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LIEBE DEINEN NÄCHSTEN Noah Fitz Thriller (German Edition)

LIEBE DEINEN NÄCHSTEN Noah Fitz Thriller (German Edition)

Titel: LIEBE DEINEN NÄCHSTEN Noah Fitz Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Noah Fitz
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Ki efer hervortraten und ihm das Aussehen eines Raubtieres verliehen.
    „Was soll ich damit?“, sagte der Inspektor irritiert, nach der Uhr schnappend. „Wie heißt du eigentlich?“
    „Roman“, sagte er nach einem sehr kurzen Zögern. Und zeigte mit der Hand auf Michael.
    „Das seine Uhr. Tut mir leid. Ich mache nix mehr sowas böse Sachen. Habe auf Tisch gesehen und mitgenomme.“
    Michael nahm seine Uhr an sich und hob drohend seinen Zeigefinger. „Du bist aber ganz schön verlogen. Die Uhr hattest du mir bei dem Zusammenstoß vom Handgelenk weggeschnappt. Stimmt‘s?“
    Der Beschuldigte sti erte zu Boden und nickte.
    „Dann hast du gedacht, dass ich es gemerkt habe und wolltest ausreißen?“ , beendete Raphael die Befragung.
    Roman hob den Kopf, seine Augen verrieten, dass er nicht alles ver standen hatte.
    „Wolltest du nur wegen der Uhr weglaufen?“, sprach Raphael geduldig und etwas langsamer.
    „Ja, habe Angst gekriegt. Mutter hier allein, ich auch allein. Keine Familie mehr. Mutter nix Deutsch verstehen und krank sehr.“ Jetzt heulte der Jugendliche fast, allem Anschein nach seiner Schuld bewusst. Raphael schätzte ihn auf kaum neunzehn. Und er hatte ein Auto?
    Der Kommissar traute dem Jungen nicht, bestimmt die Hälfte davon war  purer Unsinn, aber er wollte nichts mehr mit dem Ganzen zu tun haben. Zum Glück hatte er bei seiner Festnahmeaktion die zuständigen Menschen davon in Kenntnis gesetzt und ihnen versichert, dass er keine Verstärkung brauche, da er selbst von der Polizei sei.
    „ Den Mann dort kennst du nicht, und den schwer Verletzten auf dem Bett auch nicht?“ Raphael zeigte zuerst auf Michael und auch auf den verletzten Gregor.
    „Nein. Ich nicht kenne die Leute.“
    „Also gut, verschwinde.“
    „Wie bitte?“, verstand der in die Enge Getriebene die Wendung des Ganzen nicht.
    „Hau ab,“ sagte Raphael leise, „sonst kommt Polizei“, raunte er mit Nachdruck, nahm den Fuß vom Stuhl, hob den irritierten Mann grob am Kragen vom Stuhl hoch und schob ihn zur Tür hinaus. „Und lass dich nicht mehr bei solchen Sachen erwischen, denn dich kenne ich auch. Nicht vom Fernsehen, nein, vom Revier, du warst schon mal bei uns, stimmt's?“ Der junge Roman sah etwas verlegen aus. Morgenstern stellte ihn vor die Tür und winkte ihm zum Abschied. Als Roman begriff, dass er nochmal mit einem blauen Auge davon gekommen war, rannte er schneller als zuvor, die mahnenden Bemerkungen der Krankenschwestern im Korridor ignorierend.  
    Keiner wusste, dass der Junge tatsächlich etwas Wichtiges berichten könnte - und spätestens in einer Stunde tot sein würde.
    Sein Auftraggeber würde ihm seinen Fehler nicht verzeihen.
    Der kleine Taschendieb konnte der Versuchung nicht widerstehen, er griff einfach nach der Uhr, als Michael sich an ihm vorbeizwängte. Es war  wie ein langantrainierter, ins Blut übergegangener Handgriff. Seine dumme Tat jedoch konnte ihn, wie auch die Tarnung des ganzen Vorhabens, auffliegen lassen. Fortuna war eine Zeit lang auf seiner Seite. Im Zimmer befand sich eine alte, ihm fremde Dame, die der deutschen Sprache nicht mächtig war. Roman, eigentlich Emil Topf, war tatsächlich ein Schlitzohr. Den miesen Akzent hat er sich von seinen Kumpels angeeignet, die waren allesamt Straßendiebe und Kleinkriminelle. Emil war deswegen sehr oft bei der Polizei, wie auch seine Gangmitglieder. Zum Glück erkannte ihn der Inspektor Morgenstern nicht als solchen.
    Emil berichtete dem maskierten Mann, der ihn auf dem Parkplatz im schwarzen Mercedes mit getönten Scheiben erwartete, alles, was er in Erfahrung gebracht hatte. Es war nicht viel Neues dabei. Eigentlich nichts, was der Unbekannte noch nicht wusste.
    Sie fuhren in der schwarzen Limousine aus der Stadt. Kurz darauf landete der junge tote Körper im Graben. In seinem Kopf steckte eine Kugel. Emil merkte gar nicht, wie sich die Kugel durch seinen Hinterkopf bohrte. Wie ein abgesägter Baum fiel sein schlaffer Körper in den Dreck am Straßenrand.
    Die brutale, zugleich primitive Maßnahme diente auch zur Abschreckung der anderen Insassen, die den großen Mann ständig begleiteten.
    Raphael und seine Freunde würden den jungen Mann nie wiedersehen. Morgenstern fiel der gespielte Akzent erst später ein.
    „Und Sie, Herr Kollege, müssen auf Ihre Wertgegenstände besser aufpassen“, sagte Raphael gelassen, als er sich an Michael wandte.
    Sobald sie sich unbeobachtet fühlten, zumindest die von der Kriminalpolizei, lockerte

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