Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
LIEBE DEINEN NÄCHSTEN Noah Fitz Thriller (German Edition)

LIEBE DEINEN NÄCHSTEN Noah Fitz Thriller (German Edition)

Titel: LIEBE DEINEN NÄCHSTEN Noah Fitz Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Noah Fitz
Vom Netzwerk:
zwingen.
    Schließlich überwand sich die junge Dame und folgte ihrem Boss. Sich jetzt noch wie eine Zicke zu benehmen, würde Raphaels Wut noch weiter schüren. Das könnte ihn endgültig zum Überschnappen bringen. Auf einen Streit mit ihrem Kollegen würde sie aber gern verzichten.
    Als Lisa am Bürgersteig stand, sah sie ihn auf dem Boden vor einer riesigen Pfütze kauern. Er saß in der Hocke hinter dem besagten Sichtschutz aus Grün. Die Hecke wuchs wild in alle Richtungen, ein Anschnitt war bitter nötig, nur in dem Mehrfamilienhaus, in dem Lisa wohnte, hatte wie immer keiner Zeit, auch nicht für die Gartenpflege.
    Der Himmel hellte sich langsam auf, stellte Lisa mit Freude fest, jedoch änderte solch eine eigentlich erfreuliche Erkenntnis nichts an ihrer aussichtslosen Lage.
    Die junge Inspektorin näherte sich schleichend ihrem Kollegen, der angestrengt mit einem Stock irgendetwas anzuheben versuchte.
    Lisa ging auch in die Hocke, als sie nah genug bei ihm war. Raphael drehte sich zu ihr herum, genauer gesagt: Er bewegte nur seinen Kopf und sah ihr müde in die Augen.
    Lisas grüne Augen glänzten in der Vormittagssonne, ihr Gesicht bat um Vergebung und sah schuldbewusst aus.
    Er umarmte die leise weinende Frau mit einem Arm und zog sie leicht an seine Brust. Sein Herz hämmerte laut, es tat ihr gut, das rhythmische Pochen ließ ihre Tränen versiegen.
    „Ich habe vielleicht etwas gefunden“, fuhr Raphael ohne viel Umschweife fort. „Ist ein Stück von einem Gummihandschuh. Wird uns aber nichts nutzen, da wir ausnahmsweise auf uns allein gestellt sind. Und wie wir jetzt in die Stadt kommen, weiß ich auch noch nicht.“
    Lisa schnaubte laut auf. 'Nicht schon wieder' , dachte sie. 'Fängt er schon wieder damit an? Das mit der Garage war doch schon vorbei', fuhr es ihr durch den Kopf.
    Raphael deutete ihren Gesichtsausdruck richtig. „Wir dürfen niemanden mehr darum bitten, uns zu helfen. Wir wollen nicht noch mehr Menschen in Gefahr bringen. Das mit dem Wagen ...“ Er stand ächzend auf, und zu ihrem Erstaunen zog er Lisa mit hoch. Wie ein kleines Schulmädchen lief sie mit ihrem Boss Hand in Hand zum Auto zurück. Seine Kleidung war immer noch feucht, Raphael zitterte leicht, jammerte aber nicht. Sie hatten ja schließlich keine Zeit zum Umziehen. Was Passendes für ihn hatte sie auch nicht im Haus.
    „Wenn er uns umbringen wollte, wären wir schon längst bei den Regenwürmern.“ Er sprach so, als würde er ihr vom gestrigen Tag im Büro erzählen. „Er spielt sein perverses Spiel mit uns. Wir dürfen sein Konzept nicht durcheinander bringen. Er ist ein irrer Perfektionist, der gehirngeschädigte Typ will uns wehtun und uns leiden sehen. Das bedeutet, wir sind ihm irgendwie aufgefallen. Jetzt will er uns damit zeigen, dass er sich nichts gefallen lässt.“ Raphael blieb am Garagentor stehen, sah sich um, dann ging er um den Wagen herum, betastete den Boden des Wagens, auch die Reifen. Als er an der Fahrertür stehen blieb und die Hand ausstreckte, blieb Lisas Herz für einen Augenblick stehen. Ohne zu wissen, wie ihr geschah, saß sie neben ihrem Boss im Wagen.
    „Anschnallen und den Nacken anspannen“, waren Raphaels Worte, als er den Motor anschmiss. 
    Die junge Frau drückte ihre Lider fest aneinander und betete stumm.
    Nichts geschah ... Nur das leise Surren des Motors konnte sie vernehmen, keine Explosion?! 
    Raphael gab Gas und bremste abrupt, das gleiche Manöver vollführte er auch im Rückwärtsgang. Lisas Nacken tat höllisch weh, es kam aber nur vom Anspannen. Als sie schließlich auf der Straße waren, entspannte sich die Lage. Der Schmerz löste sich endlich auch bei Lisa langsam in Nichts auf.
    „Habe ich doch richtig vermutet“, sagte der Inspektor gelassen und drehte den Temperaturregler auf Anschlag. Die warme Luft ließ auch bei ihr die unangenehme Gänsehaut verschwinden.
    „Du bist verrückt“, waren die Worte seiner Partnerin. Damit meinte sie seine Methode, um herauszufinden, ob am Wagen manipuliert wurde.
    Er schubste sie leicht, sie grinste müde. Wohltuende Wärme breitete sich im Wageninneren aus.
    Den Rest des Weges fuhren sie schweigend, jeder seinen Gedanken nachhängend.
    An der Rezeption stutzten die beiden, als die Empfangsdame sie nach dem Nachnamen des Patienten fragte.
    „Feurig“, versuchte Raphael sein Glück, obwohl er wusste, dass nur Michaels Schwester Kinder hatte. ‚ Sein jüngerer Bruder war noch nicht soweit. Michaels jüngster Bruder starb

Weitere Kostenlose Bücher