise, doch bestimmend. Er war schwach, aber der kurze und bitter nötige Schlaf hatte ihm etwas Kraft gegeben, die musste reichen, dachte er. Sein Schädel dröhnte, er hielt seinen Kopf mit beiden Händen umklammert und drückte seinen Schädel fest zusammen. So als hätte er Angst, dass sein Gehirn explodierte. 
    „Gib ihm etwas von meinem Zaubertrank, Onkel“, bat Gregor den großen Mann.
    Michael zwinkerte seinem Neffen zu, stand auf und kam mit drei Flaschen wieder zurück.
    „ Die sind für euch“, hallte seine Stimme durch den Raum.
    „Danke, mein Freund.“
    Jochen trank langsam, verschluckte sich aber dennoch, danach brannte es in seinem Hals. Beim Husten sah er Sterne vor Schmerz, viele kleine Seifenblasen gefüllt mit scharfen Splittern explodierten in einer Kaskade von ohrenbetäubender Heftigkeit und Intensität, in seinem Kopf herrschte die Hölle, die sich durch sein Hirn hindurchfraß. Der Druck, der keiner irdischen Qual gleichkam, drang bis ins Mark. Jochen stöhnte und hüstelte erneut.
    „Nur langsam“, sagte sein Vater und rutschte näher zu seinem Sohn heran, sodass ihre Schultern sich berührten, wie früher, als er ihm Gute-Nacht-Geschichten vorlas. Ein kleiner Nadelstich drang in sein Herz und hinterließ einen angenehmen Schmerz der Erinnerung an die Zeit, als die Welt noch in Ordnung war.
    „Der Priester war so eine Art Tagebuch des Neuen Messias“, stöhnte Jochen. Er redete ganz leise. Man konnte keine Modulation oder den typischen Habitus seiner Stimme erkennen, so leise sprach er. Raphael verstand trotzdem jedes seiner Worte. Als Jochen klein war und erst mit dem Reden anfing, wunderten sich Raphael und seine Frau, warum ihn sonst keiner mehr verstand. „Er redet doch schon sehr gut“, behaupteten die stolzen Eltern, als die anderen sie darauf ansprachen, was ihr Kind denn geplappert hätte. ‚So war es jetzt auch‘, dachte Morgenstern traurig.
    Lisa und Michael wollten den Vater und seinen Sohn nicht stören. Wie von einer Biene gestochen, sprang Lisa Glück von ihrem Stuhl auf und suchte kurz nach etwas Wichtigem in dem vom gedimmten Licht schlecht erleuchteten Zimmer. Als sie es schließlich fand, es war wie nicht anders zu erwarten ihre Tasche, hellte sich ihr müdes Gesicht wieder auf. Sie wühlte kurz darin, gleichzeitig griff Michael mit geübtem Griff in seine Hosentasche und hielt kurze Zeit später das vergessene Amulett in seiner rechten Pranke.
    „Ich hab‘s, ich hab‘s“, Lisa hielt ein zerfleddertes Buch in die Höhe.
    Gregor schnappte nach Luft, er wusste nicht, was er zuerst an sich nehmen sollte.
    Lisa drückte ihm einfach das zerfledderte Buch, welches schon grau war und vor dicht beschriebenen Zeilen, vielen Skizzen und Zeichnungen abgewetzt schimmerte.
    Michael schnippte ihm das schwere Stück Metall zu, so wie bei einem Fußballspiel vor Spielbeginn, wenn die Seiten bestimmt werden. Es surrte in der Luft. Die Schnur musste sich aus der Öse gelöst haben. Darum flog das Medaillon wie eine Münze, die sich schnell in der Luft dreht. Michael und Gregor starrten wie gebannt darauf.
    Es dauerte nur einen Augenblick, dann hielt Gregor das Amulett in seiner Hand. „Wie eine Erscheinung“, murmelte der jüngere von den beiden leise, immer noch erstaunt über das Gesehene. Ein helles Aufblitzen unterstrich dieses fast schon magische Phänomen, gefolgt von einem Donnern, und wieder prasselten riesige Tropfen gegen die Fensterscheiben. Lisa zuckte zusammen, sie konnte gerade noch so ein Aufschreien unterdrücken.
    „Was habt ihr?“, wunderte sich Lisa, die im Moment nichts verstand, da sie es nicht gesehen hatte.
    „Kopf oder Zahl?“ Der junge Mann schluckte laut. „Schau mal“, klärte er die hübsche Frau auf, die ihren Blick zwischen den beiden Herren hin und her wechselte. Wie eine Katze vor einer Pendeluhr. Gregor zeigte ihr abwechselnd die beiden Seiten, auf einer war ein Dreieck  mit großem Kreis, der die Spitzen

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