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Liebe deinen Naechsten - und nicht nur Ihn

Liebe deinen Naechsten - und nicht nur Ihn

Titel: Liebe deinen Naechsten - und nicht nur Ihn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cecily von Ziegesar
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zwinkerte Jack zu.
    »Okay, Mädels! Zeit, schlafen zu gehen!«, log Jack. Ihre Rolex zeigte zwar erst halb sieben, aber die beiden konnten zum Glück noch keine Uhr lesen.
    Es war seltsam für Jack, mit ihren Geschwistern zusammenzuleben, nachdem sie jahrelang so getan hatte, als würden sie gar nicht existieren. Colette und Elodie hatten die hellblonden Haare ihrer Mutter Rebecca, einer ehemaligen Yogalehrerin, aber mit den Sommersprossen und der kecken Stupsnase sahen sie wie jüngere Kopien von Jack aus. Obwohl man sie selbstverständlich noch nicht einmal als Dreijährige jemals in bonbonrosafarbenen Bonpoint-Kleidchen angetroffen hätte, in die Rebecca die beiden steckte.
    »Nein!«, schrie Elodie.
    »Woooodkaaaaa!«, rief Colette, marschierte zu J.P. und schlang die Arme um ihn, woraufhin ihre Schwester triumphierend die Hände in die Hüften stemmte und Jack die Zunge rausstreckte.
    »Tut mir leid, ihr Süßen, aber die Party ist zu Ende. Onkel J.P. muss nämlich auch schlafen gehen.« J.P. erhob sich mühsam aus dem Stühlchen, während Colette sich an seiner Hose festklammerte.
    »Alles in Ordnung, meine Schöne?«, flüsterte er in Jacks kastanienbraune Haare.
    Jack nickte, obwohl ihr plötzlich ein bisschen seltsam zumute war. Eigentlich hätte sie hingerissen davon sein müssen, wie fürsorglich ihr Freund mit ihren kleinen Halbschwestern umging, aber sie war es nicht. J.P. mit Colette und Elodie zu sehen war, als würde sie zehn Jahre in ihre Zukunft blicken. Würde es so sein, wenn sie einmal Kinder hatten?
    »Komm jetzt!« Jack beugte sich runter und versuchte Colettes klebrige Finger von J.P.s Bein zu lösen.
    »Aua!«, heulte Colette. »Du hast mir wehgemacht! Böse Jack!«
    »Böse Jack, böse Jack!«, sang Elodie und boxte mit ihren zu Fäusten geballten Händchen gegen Jacks Knie.
    »Schluss jetzt!«, zischte Jack, nahm Elodie unter den Achseln und hob sie hoch. »Wenn ihr nicht auf der Stelle ins Bett geht, seht ihr Theo nie wieder.«
    Colettes große blaue Augen weiteten sich entsetzt. Dann riss sie ihren winzigen Mund auf und stieß einen markerschütternden Schrei aus. Elodie stimmte sofort mit ein.
    Wunderbar.
    »Na, na, na …« J.P. hob Colette hoch und setzte sie sich auf die linke Hüfte, dann nahm er Jack Elodie ab und setzte sie sich auf die rechte, als hätte er nie etwas anderes getan. »Jack hat doch bloß Spaß gemacht. Bereit fürs Bett?«
    »Neeeiiin!«, brüllten Elodie und Colette im Chor, und ihre hellen, sommersprossigen Gesichter nahmen einen gefährlich tiefen Rotton an.
    »Sollen wir sie einen Film schauen lassen, bis sie eingeschlafen sind? Ist vielleicht einfacher …«, schlug J.P. im Flüsterton vor.
    »Na schön.« Jack ging seufzend ins Wohnzimmer zurück und ließ sich in einen der dick gepolsterten Ledersessel von Jonathan Adler fallen.
    »J.P. ist lie-ieb, J.P. ist lie-ieb!«, rief Colette begeistert.
    »Film gucken!« Elodie stampfte ungeduldig mit dem Fuß auf.
    »Sofort!«, beruhigte J.P. sie und ging den Stapel mit den Kinder-DVDs durch. »Wie wäre es mit der hier?« Er hielt eine »Dora«-DVD hoch.
    »Jaaaaaaa!« Die beiden Mädchen hüpften händeklatschend auf und ab, während J.P. die DVD einlegte und den Film startete. Augenblicklich wurden die Zwillinge still und starrten gebannt auf den Bildschirm.
    Jack zog ihr Handy aus der Hosentasche, ohne genau zu wissen, wen sie anrufen sollte. Sarah Jane war seit Montag in Aspen, Jiffy und Genevieve betranken sich auf einer von Beatrice veranstalteten Wohltätigkeitsparty und Avery hatte ein Familienessen. Aber sie musste dringend irgendetwas tun, um sich von ihrem katastrophalen Abend abzulenken.
    Eigentlich sollte sie ein wohlverdientes gut gefülltes Glas Côtes du Rhône trinken, feinsten Käse und Cracker knabbern und sich an der Tatsache berauschen, dass sie und J.P. es in zwei Tagen tun würden. Es . Sie waren jetzt schon so lange zusammen und hatten endlich ganz besondere Thanksgiving-Pläne geschmiedet – ein romantisches Tête-à-Tête. Jacks Vater, Rebecca und die Kinder wollten nach New Jersey, um dort mit Rebeccas riesiger Familie zu feiern, sodass sie das Stadthaus für sich haben würden. J.P. musste nach seinem Familiendinner nur noch vorbeikommen. Es würde absolut perfekt werden. Ihre Beziehung war intensiver denn je, nachdem sie die kleine Besinnungspause eingelegt hatten, während der J.P. eine Ultrakurzaffäre mit Baby Carlyle gehabt hatte.
    Und auch Jack selbst fühlte sich stärker denn

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