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LIEBE DEINEN NÄCHSTEN Noah Fitz Thriller (German Edition)

LIEBE DEINEN NÄCHSTEN Noah Fitz Thriller (German Edition)

Titel: LIEBE DEINEN NÄCHSTEN Noah Fitz Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Noah Fitz
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und mehr als vollkommen sein. Als Kind war ich ein Schwächling, ja, ich wuchs bei meinen nichtsnutzigen Großeltern auf. Sie erzogen mich zu einem Opportunisten, einem ewigen Ja-Sager, einem Hosenscheißer. Keiner wusste, wer unser Haus angezündet hatte. Niemand kam auf die Idee, dass ein kleines, unschuldiges Kind seine Eltern in der Nacht in ihrem Zimmer einschloss und das Haus dem Feuer schenkte, opferte, ohne Reue und Angst zu verspüren. Das ewige Gequietsche in der Nacht war ohrenbetäubend, und der Versuch, mich zum Sex zu zwingen, ging in Rauch auf. Das Feuer hat keinen Geschmackssinn und ist nicht wählerisch, es verschluckt alles. Das unerträgliche Stöhnen von meinen Eltern, die immer von Gott und der Welt predigten, war ekelerregend. Einmal habe ich sie dabei beobachtet. Wie konnten meine Eltern sich so aufführen? Sie leckten sich wie die Tiere ab, auch dort, wo es ganz eklig ist. Mein Vater bestieg meine Mutter, wie ein Straßenköter eine läufige Hündin besteigt, und machte mit ihr auch das Gleiche, was die primitiven Viecher tun. Seine Finger und auch seine Zunge waren dort ... in ihr, da, wo noch vorher sein Schwanz drin steckte. Meine Mutter wollte mich am nächsten Morgen mit den gleichen Lippen... mit demselben Mund küssen, in dem noch vor Stunden der dreckige Schwanz meines Vaters sein Unwesen trieb. Meine Mutter stank nach seinem Samen, ihr Gesicht glänzte vor Schweiß und seinem Samenerguss. Nein, nicht am Morgen, als sie mich weckte, in der letzten Nacht, als ich sie heimlich beobachtet hatte, genau dieses Bild habe ich immer noch vor meinen Augen. Ich wollte nicht das elende Kind sein. Kein Sprössling von solch perversen Menschen, nein, ich bin ein Künstler, ein Perfektionist.“
    Der erzürnte Fremde sprach zu Jochen, der Speichel, der in langen Fäden hinter der hässlichen Maske troff, glänzte in dünnen, hellen, von Staub durchsetzten Sonnenstrahlen.
    Jochen hatte Mühe, sich nicht zu übergeben, sein Magen rebellierte und verkrampfte sich, das Knurren war ohrenbetäubend, sein Inneres wollte nichts mehr von all dem Gesagten hören.
    „Jetzt muss ich aber los. Dein Papa wird sich schon um dich kümmern wollen, er wird es aber nicht mehr schaffen.
    Ich habe ihn beobachtet, er war sich ziemlich sicher, dass ich ihn belausche und verfolge. Er hat sogar den unschuldigen Jungen zusammengeschlagen, er tickt nicht mehr richtig. Ist auch nicht ganz knusper in der Birne, wenn es hart auf hart kommt. Er dreht langsam durch. Er dachte tatsächlich, dass der kleine Straßendieb meine Wenigkeit sein könnte.“ Zornig schlug er Jochen mit der flachen Hand ins Gesicht. Es brannte erbärmlich, und die Unterlippe bekam einen tiefen Riss. Die rote Flüssigkeit tröpfelte in kleinen roten Kügelchen nach unten und besudelte die weiße Haut des misshandelten jungen Körpers.
    Die nackte Haut seines Oberkörpers färbte sich rot, sein Peiniger schlug ihm noch ein weiteres Mal ins Gesicht. Dabei verrutschte seine Maske leicht und ließ ihn, den Gepeinigten, ein klein wenig vom blonden Haar, welches samt Gesicht unter der Maske verborgen war, erhaschen. 
    Di e Maske wurde grob mit zittrigen Händen, die jetzt voller Blut und Speichel waren, zurecht gerückt. Das Haar verschwand wieder. Durch die hässlichen Augenritzen, die der auch so schon bizarren Maskierung einen zum Fürchten aussehenden Anblick verliehen, blitzten die Augen des durchgedrehten Wesens, die nach dem Tod gierten. Triefend vor Blut und Speichel stieß der Wahnsinnige ein unartikuliertes Prusten aus. Jochen verstand nun gar nichts mehr. Anscheinend hatte sich der vor ihm Stehende vor Wollust selbst weh getan, indem er sich, dem Exzess nähernd, entweder die Zunge oder die Lippe durchgebissen hatte, denn die langen durchsichtigen Fäden des Geifers färbten sich wieder rot. Eine manische Euphorie nahm von dem gut gebauten Maskierten Besitz. Urplötzlich drehte er sich herum. Er bebte am ganzen Körper. Das Szenario, das die sabbernde und vor Wollust zitternde Kreatur darbot, glich einem unter Strom stehenden Geschöpf. Die unkontrollierten konvulsivischen Bewegungen, die zu einem ungleichmäßigen Zittern ausarteten, brachten ihn zum Ausrasten. Als die Attacke nachließ, ging er schnellen Schrittes zu einem Möbelstück, das früher jemandem als Werkbank seine Dienste erwiesen hatte, die in den letzten Jahre jedoch nichts mehr als ein altes marodes Stück Holz war...Jochens Kräfte ließen langsam nach.
    Nebel der Schwäche

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