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LIEBE DEINEN NÄCHSTEN Noah Fitz Thriller (German Edition)

LIEBE DEINEN NÄCHSTEN Noah Fitz Thriller (German Edition)

Titel: LIEBE DEINEN NÄCHSTEN Noah Fitz Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Noah Fitz
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es mit einem au fgeplatzten Mund und festgeklebtem Adamsapfel nur möglich war. Seine Stimme flog langsam durch den Raum und erreichte kaum die Ohren des anderen, der dennoch mitten in der Bewegung innehielt.
    Es dauerte nur einen Wimpernschlag, bis der Schütze noch einmal ausholte und den letzten Pfeil mit einer lässigen Bewegung loswurde. Zum Glück hatte er wieder daneben geschossen. 
    Dann verschwand der Sadist aus Jochens Blickfeld, was sich nicht als unmöglich herausstellte. Der Gepeinigte war in seinem Blickfeld stark eingeschränkt, all seine beweglichen Körperteile waren wie festgenagelt, nichts, aber absolut gar nichts konnte er bewegen. Ein Rascheln, dann ein schleifendes Geräusch vernahmen seine sensiblen Ohren. Jochen hatte das Gehör einer Fledermaus, was nicht immer von Vorteil war, vor allem, wenn man ein Großstadtmensch war und darum in der Nacht sehr oft von Außengeräuschen geweckt wurde. Heute war er mehr als dankbar für diese Gabe, denn es war sein einziger Sinn, auf den er sich jetzt verlassen und den er auch zu seinem Vorteil nutzen konnte. Wie ein Blinder konzentrierte er sich im Moment nur noch aufs Hören, sehen konnte er ja nicht viel.
    Langsam füllte sich sein Blickfeld mit dem maskierten Unbekannten, der eine lange schwarze Schlange, was ein überlanger Gartenschlauch war, in den Händen hielt. Der Verrückte hob lässig das Ende des Schlauchs und richtete es gegen seine Geisel. Ein guttuendes Gefühl nahm Jochens geschundenen Körper und verletzten Geist in Besitz. Aus dem Schlauch schoss ein Strahl aus kühlem Wasser zuerst auf sein Gesicht, Jochen schnappte danach wie ein Hund. Sein ausgetrockneter Mund konnte nur einige unwürdige Schlucke machen, als der Strahl direkt in seine Mundhöhle traf, danach spülte der verrückt aussehende Feuerwehrmann den Rest seines malträtierten Körpers mit der wohltuenden Flüssigkeit ab. 
    Nach dem sehr kurzen 'Vergnügen' wurden die Pfeile umso brutaler herausgerissen, das alles spürte aber das Plagiat - da Jochen sich wirklich wie der Jesus am Tag der Kreuzung vorkam - des allmächtigen Sohnes nicht mehr, er fiel in den erlösenden Zustand des Nichts. Jochen merkte nicht, wie er später vom Kreuz genommen wurde, er sah nicht, wie ein linker Fuß abgetrennt wurde, später dann auch noch der rechte, und wie er an ein anderes, schlecht gezimmertes Kreuz festgebunden wurde, konnte er auch nicht bewusst miterleben.
    Er sah auch nicht den zweiten Mann, dessen Körper noch schlimmer zugerichtet wurde als seiner.
     
     
    *****
     
    Die Kommissare standen mit verzogenen Gesichtern da. Beide wurden von dem Anblick des Fotos schockiert.
    „Raphael, schau dir mal bitte das Foto genauer an, es wäre möglich, dass er uns nur seine Macht demonstrieren will! Du als Vater musst deinen Sohn auch auf so einem schlechten Foto erkennen können. Dafür wirst du, ob du willst oder nicht, die Arschbacken zusammen kneifen müssen und alles, aber auch alles auf dem kleinen Bild unter die Lupe nehmen.“
    Lisa war für einen kurzen Augenblick sehr erzürnt. Der kurze Ausbruch galt allerdings nicht ihrem Partner, sondern allen Verrückten auf der ganzen Welt, die sich am Leid der anderen labten. In Raphael brach etwas, sein Gesicht war zwar noch blasser geworden, gleichzeitig straffte sich seine Körperhaltung, die Brust trat leicht nach vorn, und die Augen gewannen wieder an Glanz, sodass das Trübe weichen musste, welches wie ein Schleier aus Nebel über seinen Augen hing und ihm die Sicht raubte. Er nahm das Foto in die Hand und prägte sich jedes noch so kleine Detail emotionslos wie eine Maschine ein. „Du könntest recht haben“, sprach er mit der mechanischen Stimme eines fremden Mannes, die verriet, dass er sich beherrschen musste, sie klang gedämpft und belegt. So wie bei einem Menschen, der bei einem lustigen Saufabend die ganze Zeit Lieder geträllert und dabei seine Stimmbänder überstrapaziert hatte.
    „Vielleicht will er damit verdeutlichen, wie ernst er es mit uns meint. Was will er damit erreichen? Was zum Kuckuck will der Perversling von uns?“ Raphaels Stimme wurde fester und aggressiver. 'Ein gutes Zeichen dafür, dass er wieder zu einem klar denkenden Kommissar wird. Er krabbelt aus dem Selbstmitleidsgraben wieder heraus.' Lisa freute sich innerlich, nach außen hin blieb sie aber ernst. Ihre Intuition hatte sie sehr oft im Stich gelassen, ihre Gedanken schwirrten wie ein Schwarm kleiner schwarzer Insekten um eine Lichtquelle herum,

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