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LIEBE DEINEN NÄCHSTEN Noah Fitz Thriller (German Edition)

LIEBE DEINEN NÄCHSTEN Noah Fitz Thriller (German Edition)

Titel: LIEBE DEINEN NÄCHSTEN Noah Fitz Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Noah Fitz
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Er wollte ihr Undercover-Spielchen nicht auffliegen lassen.
    Michael ließ auch die Tür einen kleinen Spalt weit offen. Lisa manövrierte unauffällig ihren Körper an die Wand, näher an die leicht offene Tür. Sie musste aber mit Verdruss feststellen, dass es ihr nichts brachte, und sie aus dem Gesagten im Inneren des Zimmers keine wichtigen Informationen heraus bekam, obwohl sie die Menschen, die sich dort drin befanden, gut hören konnte. Das Problem war ein anderes. Sie redeten in einer Sprache, die ihr völlig fremd war. Sie konnte sie mit Leichtigkeit als Russisch identifizieren, da ihr gemeinsamer Freund ein Sowjetdeutscher war. Auf einmal hörte sie ein Flüstern, Lisa versuchte sich näher an den Spalt zu wagen. Das leise Gesprochene kam aus dem Zimmer, und die Stimme war ihr sehr bekannt, obwohl sie durch das Flüstern jegliche Stimmfarbe verloren hatte. Allerdings das scharf gesprochene 'S' in ihrem Namen ließ sie nicht zweifeln, wer hinter der Tür stand.
    Lisa war eine schlechte Schauspielerin. Sie holte demonstrativ ihr Smartphone heraus und tat so, als würde sie telefonieren, trotz des Verbotes, im Krankenhaus ein Telefon benutzen zu dürfen.
    „Ja? Du, ich kann dich schlecht hören, der Empfang ist hier nicht grad der beste.“ Lisa musste sich ein Lächeln verkneifen, sie kam sich etwas kindisch vor, in ein stummes Telefon zu reden war irgendwie nicht richtig. 'Hoffentlich wird keiner auf die Idee kommen, mich jetzt anzurufen' , ging ihr durch den Kopf, die Befürchtung verpasste ihr einen roten Kopf.
    „Gregor geht es den Umständen entsprechend soweit gut“, sprach Michael etwas lauter.
    Lisa wurde es warm ums Herz. Der Druck, der ihr Herz  zusammendrückte, löste sich.
    „Gibt es was Neues bei dir?“ Lisa tat so, als spräche sie mit einer Freundin.
    „Gregor sagt, es tut ihm sehr leid, dass er euch die Aktion vermasselt hat. Er wird noch heute operiert, dann kann ich mehr von ihm erfahren, er ist sehr müde. Von den ganzen Medikamenten und dem Geschehenen ist er nicht sehr gesprächig. Steht immer noch unter Schock. Ist aber alles halb so schlimm.“
    „Okay, dann bis morgen. Ich melde mich dann bei dir. Ciao, Mikki.“
    Mikki war der erste Name, welcher ihr eingefallen war, 'warum auch immer' , dachte Lisa und ließ das Telefon in der Tasche verschwinden. Im Zimmer wurde es wieder etwas lauter.
    Kurz darauf vernahm sie eine ihr sehr bekannte Stimme, die ständig von einer anderen, die Lisa völlig fremd war, unterbrochen wurde. Im nächsten Augenblick erkannte sie auch ihren Partner in dem langen Korridor, wie er einen fremden, nach vorne gebeugten Mann, der einen Arm unnatürlich nach oben gestreckt hielt, vor sich her schob. 
    „Halts Maul, sonst kriegst du so einen Rechtsanwalt in deinen Arsch verpasst ...“ Der Kommissar klang mehr als gereizt. Die Lichter an der Decke gaben nur ungern die zwei Silhouetten frei, sie kamen wie zwei Schatten auf Lisa zu. Erst kurz vor ihr erkannte sie darin ihren Partner und einen jungen Mann.
    'Typisch Mann' , dachte Lisa, als sie ihren Partner endlich deutlich sehen konnte, der aus einem Mundwinkel blutete.
    Seine Geisel sah etwas farbiger aus, ein Auge war rot, eines der Ohren war blau und geschwollen. Sein Herkunftsland konnte sie nicht bestimmen. 
    „Ein Paradiesvogel, den die Welt noch nie gesehen hat“, sagte der Beamte zu seiner Partnerin, als er das Ziel erreicht hatte.
    „Will aber nicht singen, der Verreckling. Lisa, sei bitte so nett und mach die Tür auf. Ich will sehen, wen das Arschloch besuchen wollte. Und dann holen wir seinen Anwalt.“ Raphael wies dabei auf den Eingang zu Gregors Zimmer.
    Die leicht irritierte B eamtin zögerte kurz, erfreut realisierte sie, dass Fortuna ihnen in die Hände spielte, und ihr Kollege wusste es zu nutzen.
    Als sie den Raum betraten, sahen sie, wie die Besucher, aber auch die Besuchten, zur Tür blickten und verstummten.
    Raphael benutzte den jungen Mann als Rammbock, mit seinem Kopf voraus stieß er die Tür vollends auf, sodass der Halbwüchsige sich verzweifelt nur noch verbal in einer ihnen unbekannten Sprache wehrte.
    „Der Anwalt wird bald hier sein“, erwiderte Raphael gereizt. Er war völlig aus der Puste.
    Raphaels Schultern senkten sich, als er erkannt hatte, dass sein Gefangener nichts mit dem Fall zu tun hatte. Denn im Zimmer sah er eine alte Frau, die seine Mutter oder Oma sein konnte. Sie sahen sich nur in groben Zügen ähnlich, was auch ihre gemeinsame Herkunft etwas

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