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LIEBE DEINEN NÄCHSTEN Noah Fitz Thriller (German Edition)

LIEBE DEINEN NÄCHSTEN Noah Fitz Thriller (German Edition)

Titel: LIEBE DEINEN NÄCHSTEN Noah Fitz Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Noah Fitz
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berührte, auf der anderen war das Dreieck genauso groß, nur mit einem kleinen Kreis, der die Schenkel des nun auf dem Kopf stehenden Dreiecks berührte.
    Er schnippte die Medaille in die Höhe, nichts geschah. Die drehte sich nur ein paarmal in der Luft, und das war‘s auch schon. „Ich bin ein Bewegungslegastheniker“, entschuldigte sich Gregor lächelnd für seinen Fauxpas. „Mach du es mal, Onkel“, bat er den muskulösen Mann. Und warf ihm einfach die Münze zu, Michael fing sie graziös wie eine Raubkatze auf.
    „Aber beim Fangen bin ich auch 'ne Niete“, entgegnete sie schüchtern. Und blinzelte unschuldig und verlegen mit ihren von Natur aus langen dunklen Wimpern.
    „Dann stell dich bitte dicht vor mich.“ Michael bekam einen Frosch im Hals und versuchte, den dicken Kloß unbemerkt wegzuhüsteln. Woran er kläglich scheiterte. Lisa tat so, als hätte sie es gar nicht bemerkt, und trat zaghaft auf ihn zu, drehte sich mit ihrem schmalen Rücken zu ihm, schaute aber vorher in seine Augen. Es knisterte zwischen den beiden - vor Liebe? Lisa sog den angenehmen Geruch seines Körpers genussvoll ein. Es war kein bestimmter Duft, nein, sie fühlte sich nur geborgen und geschützt in seiner Nähe.
    Er streckte seinen Arm so aus, dass er sie leicht berührte. Lisa hielt den Atem an und genoss den Augenblick. Die Schmetterlinge unter ihrem Herzen erwachten aufs Neue und kitzelten mit ihren feinen Flügeln zaghaft ihre Seele.
    „ Schau genau in die Mitte der Medaille“, flüsterte Michael ihr ins Ohr.
    „Hmm…“, mehr traute sie sich nicht zu sagen. Sie weinte fast vor Liebeskummer. Ihr Unterkiefer zitterte, als würde sie frieren. Sie biss die Zähne stärker zusammen.
    „Ich schnippse sie auf drei zu Gregor. Okay?“
    Sie spürte, wie er sich zu ihr drehte, sie bewegte langsam ihren Kopf zu ihm. Beide konnten den aufregenden Atem des anderen wahrnehmen. Lisa nickte sehr zaghaft.  „Okay“, wisperte sie zurück. Er nickte. Das Medaillon flog bei drei wieder surrend im hohen Bogen zu Gregor. Lisa sah, was die beiden vorher auch gesehen hatten: Ein Hexagramm mit zwei Kreisen. „Folge dem Stern, er zeigt auf das Kind“, flüsterte sie leise. Diesmal überschätzte sich Michael, sodass der im Rollstuhl sitzende Neffe Mühe hatte, das Amulett zu fangen.
    Sie hörte, wie der Mann hinter ihr vor Schreck die Luft zwischen den Zähnen laut einsog.
    „Zufall oder Schicksal?“, fragte er sie  mit einem Augenzwinkern, als sie sich wieder zu ihm drehte.
    Sie verstand nicht, was Michael von ihr wollte.
    „Ironie des Schicksals“, mischte sich Gregor ein und zerriss somit die angespannte, etwas intim werdende Atmosphäre. Lisa atmete erleichtert auf. So, als wäre ihre Brust vorher zugeschnürt gewesen und auf einmal von unsichtbaren Fesseln befreit.
    „Vielleicht, hätte ich aber diese ...“
    „Ja, ja du bist der Beste“, äffte Gregor seinen Onkel nach, indem er die Tonlage seiner Stimme nicht schlecht hinbekam. „Jetzt lasst uns aber das Buch angucken, flirten könnt ihr später.“ Sofort wurde Gregor klar, dass er zu viel gesagt hatte und biss sich verlegen auf die Zunge.
    Lisa wurde rot. Weil es so offensichtlich war? Sie würde ab sofort auf ihre Körpersprache mehr achtgeben müssen. 
    Michael tat die schnippische Bemerkung seines Neffen mit einem Wink ab. „Als ob du etwas von Frauen verstehen würdest“, konterte er auf die spitze Äußerung des jungen Mannes.
    Dann setzten sie sich zu ihm und blätterten im geheimen Buch des neuen Messias. Sie musste gegen ihren Willen etwas lauter reden, da der Regen die riesigen Fensterscheiben wie Trommeln benutzte, Lisa fröstelte. Sie mochte solches Hundewetter nicht. Eine ungute Vorahnung beunruhigte sie noch zusätzlich.
     
     
    **** *
     
    „Jonas, Lukas, habt ihr eure Aufgabe erfüllt?“, fragte Gabriel die beiden Männer, als sie mit dem Abendmahl fertig waren. Sein Ton war mehr als autoritär. Keiner zweifelte seine Macht in dem engen Kreis der Eingeschworenen an.
    Entsprechend waren die Männer nicht sehr gesprächig. Mit einem „Ja, Herr“ wurde die Frage geklärt.
    Gabriel nickte zustimmend. Dann schaute er die anderen beiden an, ohne etwas zu sagen, nickten sie zustimmend.
    „Na dann, jeder hat vier Stunden Zeit zur Erholung.“ Ohne sich zu verabschieden, stand er auf und ging nach oben auf sein Zimmer.
    Er duschte sich mit kaltem Wasser ab. Wusch sich seinen Körper rein, sein Inneres blieb beschmutzt, seine Seele würde er morgen

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