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LIEBE DEINEN NÄCHSTEN Noah Fitz Thriller (German Edition)

LIEBE DEINEN NÄCHSTEN Noah Fitz Thriller (German Edition)

Titel: LIEBE DEINEN NÄCHSTEN Noah Fitz Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Noah Fitz
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andeutete. Rumänien oder Ungarn, schätzte Raphael, war sich jedoch nicht hundertprozentig sicher. Er konnte keine der beiden Sprachen.
    Eins konnte er aber nicht verstehen, wieso hatte der Kerl versucht,  sich zu verpissen? Warum rannte er vor ihm weg, und wieso - verdammt noch mal - hatte er sich so gewehrt, als er ihn eingeholt hatte? Zum Glück kannte sich der Bengel nicht so gut in dem Krankenhaus-Gebäude aus und geriet in eine 'Sackgasse'.
    Raphael stieß ihn auf einen freien Stuhl, der neben dem Bett der älteren Dame stand. Sie verfolgte das Geschehen mit weit geöffneten Augen und aufgerissenem Mund. Ihre Zähne wiesen einige Lücken auf, und sie murmelte genauso ein Kauderwelsch wie der junge Mann, der allem Anschein nach tatsächlich ihr Verwandter war.
    Mit einem Poltern blieb der eingeschüchterte junge Mann sitzen und rieb an seiner halb ausgekugelten Schulter. Raphael stellte drohend seinen Fuß auf die Sitzfläche zwischen seinen Beinen, sodass die Mutter etwas lauter zu reden anfing und ihr Sohn sich gegen die Stuhllehne presste.
    „Sprichst du Deutsch?“, fragte Raphael, ohne die anderen im Raum zu beachten. Er klang absichtlich streng. ‚ Angst beeindruckt und flößt den nötigen Respekt ein‘, lehrte er Lisa des Öfteren.
    Lisa entschuldigte sich leise bei den anderen Menschen in dem großen Zimmer, die standen ängstlich um das Bett von Gregor herum. Michael wollte sich einmischen, Lisa winkte ihn mit einer unauffälligen Handbewegung zum Innehalten.
    Die junge Beamtin betrachtete schuldbewusst den jungen Mann, um dessen Bett seine Eltern und Geschwister standen. Gregor sah blass aus, sein Kopf war zwar bandagiert, doch es schien, dass er keine schweren äußeren Verletzungen davon getragen hatte. Außer seinem Bein schien alles andere heil geblieben zu sein. Sie schaute zuerst Michael an, seinen Augen konnte sie nicht lange widerstehen, den Blick senkend ging sie an das Bett des jungen Mannes.
    „Es geht ihm gut“, sagte Michael zu allen im Raum.
    „Gut“, sagte sie, drehte sich herum und lief zu Raphael rüber.
    „Ein bisschen kann Deutsch ich“, sprach der Gehetzte nach einer Weile. Ansonsten saß er nur da. Immer wieder schrie er seine Mutter an, ohne sich vom Fleck zu rühren.
    Sie schaute nur verdutzt drein. So als verstünde sie ihn nicht.
    „Was hast du hier gemacht? Kennst du die Frau dort?“ Raphael spielte den Bösen.
    „Es meine Mutter, sie krank, ich besuchen sie“, stotterte der Dunkelhaarige. Sein Akzent klang irgendwie falsch. Morgenstern schob es auf die Aufregung. Zwei braune Augen starrten ängstlich zu ihm empor.
    Ihm fehlten auch zwei Zähne, das hatte er aber nicht dem Vorfall zu verdanken, hoffte er. 'Oder doch ?' Mit einem leichten Kopfschütteln schob der Inspektor den Gedanken beiseite.
    „Warum bist du weggelaufen? Hast du was dabei? Oder hattest du einen Termin bei deinem Anwalt?“
    Gregors Besucher standen unbeweglich da, keiner sprach irgendetwas. Außer seiner Mutter, sie flüsterte ihm einige beruhigende Worte zu, die Lisa nicht verstand, da sie in Russisch gesprochen wurden. Ab und zu rutschte der netten Frau ein deutsch gesprochenes Wort heraus, trotzdem konnte sich Lisa keinen Reim darauf machen. Sie konzentrierte sich wieder mehr auf die Befragung.
    „Nein. Ich habe nix eilig. Meine Parkischein abgelaufe, muss jetz schinell nachzahle“, log der junge Kerl. Raphael sah es dem Jungen an, dass er ein Schlitzohr war. Morgenstern nickte nur mit dem Kopf.
    Er schob den Stuhl samt dem Typen vollends gegen die Wand, die Füße des Möbelstücks verursachten ein unangenehmes poltern d-kreischendes Geräusch. 
    „So, Bürschchen, jetzt mal im Klartext, entweder du sagst mir, was Sache ist, oder du kommst mit aufs Revier. Willst du ins Gefängnis? Dort wird dir kein Anwalt mehr helfen. Haben wir uns verstanden?“ Die einschüchternden Worte des Kommissars ließen auch die junge Dame nicht kalt.
    ' Raphael kann manchmal richtig angsteinflößend reden' , stellte die Beamtin fest.
    Das saß.
    „Bitte nix Gefängnis, Mutter krank. Ich gedacht, sie zu mir wolle?“
    „Wieso bist du weggerannt?“
    „Ich kenne Sie. Sie sind von Polizei. Habe in Fernsehen gesehen. Sie habe eine Mördermann gefange.“
    „Wieso bist du weggerannt?“ Raphael brüllte fast schon .
    Der in die Enge getriebene junge Mann steckte seine Hand in die Hosentasche und holte eine Uhr heraus.
    Raphaels Gesicht verfinsterte sich, seine Zähne malmten, sodass seine Sehnen um die

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